Branchenstimmung: Kauflust kommt nicht wirklich an


Niemand kann es so recht erklären, aber die gesamte Branche klagt darüber: Deutschland geht es gut, die Kauflust der Verbraucher ist ungebrochen - nur bei den Heimtextilien und beim gesunden Schlaf schlägt sich das nicht wirklich nieder. Dabei sind die Rahmendaten positiv und werden es bleiben. Die Wirtschaft brummt, die Arbeitslosigkeit sinkt und die Zinsen animieren zum Konsum, nicht zum Sparen. 2017 wird daher als schwieriges, indifferentes Jahr gewertet. Hinzu kam, dass die gestiegenen Schaumpreise den Matratzenherstellern das Leben schwer machten und der TDI-Störfall bei BASF dem noch eins draufsetzte. Auch die Frequenzprobleme des Bettenfachhandels taten der Schlafbranche nicht gut. Mit welchen Aussichten startet die Industrie ins Jahr 2018? Auf den folgenden Seiten geben zahlreiche Vertreter ihre Einschätzung ab. Die Stimmung im Fachhandel beleuchten wir ab Seite 152.

Martin Auerbach
Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie
Branche und Messenim Umbruch

Für 2017 hatten wir uns viel vorgenommen. Nun, zum Ende des Jahres, freuen wir uns über eine tolle Resonanz zu den Heimtex-Projekten House of Textile (www.house-of-textile.com) und Carpet by Heimtex. Mit beiden Imagekampagnen setzen wir zeitnah und kreativ den Auftrag unserer Mitglieder um. Nach wie vor herausfordernd wird es bleiben, die Marktrepräsentanz weiter auszubauen. Wenngleich es uns gelungen ist, neue Mitglieder zu gewinnen, bleibt es insbesondere in der Heimtextilien-Branche spannend, denn die Industrie befindet sich nach wie vor in einem Konzentrationsprozess. Diesem Umstand tragen wir mit einer langfristigen Strategie verantwortungsvoll Rechnung. Neben den Branchen stehen auch die Messen in einem Umbruch. Als Interessenvertreter der Aussteller begleiten wir diesen Prozess. Dabei gilt es Innovationspotenzial auszuschöpfen und mittel- bis langfristige Prozesse zu antizipieren. Dazu ist es aus unserer Sicht zwingend erforderlich, sich gedanklich von klassischen Lösungen zu lösen um gegebenenfalls erforderliche neue Wege gehen zu können. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist hier sicherlich der Messeauftritt des Heimtex-Verbandes unter der Marke Carpet by Heimtex auf der Messe Heimtextil 2018.


Dr. Uwe Mazura
Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie
Die Branche stellt sich der Digitalisierung

Die überwiegende Zahl der Konjunkturindikatoren ist leicht positiv, insgesamt jedoch nicht befriedigend. Die Umsätze im Textilsegment stiegen 2017 leicht an. Die Beschäftigung ist weiterhin erfreulich stabil. Die Lageeinschätzungen und die Erwartungen der Unternehmen können allerdings insbesondere im Textilbereich der überaus positiven Gesamtlage der Wirtschaft nicht folgen. Flammhemmende Textilien, die im Brandfall die Fluchtzeit deutlich verlängern, Teppiche, die Stürze erkennen und selbständig Alarm auslösen, Wohnraumtextilien, die nicht nur Licht, sondern auch Wärme regulieren: Mit innovativen Produkten aus dem Bereich Haus- und Heimtextilien gestalten deutsche Textilunternehmen unser Leben sicher und angenehm. Die Branche stellt sich den Herausforderungen der fortschreitenden Digitalisierung. Was digitalisiert werden kann, wird auch digitalisiert. Das gilt für Heimtextilien nicht weniger als für andere Textilien auch. Mit dem neu gegründeten branchenspezifischen Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum "Textil vernetzt" werden künftig kleine und mittlere Textilunternehmen über die Chancen der Digitalisierung maßgeschneidert informiert und mit praktischen Umsetzungshilfen unterstützt.

Das Jahr 2017 war darüber hinaus geprägt durch eine intensive politische Diskussion über die Finanzierung der Energiewende. Bereits jetzt haben die EEG-Kosten insbesondere für viele mittelständische Industrieunternehmen die Grenze des Erträglichen weit überschritten. Die hohe Belastung der Betriebe und die Ungewissheit über die weitere Entwicklung führen dazu, dass notwendige Investitionen nicht getätigt und dringend benötigte Mitarbeiter nicht eingestellt werden können. Der Gesamtverband textil+mode setzt sich im "Bündnis faire Energiewende" gemeinsam mit anderen mittelständischen Industriebranchen auch im kommenden Jahr für eine Finanzierung der Energiewende aus Haushaltsmitteln ein. Neben Digitalisierung und Energiewende ist das Thema Nachhaltigkeit weiterhin sehr präsent in der Textilindustrie. Viele Unternehmen der Heim- und Haustextilbranche haben hier längst Maßnahmen für eine möglichst nachhaltige Produktion ergriffen. Hierbei kann die Digitalisierung übrigens helfen: Herkunft und Weg einzelner Produktelemente können durch digitale Prozesse in Zukunft einfacher als bisher dokumentiert und kommuniziert werden. Die Arbeit im "Bündnis für nachhaltige Textilien" wird der Branchenverband auch im kommenden Jahr mitprägen.

Darüber hinaus ist Urbanisierung einer der Megatrends unserer Zeit. Schon heute lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Wohn- und Objekttextilien werden das urbane Leben in Zukunft sowie künftige Wohn- und Arbeitswelten mitgestalten. Auch in Jahrzehnten werden Heimtextilien unser Leben angenehm, komfortabel und behaglich machen. Millionen Menschen brauchen und nutzen moderne Textilien in Zukunft eher noch mehr als heute. Die Zukunft ist textil.


