Gerflor Mipolam GmbH

Praxis: So funktioniert die Verlegung von Creation Solid Clic


Gerflor-Anwendungstechniker Michael Winkel demonstrierte die schnelle Verlegung von Creation Solid Clic, ein Klick-LVT mit stabilem Rigid-Kern. Neu ist die Kombination des speziellen Fold-Down-Verlegesystems und mit dem patentierten Gerflor Vertical-Clic-System - sprich zwei Verriegelungsarten in einem Belag. Klingt kompliziert, ist es aber nicht: Die jeweilige Planke oder Fliese wird bei der Verlegung längsseitig in die vorherige Reihe angewinkelt und bündig an der Kopfseite des daneben liegenden LVT-Elements geschoben. An der kurzen Seite kommt die bereits bekannte Vertikalverriegelung zum Einsatz. Die Planke oder Fliese muss nur nach unten gedrückt werden. Die Kopfseite schlägt der Verleger mit dem Antirückprall-Hammer an. Das sorgt für eine deutlich schnellere Verlegung als zuvor.

Das muss der Bodenleger wissen:

Werkzeuge: Zum Schließen der Kopffugen braucht man einen Antirückprall-Hammer. Gerflor empfiehlt einen von Romus, der mit Sand gefüllt ist. Sehr praktisch ist ein Schlagklotz für Parkettleger, der die Belagsfeder beim Anschlagen nicht beschädigt. Ein Delphinmesser zum Schneiden und ein Verlege-Dreieck sorgen für saubere Schnitte.

Richtig schneiden: Der Belag wird von der Oberseite angeritzt und gebrochen. Wer es anders herum macht, nimmt scharfkantige Fugen in Kauf.

Randabstand: Mindestens 5 mm Randabstand ringsherum um die Fläche einhalten. Ab einer Raumlänge von mehr als 10 m muss der Randabstand erhöht werden, weil sich thermoplastische Beläge temperaturabhängig ausdehnen und zusammenziehen.

Akklimatisierung: Creation Solid Clic sollte auf der Baustelle bestenfalls 48 Stunden akklimatisieren (mindestens aber 24 Stunden), um Temperatur-Spannungen abzubauen.

Verlegemuster: Gerflor empfiehlt einen unregelmäßigen, "wilden" Verband, weil so die gesamte Fläche eine höhere Stabilität aufweist. Dazu sollte der Mindestversatz die Tiefe einer Planke haben. Tipp: Ein regelmäßiger Drittel-Versatz ist kein unregelmäßiger Verband mehr, weil sich das Muster dann treppenförmig wiederholt. Treppenförmige Verlegungen können von Bauherren als optischer Mangel bewertet werden und zu ungefähr 5 % Abzug der Rechnung des Verlegers führen.

Hohe Verlegeleistung: Anwendungstechniker Michael Winkel schätzt, dass ein Verleger pro Stunde 30 bis bis 40 m2 Fläche verlegen kann. Da nur die Kopffuge angeschlagen wird, entsteht deutlich weniger Lärm als früher.

Austausch eines Elements in der Fläche: Wenn in der verlegten Fläche eine Planke beschädigt und ausgetauscht werden soll, muss Reihe für Reihe zurückgebaut werden. Das geht schnell: Reihe an der langen Seite hochziehen, entriegeln, fertig. Pro Reihe beträgt der Zeitaufwand wenige Sekunden. Dann das gewünschte Element tauschen und die gesamte Reihe wieder wie zuvor einlegen.

Bodentiefe Fenster: Der neue Belag ist bis 60 °C ohne Beschattung freigegeben (Temperatur am Boden). Sollte es aufgrund extremer Sonneneinstrahlung punktuell am Bodenvon über 60 °C geben, müssen die Fenster beschattet (nicht abgeklebt) werden. Vorher waren die Beläge bis 60 °C aber zwingend mit Beschattung freigegeben. In Extremfällen gibt es immer die Option, den Belag zu verkleben. Bei Unsicherheiten sollten Verleger immer Rücksprache mit der Service- und Anwendungstechnik von Gerflor halten.
aus FussbodenTechnik 06/22 (Sortiment)