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„Grüne“ Ideen für das Shopdesign

Dass Nachhaltigkeit auch im Ladendesign ein wichtiger Trend geworden ist, hat gerade erst die Euroshop als weltweit wichtigste Messe für die Shopausstattung gezeigt. Wir haben innovative Materialien und „grüne“ Lösungen zusammengetragen.

Vorab als Richtschnur für Ihre Ladengestaltung: Die Designagentur JDV bezeichnet diese Elemente als grundlegend bei der Umsetzung nachhaltigen Shopdesigns.

1. Planung
Am Anfang der Überlegungen steht die Frage, welche vorhandenen Elemente noch genutzt oder aufgerüstet werden können, welche nicht mehr brauchbar sind und erneuert werden müssen. Neben der Bestandsaufnahme gilt es eine Planung für den Lebenszyklus der Einrichtung zu erstellen, der sich bis zur Demontage erstreckt.

2. Materialauswahl
Materialien und Werkstoffe müssen in ihren technischen Eigenschaften zur Nutzung passen. Aber das muss nicht zwingend nur mit Neuware möglich sein, sondern kann unter Umständen auch mit recycelten oder wiederverwerteten Materialien gelingen. Nachhaltige Lösungen müssen auch nicht zwangsweise teurer sein oder das Budget überschreiten.

3. Materialherkunft
Um die Nachhaltigkeit von Materialien zu bestimmen, müssen auch Aspekte wie der Energieaufwand bei der Verarbeitung oder die Emissionen durch den Transport berücksichtigt werden. Auch die Arbeitsbedingungen in der Produktion spielen eine Rolle. Daher sind regionale Alternativen immer eine Überlegung wert.

4. Langlebigkeit
Nachhaltiges Design ist langlebiges Design. Lösungen sollen haltbar sein, die repariert werden können und nachträgliche Veränderungen ermöglichen. So müssen Möbel nicht zwangsläufig weggeschmissen werden, wenn sie defekt sind, die Nutzungsanforderungen oder die Gestaltungswünsche sich ändern.

5. Materialkreisläufe
Nach der Nutzung ist nachhaltiges Design entweder biologisch abbaubar oder seine Elemente lassen sich recyceln. Um sie möglichst umfassend und einfach dem Ressourcenkreislauf zuführen zu können, müssen Möbel am besten vollständig in ihre Materialbestandteile zerlegt werden können. Das gilt es sowohl bei der Planung als auch bei der Montage zu berücksichtigen.
„Grüne“ Ideen für das Shopdesign
Foto/Grafik: Kvadrat
Kvadrat Really – Textilreste werden zu Ladenbauelementen Das Solid Textile Board von Kvadrat Really (kvadrat.dk/de/really/) besteht zu 70 % aus Alttextilien und textilen Resten. Eine Melaminbeschichtung macht das hochverdichtete Material widerstandsfähig. Es ist thermisch verformbar und lässt sich für unterschiedlichste Elemente der Ladeneinrichtung einsetzen: Regale, Warentische, Kassentresen, Raumteiler, Sitzmöbel, Sockel oder Wandverkleidungen.
„Grüne“ Ideen für das Shopdesign
Foto/Grafik: Oechsle Display Systeme
Oechsle – Nachhaltig Ordnung schaffen im Regal Zu seinen Fachteilern aus Kunststoff bietet Oechsle (oek-display-systeme.de) nachhaltigere Alternativen an. Die Auswahl umfasst eine Variante aus Holz, die nach Kundenwunsch bedruckt und gelabelt werden können. Das Schwesterprodukt aus dem Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff WPC kann seinerseits nach dem Gebrauch wieder recycelt werden. Für seine PET-Fachtrenner greift das Unternehmen auf Rohstoffe aus recycelten PET-Flaschen zurück.
„Grüne“ Ideen für das Shopdesign
Foto/Grafik: Stonecycling
Stonecycling – Bauschutt als Rohstoffquelle Die Firma Stonecycling (stonecycling.com) sortiert Bauschutt nach Materialien, zermahlt diese, mischt die Granulate und brennt daraus Mauerziegel. Die Waste Based Bricks haben einen Recyclinganteil von 60 %. Sie können ebenso in Innenbereichen wie zur Gestaltung von Fassaden eingesetzt werden. Was die Farbe, Form und Größe angeht, ist das niederländische Unternehmen flexibel.
„Grüne“ Ideen für das Shopdesign
Foto/Grafik: Smile Plastics
Smile Plastics – So dekorativ ist Kunststoffabfall Die dekorativen Platten von Smile Plastics (smile-plastics.com) bestehen ausschließlich aus thermoplastisch verpressten Kunststoffabfällen wie PET-Flaschen, Joghurtbechern oder Verpackungen. Die wechselnden Ausgangsmaterialien verleihen selbst den Standardprodukten der Waliser Firma Individualität. Sonderanfertigungen sind ebenfalls möglich. Im Shopdesign lassen sich die Dekorpaneele beispielsweise als Wandverkleidung, für Präsentationsmöbel oder Kassentresen einsetzen.
„Grüne“ Ideen für das Shopdesign
Foto/Grafik: Paprfloor
Paprfloor – Ein Bodenbelag aus Papier Bodenbeläge auf Messen, in temporären Showrooms oder auf wechselnd gestalteten Präsentationsflächen werden in der Regel nach der Nutzung zu Müll. Das gilt zwar auch für Paprfloor (de.paprfloor.com). Aber der Belag besteht komplett aus recyceltem Papier, kann nach Gebrauch als Altpapier entsorgt werden und dann theoretisch wieder als recycelter Rohstoff für einen neuen Belag genutzt werden. Laut Hersteller werden im vergleich zu textilen Messebelägen 10 kg CO2/m2 eingespart. Paprfloor erfüllt die Anforderungen der Brandschutzklasse B1 und kann individuell bedruckt werden.
„Grüne“ Ideen für das Shopdesign
Foto/Grafik: Instore Solutions
Instore Solutions – PV-Modul statt Batterie Digitale Preisschilder sind auf dem Vormarsch. Bislang werden sie in der Regel mit Batterien betrieben. Umweltfreundlicher und nach Angaben des Herstellers auch kostengünstiger geht das mit dem Green Tag von Instore Solutions (instore-solutions.com). Den Strom gewinnt das System mit einem Photovoltaik-Modul (Pfeil); dafür reiche schon die LED-Beleuchtung im Geschäft. Versorgt werden die Preisschilder über eine Schwachstromschiene. Weiter verkabelt werden muss das Regal nicht.
„Grüne“ Ideen für das Shopdesign
Foto/Grafik: Thamm
Thamm – Digitaldruck auf nachhaltigen Materialien In der Linie Green Grafx hat Thamm (thamm.de) bedruckbare Materialien zusammengefasst, die aus nachhaltigen Rohstoffen und Komponenten bestehen und/oder nach dem Gebrauch leicht recycelt werden können. Bei seinen Textilien, Papieren, Folien, Planen und Platten setzt der Spezialist für großformatigen Digitaldruck unter anderem auf recycelte PET-Flaschen und Meeresplastik, FSC- und PEFC-zertifiziertes Papier. Als Alternative zu PVC-Hartschaum-Platten werden solche aus Karton und PVC-freiem Kunststoff angeboten. Die zugehörigen Aluminiumprofile bestehen zu 30 % aus recyceltem Aluminium.
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