Thomas Bußkamp
EuroComfort Group
Stationären Handel mit digitalen POS-Angeboten unterstützen

Das Jahr 2017 begann recht vielversprechend, als uns aber die ersten Rohstoff-Preiserhöhungen erreichten, die bis zu 30 % hoch waren, war klar, dass 2017 nicht erneut ein Rekordjahr für unsere Gruppe werden wird. Der TDI-Skandal der BASF hat zusätzlich dafür gesorgt, dass wir im Herbst nicht die gewohnten Umsätze verzeichnen konnten. Aber alles in allem ist das sicherlich Klagen auf hohem Niveau, denn wir haben insgesamt erneut ein gruppenweites Umsatzplus von 5 % erreicht und können in 2017 insgesamt ein Umsatzvolumen von 380 Mio. Euro verzeichnen. Der Umsatz verteilt sich in etwa zu gleichen Teilen auf die Segmente Matratze und Boxspringbetten, Decken und Kissen sowie Polstermöbel. Die Auslastung der Kapazität ist anhaltend hoch, so dass wir in die Erweiterung unserer Standorte im In- und Ausland investiert haben. Die Gruppe hat 2017 durch die Akquise der Firma Euroline einen deutlichen Zuwachs an Fläche und an Umsatz erfahren. Wir bewirtschaften aktuell insgesamt ca. 275.000 Quadratmeter Fläche und beschäftigen etwa 6.255 Mitarbeiter in Deutschland, Frankreich, Polen, Litauen und China.

Wir setzen weiterhin auf Diversifikation unseres Angebots und haben deshalb im Sommer 2017 das Unternehmen Euroline in Polen übernommen. Euroline ist ein Sitzmöbelhersteller und spezialisiert auf die Produktion von zerlegbaren und versandfähigen Möbeln. Das Unternehmen ergänzt unser bisheriges Portfolio sehr gut und ermöglicht uns noch besser, zukunftsweisende Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Einige erste gemeinsame Entwicklungen werden bereits auf der imm Cologne zu sehen sein.

Meiner Einschätzung nach wird die größte Herausforderung für unsere Branche in den kommenden Jahren der Umgang mit der Digitalisierung des Handels sein. Auf der einen Seite wird der Marktanteil der Online-Händler weiter wachsen, und auf der anderen Seite müssen wir den stationären Handel mit digitalen POS-Angeboten unterstützen, um den Kunden im Handel ein außergewöhnliches Einkaufserlebnis und eine Vernetzung der Online- und Offline-Welt anzubieten. Für die Unternehmen bedeutet diese Entwicklung viele Veränderungen. Modernisierte Prozesse sowie optimierte und effiziente Abläufe sind gefragt, ebenso wie die Bereitschaft, in neue Konzepte zu investieren, deren Erfolg schwer vorhersehbar ist. Die Marktverschiebungen hin zu einer höheren Online-Nachfrage wird umfangreiche Auswirkungen auf die heute existierenden Strukturen haben. Hier sind Flexibilität und Mut gefragt - von uns als Hersteller, aber auch von Seiten des Handels. Natürlich können auch wir uns diesen Entwicklungen nicht verschließen, aber wir stellen uns dieser Herausforderung und haben bereits Konzepte entwickelt, die den Anforderungen und Wünschen aller Vertriebskanäle gerecht werden. Deshalb blicken wir dem Jahr 2018 mit Zuversicht entgegen.



Christoph König
Schultz Schlafkultur
Drei Gründe, warum wir uns auf 2018 freuen

2017 ist für uns ein Jahr mit einem Doppelcharakter. Zum einen war es ein Jahr der Kontinuität: Wir haben uns und unsere intelligenten Produkte konsequent weiterentwickelt, genau entlang der Linie, die wir schon seit Jahren verfolgen. Zum Zweiten war es ein Jahr, das für uns eine große Veränderung bedeutet: Schultz Schlafkultur ist seit August 2017 ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der OKE Group/Hörstel, also genau von dem Unternehmen, mit dem wir schon in den letzten Jahren aufs Engste bei der Entwicklung und Produktion unserer erfolgreichen Fiberglasleisten zusammengearbeitet haben. Mit dem Jahr 2017 sind wir wirtschaftlich äußerst zufrieden. Wir haben die sehr positiven Umsatzsteigerungen der vergangenen Jahre weiter fortgesetzt, bei den Marktanteilen stark zugelegt und obendrein weitere Innovationen vorangetrieben. Aufgrund der ereignisreichen Monate, die hinter uns liegen, sind wir jetzt für 2018 sehr positiv gestimmt. Vor allem aus drei Gründen.

Der erste Grund: Durch die Integration von Schultz Schlafkultur in die OKE Group erhalten wir auf einen Schlag mehr Optionen für die Zukunft. Alle wesentlichen Faktoren sind massiv gestärkt, weil wir jetzt über erheblich größere Ressourcen für Entwicklung, Produktion, Distribution und Kapital verfügen. Schon auf der Kölner Möbelmesse im Januar werden uns unsere Kunden als ein deutlich größeres Unternehmen erleben. Ein deutliches Zeichen dafür wird der modern und selbstbewusst gestaltete eigene Stand in Halle 9 sein. Der zweite Grund: Gemeinsam mit OKE ist uns 2017 ein weiterer großartiger technischer Durchbruch gelungen. Ohne die geringsten Abstriche an Qualität können wir 2018 so günstige Preislagen realisieren, wie wir es selbst für Fiberglas bislang nicht für möglich hielten. Fiberglas ist jetzt preislich voll wettbewerbsfähig mit guten Holzrahmen. Grundlage dafür ist ein patentiertes, neu entwickeltes Verfahren der OKE, sodass es Wettbewerbern nahezu unmöglich sein wird, mit unseren Angeboten gleichzuziehen.

Der dritte Grund: Wir werden 2018 ein noch wertvollerer Partner für den Handel, und dies gilt für alle Kanäle. Wir arbeiten nur noch mit fest angestellten, sehr motivierten Vertriebsleuten, bieten erheblich attraktivere Preise, helfen den Fachhändlern mit unseren neuen Konzepten, den Liegenutzen einer passend eingestellten Unterfederung spürbar zu demonstrieren, ermöglichen bei den Fieberglasleisten praktisch alle individuellen Sonderserien-Wünsche und sind von der Verkaufsunterstützung bis zur Belieferung noch dichter dran an den Bedürfnissen des Handels.

Nach all diesen Vorarbeiten in 2017 ist unser anspruchsvolles Ziel für 2018 keineswegs unrealistisch: Wir wollen im kommenden Jahr beim Marktanteil an die Tabellenspitze.


Michael Sailer
Werkmeister
Vernetzung von allem mit allem

Hinter Werkmeister liegt ein äußerst spannendes Jahr 2017. Nach einem geradezu rasanten Start haben sich die Auftragseingänge ab dem zweiten Quartal auf einem einigermaßen durchschnittlichen Niveau eingependelt. Sehr erstaunlich ist, dass wir mit stark unterschiedlichen Entwicklungen bei unseren Handelspartnern konfrontiert sind. Unsere Ziele werden wir erreichen, der gewohnte, größere Schub bleibt in diesem Jahr aber aus.

Nachdem in der ersten Phase nach der Übernahme 2014 die Schwerpunkte auf der Weiterentwicklung in Infrastruktur, Prozessoptimierung, Personal sowie des Markenauftritts lagen, sehen wir es in 2018 als wichtigste Aufgabe an, das Profil Werkmeister weiter zu schärfen. Wofür steht Werkmeister, was bedeutet "Manufaktur" im eigentlichen Sinn? Auf der Produktebene wird es weitere Justierungen und Erweiterungen in den Segmenten Talalay-Latex und Taschenfederkern geben - gerade vor dem Hintergrund immer weiter steigender Schaumpreise eine geradezu essentielle Notwendigkeit. Und auch am Markt zeigt sich eine Nachfrageverschiebung zu Gunsten insbesondere von Taschenfederkern. Für die Branche insgesamt sind die bereits in den Vorjahren benannten Herausforderungen - "One fits all", Frequenz im Fachhandel beziehungsweise sich änderndes Kaufverhalten - weiterhin aktuell. Hinzugekommen ist die erhebliche Dynamik am Schaumstoffmarkt.

Aus unserer Sicht müssen wir, und auch die Branche insgesamt, selbstbewusster agieren und den Mehrwert von in Deutschland produzierten Schlafsystemen und kompetenter Fachberatung deutlicher herausstellen. Viele reine Online-Player suchen gezielt nach stationären Absatzmöglichkeiten. Unsere Branche verfügt bereits über ein ausgezeichnetes Netz an qualifizierten Fachhändlern vor Ort. Dieses Pfundes müssen wir uns stärker bewusst werden und es auch den Kunden bewusst machen. Allerdings muss die Branche dabei unbedingt auf das sich ändernde Informations- und Nachfrageverhalten der Konsumenten reagieren und die Kunden entsprechend abholen. Vernetzung "von allen und allem mit allem" ist das Stichwort, das die kommenden Jahre bestimmt. Auch der Fachhandel und die Industrie müssen sich gegenüber dem Endkunden besser vernetzen, um aus einer starken Position heraus die Zukunft mitgestalten zu können.

Dr. Dennis Schmoltzi
Bettzeit-Gruppe
Nur starke Marken bleiben übrig

In unserer Branche wird die Digitalisierung 2018 weiterhin eine grundlegende Rolle spielen. Dabei werden insbesondere Lösungen gefragt sein, die den stationären Fachhandel stärken und sinnvoll mit den Vorzügen des Onlinehandels verbinden. Als Bettzeit-Gruppe realisieren wir das auf Unternehmensebene selbst. Nachdem wir 2013 mit einem reinen Online-Fachhandel begonnen haben, ist das technologische Knowhow von Dormando dann 2015 in den Aufbau unsere Marke Emma eingeflossen, die auf Basis des direkten Kundenfeedbacks auch kontinuierlich in Produkt und Vermarktung optimiert wurde.

Die Königsdisziplin ist es seit knapp einem Jahr, die Erkenntnisse aus der Beziehung zum Endkunden für den Neustart der stationären Traditionsmarke Dunlopillo zu nutzen. Fazit heute: Beide Marken profitieren davon, dass sie unter einem Dach vereint sind. Hauptgrund: Aus der reinen Kundenperspektive besteht längst keine schwarz/weiß-Trennung mehr zwischen den Kanälen. Kunden erwarten hochwertige Produkte, qualifizierte Beratung, guten Service und einen bequemen Ablauf - online und vor Ort. Mit dieser Überzeugung sind wir im Dialog mit unseren klassischen Handelspartnern und arbeiten daran, die Branche bei diesem Wandel insgesamt nach vorne zu bringen.

Unabhängig von der Vertriebswegediskussion wird es auch 2018 eine Herausforderung bleiben, die Verfügbarkeit der Polymere für Schaumstoffmatratzen sicherzustellen. Gleichzeitig werden Anbieter von Eigenmarken zunehmend unter Druck geraten, weil die Branche sich immer weiter vertikal integriert. Meine Erwartung ist, dass am Ende nur starke Marken und hocheffiziente, integrierte Matratzenhersteller übrigbleiben. Der Handel wird dahingehend stärker als zuvor selektieren müssen, welche Hersteller langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Geschäfts sichern.


Markus Stendebach
Stendebach & Co.
Querdenker sind mehr denn je gefragt

Was die Bekleidungsbranche schon hinter sich hat, ist nun auch in unserer Branche Realität geworden. Das Kaufverhalten der Endverbraucher hat sich massiv verändert. Wer stationär keinen Erlebniskauf mit Mehrwert bietet, nicht gut vernetzt, also die Marke vor Ort ist, geht in der Beliebigkeit unter. Nicht der Burn-out, sondern der Bore-out holt einen ein, und man fällt aus dem Raster. Eine Vielzahl aus unserer Branche muss sich neu erfinden. Offline, Online, Sympathie, Service - Querdenker sind mehr denn je gefragt.

Unsere Firma konnte aufgrund des starken Willens zur Veränderung und unserer Innovationskraft weiter kontinuierlich wachsen. Leider hat der BASF-Skandal eine unschöne Delle hinterlassen, die wir nicht zu verantworten hatten. Für 2018 bleiben wir unseren Prinzipien treu und investieren in die Veränderung des Marktes.


Patrick Ogris
DOC AG
Alles Mittelmaß wird verschwinden
Vergleichbare Produkte im mittleren Preissegment haben es sehr schwer beziehungsweise haben weiter an Umsatz und Menge verloren. Einzigartige Produkte, das sind bei uns individuell anpassbare Produkte, wie Stream, EOS Ergo oder EOS Relax. Sie haben weiter zugelegt. Boxspring hat generell weiter zugelegt. Insbesondere das ergonomisch einstellbare Boxspringbett EOS Ergo. Die Branche ist am Anfang eines grösseren strukturellen Umbruchs. Unternehmen (Hersteller wie Händler), welche Geschichten erzählen können, gehören zu den Gewinnern.Austauschbare Produkte werden noch mehr zu Massenware und entsprechend ist der Preiszerfall. Hersteller wie Händler sind gefordert, ihre Kernkompetenzen noch stärker herauszuschälen, sich klarer zu positionieren. Mit Philrouge bekennen wir uns seit Jahren für ein ergonomisch einstellbares, angepasstes Schlafen. Diese Stärke wird auch immer mehr erkannt und mit Erfolg im Verkaufsgespräch eingesetzt.

Die Schere wird noch drastischer auseinander gehen. Das heißt, alles Mittelmaß wird gegen unten gezogen, der Preiszerfall wird noch zunehmen. Um an der Spitze zu bleiben, ist noch klarere Positionierungsarbeit gefordert. Die Branche wird immer überleben. Es fragt sich nur, wo Verschiebungen stattfinden. Noch einmal: Alles Mittelmaß wird verschwinden. Entweder Masse und billig oder richtig einzigartig, speziell, aussergewöhnlich und individuell.

Jürgen Becker
Fey
Bosxspring hat sich gut etabliert

Für Fey - Guter Schlaf war 2017 ein durchwachsenes, aber unter dem Strich erfolgreiches Jahr. Die branchenbedingten Schwankungen mit der saisonbedingten Zurückhaltung im Sommer haben wir gespürt. Die zum Jahresende 2017 wieder deutlich gestiegenen Umsätze lassen uns optimistisch in die Zukunft schauen. Für Fey hat es sich ausgezahlt, neue Wege zu gehen und innovative Produkte zu entwickeln. So haben wir auf der imm Cologne im vergangenen Jahr zahlreiche Neuentwicklungen vorgestellt und dafür viel Zustimmung erfahren. Insbesondere bei den Boxspringbetten, aber auch bei den Matratzen, verzeichnet Fey eine überaus positive Entwicklung. Das Thema Boxspring hat sich auf dem deutschen Markt etabliert. Die Nachfrage wächst und wird auch weiter wachsen. Fey ist hierfür gut aufgestellt. Die Verkaufszahlen haben uns ermutigt, in 2017 die Produktionskapazitäten mit der Investition in einen weiteren Fertigungsbetrieb zu erhöhen.

Der Schlafen-Sektor ist ein sich dynamisch verändernder Markt. Internetaktivitäten und junge Start Ups beleben das Geschäft. Eine verstärkte Fernsehwerbung für Matratzen und die immer trendiger werdenden Boxspringbetten lenken den Blick des Verbrauchers auf eine ganz und gar nicht verschlafene Branche. Dies sorgt für neue Impulse. Für uns als Hersteller ist es dabei wohl die größte Herausforderung, die Wünsche des Verbrauchers zu spüren, Trends zu erkennen und flexibel darauf zu reagieren. Der sich dynamisch verändernde Markt erfordert von uns allen, Bewährtes und Gutes nicht nur zu bewahren, sondern zugleich offen zu sein für Veränderung. Nur wer sich auf den sich wandelnden Markt einstellt, wird darin erfolgreich sein. Fey hat das Ohr am Puls der Zeit. Mit qualitativ hochwertigen Produkten und innovativen Ideen für Zusatznutzen, wie wir sie auf der imm 2018 mit unseren Air-Cleaner-Boxspringbetten vorstellen, verstehen wir uns als Partner des stationären Handels. Auf diese Allianz mit dem Fachhandel bauen wir auch für die Zukunft. Wir von Fey setzen dabei auf eine lebendige Sortimentspolitik mit innovativen und für den Verbraucher verständlichen Konzepten. Federkernmatratzen sind zum Beispiel ein für den Kunden sehr gut verständliches Produkt. Die Nachfrage steigt. Wir haben unser Augenmerk im vergangenen Jahr stärker auf den Taschenfederkern gerichtet und werden auch in 2018 diesen Weg weitergehen.



Dr. Margret Fromme-Ruthmann, Peter Liebig
Froli
In allen Bereichen tobt der Wettbewerb

Das Jahr 2017 war über alle Geschäftsbereiche betrachtet ein erfolgreiches Jahr für unser Unternehmen. So konnten wir die Produktions- und Absatzzahlen für Schlafsysteme um 17 % zum Vorjahr steigern. Wesentlich zu der positiven Entwicklung beigetragen hat der gestiegene Exportanteil, die Eigenmarke Froli, Sonderaktionen mit Großkunden und kundenindividuelle Speziallösungen für große Serien. Sehr stolz macht uns, dass unsere Bettsysteme in 2017 mit fünf verschiedenen Awards ausgezeichnet wurden.

Für den Bettenfachhandel in Deutschland haben wir zur imm Cologne im Januar mit einem Premiumpartnerprogramm begonnen. Dazu haben wir neue innovative Produktgruppen gebildet. Hochwertige und serviceorientierte Fachhändler können sich nun für eine Premiumpartnerschaft mit Froli entscheiden. Wir freuen uns zudem über unsere neuen Mitarbeiter im Team, mit denen wir den Generationswechsel eingeleitet haben und die Betreuung unserer Partner und die strategische Weiterentwicklung intensivieren werden.

Mit Sicht auf den Markt ist unsere Wahrnehmung, dass in häufig rasanter Geschwindigkeit neue Absatzwege und Produkte und ganz neue Marktteilnehmer auftauchen - teilweise mit viel Getöse. In allen Bereichen tobt der Wettbewerb um Marktanteile. Nicht alle Geschäftsmodelle sind aus unserer Sicht zukunftsfähig. Der Weg geht häufig über vermeintlich niedrige Preise, Einheitsqualität und Zufriedenheitsgarantien.

Aus unserer Sicht fragwürdig ist die geringe Rücksichtnahme auf Nachhaltigkeit, Vertrauen und Umwelt. Bei allem, was wir tun, sind das Werte, die für uns wichtig sind. Wir setzen auf unsere eigene Entwicklungs- und Fertigungskompetenz mit hohem Anspruch an Qualität und Nachhaltigkeit und die qualifizierte Beratung durch den Handel vor Ort. Gleichzeitig sehen wir in der Stärkung der eigenen Möglichkeiten sehr viel mehr Chancen als im Versuch, vermeintlich erfolgreiche Onlineanbieter nachzuahmen. Es gibt viele Beispiele, die durch klare Ausrichtung, Fokussierung auf Service, Kundennähe, Umwelt und gut ausgearbeitete Produktsortimente punkten. Wenn dann noch die Zusammenarbeit mit der Industrie für Transparenz auf allen Seiten sorgt und die Inhalte über relevanten Medien an den Kunden gelangen, schafft das Vertrauen und eine Basis für ein Miteinander, das nachhaltig und zukunftsausgerichtet ist und allen Freude macht. Für 2018 sind wir optimistisch.



Peter Van Rompuy
Veldeman
Eine Marktbereinigung steht bevor

Das Jahr 2017 war in der ersten Jahreshälfte für uns nicht so gut wie erwartet. Hinzu kamen die Auswirkungen des historischen Jahres 2016, wo Velda in vielen Ländern mehr erreicht hat als vorhergesagt. Wir haben unsere Organisation deshalb intern gestärkt und spüren diese Verstärkung seit der Sommerwende 2017 positiv. Für 2018 setzen wir weiterhin auf Qualitätsbewusstsein, bessere Logistik, Produktoptimierung und auch noch Produktinnovationen. Deshalb ist die imm Cologne 2018 erneut sehr wichtig für uns. Die Branche hat sich insgesamt nicht beliebt gemacht mit der BASF-Krise, obwohl der Imageschaden noch begrenzt geblieben ist. Irgendwie haben die Medien es nicht so ganz mitbekommen.

Unsere Herausforderung 2018 liegt erneut darin, wie man es von Velda erwartet, eine insgesamt gute Dauerleistung zu bringen und dazu auch noch innovativ zu sein. Der Messestand 2018 zur imm Cologne wird es zeigen. Die Branche kann nur dann erfolgreich sein, in dem man sich weiterhin vom Markt absetzt mit Qualitätsberatung, Top-Produkten in bestimmten Preislagen und einem Produktsortiment, das in einem kundenfreundlichen und ansprechenden Ambiente präsentiert wird. Das heißt, es werden sicherlich noch Geschäfte verschwinden, die davon ausgehen, dass alles bleibt, wie es ist. Eine Marktbereinigung steht bevor, und das nicht nur im Bettenhandel. Bisher hat man sich doch einigermaßen behaupten können neben Möblern, Großfläche, Filialenketten usw.. Wir glauben an die Zukunft.

Klaus Neudecker
Rummel
Den Zeitgeist nicht verschlafen

Das Jahr 2017 zeigte sich uns gegenüber von seiner turbulenten Seite. Im Gesamten war es dennoch ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Obwohl Preiserhöhungen seitens unserer Lieferanten und der BASF-Zwischenfall uns das Erreichen unseres Ziels etwas erschwert haben, konnten wir glücklicherweise wieder ein Umsatzwachstum verzeichnen. Noch immer beschäftigen uns die Nachwehen des Chemie-Vorfalls, und wir hoffen für uns und für die gesamte Branche, dass etwas derartiges sich nicht wiederholen wird.

Sehr stolz sind wir in diesem Jahr auf zwei Auszeichnungen für unseren Mix-One-Matratzenkern. Dieser wurde mit dem German Design Award 2018 und vom Plus X Award für Innovation, High Quality, Funktionalität und Ergonomie ausgezeichnet.Positive Bewertungen und Umsatzzuwächse bestätigen uns, dass wir schon vieles richtig machen, dennoch dürfen wir den Zeitgeist nicht verschlafen. Wir müssen Schritt halten mit "Industrie 4.0", und diese Entwicklung für uns und unsere Geschäftsprozesse effektiv nutzen. Wir sind überzeugt, dass trotz zunehmender Digitalisierung der Fachhandel und insbesondere die Beziehungen zwischen Menschen auch in Zukunft Bestand haben werden.Dem neuen Jahr sehen wir optimistisch entgegen. Wir haben sehr spannende Projekte am Start und freuen uns, unsere Kunden auch weiterhin in jeder Hinsicht zu begeistern.


Boris Thomas
Lattoflex
Transformation ist nichts für Weicheier

Was haben wir für unruhige Zeiten. Scheinbar alles, was sicher war, erscheint plötzlich unsicher. Wo liegt die Zukunft des Handels? Wie erreichen wir in Zukunft noch unsere Kunden? Und wollen wir uns noch zuhören? Selten habe ich so viele grundsätzliche Gespräche geführt in unserer Branchen wie in den letzten Monaten. Deshalb habe ich oft den Satz geprägt, "Transformation ist nichts für Weicheier", um damit zu sagen, dass jeder Marktteilnehmer voll und ganz gefragt ist in diesen wilden Zeiten. Und wenn wir ehrlich sind, hat niemand eine Antwort auf die zentralen Fragen des Marktes und des Handels. Jeder, der sagt, "Ich weiß was richtig ist!", ist ein Scharlatan.

Und doch sehe ich diese Phase der Transformation als riesige Chance. Wir sind alle aufgerufen neues Denken und Handeln zu wagen. Konkret sehe ich folgende Thesen für das nächsten Jahr: Produkte sind niemals der "Gamechanger" - kein Produkt alleine wird in der Lage sein uns zu retten. Produktselbstverliebtheit führt uns in die falsche Richtung. Kommunikation muss effektiv sein - oder wir sollten es lassen. Effektiv heißt hier "Kaufwirksam" - und zwar messbar. Die Fixierung auf den Wettbewerb kostet uns nur Energie und Kraft. Wir brauchen jeder für sich seinen eigenen Weg. Die Augen nach vorne ist besser als zur Seite. Tiefes Bewusstsein für den Wandel. Es ist kein Schnupfen, der morgen weg ist. Fragen stellen und zuhören ist effektiver als Antworten schon zu wissen. Ich bin deshalb für Lattoflex sehr optimistisch für die nächsten drei Jahre. Und am Ende gilt das alte Gesetz: Stürmische Zeiten sind immer gut für starke Marken. Auf das setzen, was sich bewährt hat, und dem Neuen seinen Raum geben. Dann kann auch diese Transformation gelingen.


Hans Ulrich Schwenk
Grosana
Online und Offline verbinden

Ein Jahr voller Ereignisse: So beurteilen wir das Jahr 2017. Angefangen mit der fehlenden Frequenz im Einzelhandel, welche Umsatzeinbrüche als Folge in ganz Deutschland mit sich brachte, bis hin zum BASF-Vorfall im Herbst. Dieses Ereignis konnten wir mit großem Glück mit einer nur kleinen Delle abschließen, da der Großteil unserer Produkte ohne TDI-Schäume produziert wird. 2017 haben wir genutzt, unsere Kunden durch unsere Flexibilität, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit weiter zu überzeugen. Auch das Vertrauen in ein Familienunternehmen, das sich mittlerweile in der dritten Generation befindet, zahlt sich bei unseren Kunden aus. 2017 verlief für uns ähnlich erfolgreich wie unser vorheriges Jahr 2016, welches wir als Spitzenjahr verzeichnen durften.

Im kommenden Jahr 2018 steht unsere eigene Hausmesse in Reutlingen klar im Fokus. Neben einem Facelift unserer Grosana-Serie und neuen und interessanten Artikeln, möchten wir eine revolutionäre Innovation zur perfekten Verbindung zwischen Online und Offline präsentieren.Wir sind überzeugt, dass wir für unsere Innovationen und Ideen sowie für unsere vorhandenen Serviceleistungen viel Zuspruch unserer Kunden bekommen werden.


Hans Heiling
Optimo
Wir beiben dem Schlafsystem treu

Das abgelaufene Jahr war wieder von großen Schwankungen im Auftragseingang geprägt. Trotz der insgesamt sehr guten Wirtschaftslage kam es lange zu keiner erhöhten Nachfrage im Markt, das haben wir doch anders erwartet. Die Lieferprobleme der Schaumhersteller nach dem BASF-Vorfall haben das letzte Quartal stark geprägt, wir hätten aufgrund der gestiegenen Nachfrage in den letzten Wochen noch ein wesentliches Plus zu 2016 erzielen können. Das wurde uns von der BASF verhindert. Diese Tatsache und der ungeheure Preisanstieg im Schaumbereich, haben das abgelaufene Jahr ergebnismäßig stark belastet. Positiv ist der gute Anklang auf unser neues Katalogsortiment sowie auf die auf den Verbandsmessen präsentierten Produktlinien. Für 2018 sehen wir unveränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Wir planen mit einer moderaten Umsatzsteigerung.

Die Segmentierung des Marktes wird weiter voranschreiten. Die Absatzkanäle vermischen sich. Die Frage für den Handel ist: wie erreiche ich den Kunden? Online ist für den Fachhandel meines Erachtens für die Erreichung der Kunden wichtig, weniger für den Verkauf an sich. Dasselbe gilt für uns als Produzent, der den Fachhandel bedient. Ich sehe noch keinen Tsunami, der die Branche erfasst hat, aber wir müssen uns auf die digitale Welt und veränderte Kundenansprüche schneller und besser in der gesamten Supply Chain einstellen. Wir bleiben unserer Linie treu und forcieren trotz der hohen Marktanteile von Boxspring weiter das Schlafsystem und ein breit gefächertes Angebot für den Fachhandel.

Die gesellschaftliche und politische Instabilität werden nicht geringer, trotz guter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Die Menschen konsumieren wieder mehr, noch ist unsere Branche nicht bei den Gewinnern. Damit bleibt als größte Herausforderung für uns alle, das Thema Schlaf noch viel mehr als wichtigen Teil des Lebens zu etablieren und emotional zu behaften. Der digitale Wandel wird die Nachfrage nach Qualität, persönlicher Beratung und Sicherheit nicht einschränken, eher erhöhen. Das Kaufen und den Entscheidungsprozess will der Kunde aber einfach haben. Wer das unterstützt, wird Erfolg haben.


Dr. Ursula Matheis-Mödinger
Matheis Textilgruppe
Den Handel nachhaltig stärken

Wir sind sehr zufrieden mit dem abgelaufenen Jahr und blicken optimistisch auf 2018, in welchem wir weiterhin mit unserem "Code of Care" für mehr Nachhaltigkeit und Transparenz in der textilen Lieferkette sorgen wollen. Bereits seit Ende 2017 wird ein Großteil der Produktion unter Einhaltung des Ökotex-100-Appendix 6 produziert - eine Antwort auf die Greenpeace-Detox-Forderungen. Des Weiteren erwarten wir 2018 eine gute Annahme unseres nachhaltigen Bioprodukt-Programmes, mit welchem wir eine holistische Antwort auf die Nachhaltigkeit bieten möchten.

Das Konsumverhalten der Endverbraucher bewegt sich nach wie vor auf einem hohen Niveau - jedoch wird der Bedeutsamkeit der Heim- und Haustextilbranche zu wenig Beachtung geschenkt. Anschaffungen werden in anderen Bereichen bzw. Branchen getätigt. Eine der größten Herausforderungen ist sicherlich, ein stabiles Markenbild zu vermitteln und den Handel nachhaltig zu stärken. Hierzu führen wir im kommenden Frühjahr ein selektives Vertriebssystem ein. Hierbei verpflichtet sich die Marke Schlafgut, ihre Produkte europaweit im Wege des selektiven Vertriebssystems zu vertreiben und diese nur an solche Händler zu verkaufen, die die im selektiven Vertriebssystem statuierten Anforderungen an die Vermarktung erfüllen.

Eine weitere Herausforderung ist nach wie vor die Digitalisierung und das damit einhergehende veränderte Kommunikations- und Konsumentenverhalten. Infrastruktur und Angebot entkoppeln sich zunehmend, analoge und digitale Welten rücken näher zusammen. In 2018 versuchen wir, unsere Endverbraucher hinsichtlich der Werte wie Nähe, Vertrauen und Sicherheit zu sensibilisieren. Wir verbringen rund ein Drittel unseres Lebens im Bett und müssen das Bewusstsein für unsere Heim- und Haustextilien, den Produkten denen wir so nahe sind wie keinen anderen, neu definieren. Die Branche muss durch konkrete Maßnahmen den gesamten Handel stützen. Die Branche muss schneller auf aktuelle Trends reagieren und mit entsprechenden innovativen Ideen gegenüber der Nachfrage antworten.


Josef Kölker
Wülfing
Eine erfreuliche Entwicklung setzt sich fort

2017 kann Wülfing den Umsatz wiederum steigern. Besonders erfreulich daran ist, dass sich die Umsatzsteigerungen über alle Geschäftsfelder hin positiv entwickeln. Dabei ist es interessant zu sehen, dass sich bei allem Hype über Online-Anbieter die Umsätze auch im stationären Bereich über die Breite stabil halten bezihungsweise wachsen. Aufgrund der vielfältigen Investitionen in Produktivität, Flexibilität und nachhaltige Produktion sehen wir unser Unternehmen optimal aufgestellt für die Aufgaben der Zukunft. Das zeigt sich auch darin, dass viele Kunden ihren Einkauf künftig wieder stärker auf europäische und deutsche Produktionsstätten ausrichten möchten.

Allerdings ist auch ein wenig Wasser im Wein. Trotz der allgemein sehr positiven wirtschaftlichen Situation in Deutschland ist nach wie vor der Preisdruck sehr hoch. Notwendige Preiskorrekturen sind daher nur unzureichend möglich. Man fragt sich, warum der Handel die Chance nicht nutzt, die Eckpreislagen nach oben zu verschieben. Wenn nicht jetzt - wann dann? Geiz ist nicht mehr so geil wie vor einigen Jahren. Die Herausforderungen für 2018 sind gleichzeitig auch die Chancen. Für uns als Industrie ist es in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, das Thema Nachhaltigkeit zu kommunizieren. Das beginnt bei einer verantwortungsvollen und transparenten Lieferkette und setzt sich fort in nachhaltigen, umweltschonenden Produktionsprozessen. Zuverlässigkeit und hohes Qualitätsniveau kommen gratis dazu. Es ist ein wenig unverständlich, dass diese Thematik von vielen unserer Kunden, die für sich in Anspruch nehmen, im höherwertigen Segment tätig zu sein, nicht aufgenommen wird, um es als zusätzliches Verkaufsargument zu nutzen.

Natürlich kann man die Amazons und Primarks dieser Welt nicht wegdiskutieren. Und man kann auch nicht wegdiskutieren, dass es eine Klientel gibt, die sich dort bewegt und in erster Linie den Preis im Fokus hat. Aber man kann anfangen, dem Endverbraucher, der unser gemeinsamer Kunde ist, zu kommunizieren, dass es sich manchmal lohnt, etwas mehr auszugeben, und dass er für den höheren Preis auch eine höhere Gegenleistung bekommt.


Dr. Frank Bierbaum
Bierbaum Unternehmensgruppe
Die Online-Welt bietet große Chancen

Das Jahr 2017 ist eines der seltsameren Jahre, die auch rückblickend für unsere Branche nur schwer zu erklären sind. Die Konjunktur boomt weiter, Deutschland ist im x-ten Jahr auf der Insel der Seligen in einem unruhigen Europa. Selbst eine völlig ungeklärte politische Situation scheint den Verbraucher nicht wirklich zu stören - Deutschland geht es so gut wie noch nie. Und die Verbraucher geben auch Geld aus, zumindest in Deutschland lügt die Statistik nicht, aber offensichtlich nicht für Textilien, und noch viel weniger für Haustextilien. Wir hören Klagen über Frequenzmangel in den Städten allenthalben, verbunden mit einem häufigen Fingerzeig auf Online. Ja, das wächst noch, aber bei Weitem nicht mehr so schnell wie früher, und auch längst nicht bei jedem Anbieter. Und Geld verbrannt wird immer noch, viele Online-Umsätze mit dünnen Margen und hohen Kosten produzieren nur Verluste für die Betreiber und sind damit auf Dauer nicht nachhaltig.

Ein weiteres Problem ist der Lebensmittelhandel, der große Mengen Textilien und Haustextilien verkauft - immer recht preiswert, und in Design und Aufmachung auch immer besser werdend. Der Kuchen für gehobene Haustextilien wird für Anbieter und Händler kleiner. Der Wettbewerb um dieses Segment ist bereits hart und wird an Schärfe zunehmen. Online und Social Media bieten dem gehobenen Fachhandel und seinen Partnern in der Industrie aber auch Chancen.

Mit großen Engagement hat Irisette eine eigene, aktive Facebook-Seite gestartet. Die Resonanz zu Beginn ist beachtlich und ermutigend. Irisette pflegt diese Seite und sorgt für einen konstanten Strom attraktiver Inhalte. Viel Potential steckt noch in der engeren Zusammenarbeit mit unseren Partnern im Handel. Irisette hat hier viele Ideen, die wir mit unseren Kunden besprechen und testen wollen. Die Stärke der Marke Irisette und die starke lokale Marke des Fachhandels vor Ort müssen aktiv kommuniziert werden. Die Online-Welt bietet große Chancen in der Verzahnung von Verkauf und Logistik - Stichwort zum Beispiel verlängerte Ladentheke. Gemeinsam müssen wir uns den Marktherausforderungen stellen und diese versuchen, partnerschaftlich zu lösen.


Thomas Müller
Centa-Star
Grundlage für weiteres Wachstum geschaffen

2017 blicken wir auf zwei sehr erfolgreiche Innovationen zurück. Mit unserer Bettwaren-Kollektion AllergoProtect haben wir Grundlagenforschung für die gesamte Branche betrieben und ein beachtliches Ergebnis erzielt. Unser Relax SmartPillow ist ein echter Trendartikel und wird für eine Verbesserung der Schlafqualität und hohe Aufmerksamkeit sorgen. Des Weiteren haben wir in diesem Jahr über 20 neue Shops installieren können und haben hiermit die Grundlage für unser weiteres Wachstum geschaffen. In 2018 haben wir unser 50-jähriges Jubiläum und werden hier sicherlich die Umsätze und unsere Präsenz weiter vorantreiben.

Heimtextilien sind insgesamt ein stagnierender Markt. Um Umsatzzuwächse zu erreichen, muss man besser sein als der Wettbewerb. Wir sehen uns mit unserem exzellenten Marketing und unserem branchenweit einzigartigen 48-Stunden-Lieferservice bestens aufgestellt. Es ist wichtig, sich auf seine Stärken zu fokussieren. Für Centa-Star heißt das Qualität, Innovation und Top Service für unsere Kunden. Unsere Kunden benötigen 2018 ein hohes Maß an Flexibilität, um sich auf viele Veränderungen einzustellen: die zunehmend auf große Player konzentrierte Handelslandschaft und sich wandelnde, digitale Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher sind große Herausforderungen. Unternehmen müssen ihre Kollektionen und Produkte so entwickeln und präsentieren, dass dem Endkunden schnell deren Nutzen klar wird.

Ich persönlich sehe vier Punkte, durch die sich erfolgreiche Unternehmen in Zukunft auszeichnen werden: 1. eine gute, wertige Produktpräsentation. Wir bedienen diesen Punkt durch die Umwandlung des POS zum Point of Emotion. 2. vielfältige Möglichkeiten für die Endkunden, sich über die Produkte zu informieren und vor Ort, auf der Verkaufsfläche, natürlich exzellent ausgebildete Berater. Auch deshalb haben wir dieses Jahr den Relaunch unserer Webseite durchgeführt. 3. innovative und qualitativ hochwertige Produkte mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. 4. schnelle Lieferfähigkeit - wie unser 48-Stunden-Lieferservice.



Bastian Roscheck
OBB Oberbadische Bettfedernfabrik
Mit Innovationen ins neue Jahr

Wir sind mit dem vergangenen Jahr sehr zufrieden und blicken optimistisch auf das Jahr 2018. Nach der erfolgreichen Präsentation unserer Marke "Black Forest" auf der Heimtextil im Jahre 2016 konnten wir über das Jahr 2017 hinweg zahlreiche neue Platzierungen im Fachhandel erzielen. In Zeiten des immer rasanter fortschreitenden Wandels wirkt der Endkunde oftmals überfordert mit der Datenflut, möchte aber gleichzeitig immer mehr über die Herkunft seines Produktes wissen. Dieser Trend ist weiterhin deutlich erkennbar und schwappt von den Lebensmitteln immer mehr auf unsere Textilprodukte über. Denn neben seinem Frühstücksei möchte der Endverbraucher wissen, wo sein Kissen, die Zudecke bzw. die Rohmaterialien herstammen.

Mit der klaren Strategie, am Standort Lörrach alle Produktionsschritte vom Waschen der Daune, dem Sortieren, Mischen sowie Konfektionieren durchzuführen, und zusätzlich alle Produktionsschritte im eigenen Labor überprüfen zu können, vermitteln wir genau die Werte, welche das Vertrauen in ein Produkt ausmachen. Des Weiteren lag uns der nachhaltige Tierschutz schon immer am Herzen. Wir lehnen es kategorisch ab, dass Tiere für unsere Produkte leiden müssen, und arbeiten nur mit Lieferanten zusammen, die unsere Sichtweise teilen. Mit dem Downpass 2017 unterstreichen wir unsere Null-Toleranz-Haltung zu Lebendrupf und Stopfmast.

In das Jahr 2018 starten wir auf der Heimtextil mit zahlreichen Innovationen und tollen neuen Produktdesigns, welche dem Fachhandel die Möglichkeit geben, mit schöner Haptik und schlagkräftigen Argumenten den Endverbraucher zu überzeugen. Weiterhin stehen zu Beginn des neuen Jahres Umbaumaßnahmen und Investitionen in Form einer neuen Lagerhalle und einer weiteren neuen Füllanlage an. Hiermit soll auch in Zukunft eine schnelle und zuverlässige Lieferfähigkeit sichergestellt werden.


Klaus Kremers
Paradies
Verunsicherten Konsumenten Orientierung bieten

Das Jahr 2017 war für die gesamte Branche und auch fr uns in der Entwicklung sehr unstet und ungewöhnlich volatil, eben ein typisches Wahljahr. Das Ausgabeverhalten der Konsumenten, also von uns allen, hat sich bezüglich Waren und Dienstleistungen in einem wirtschaftlich insgesamt guten Umfeld sehr stark verändert. Davon war auch unsere heimtextile Branche in Deutschland betroffen. Zudem steigt die persönliche Vernetzung und Mobilität, die darüber entscheidet wo, wann und warum gekauft wird, und gleichzeitig schreitet die Fusion von Online und Offline weiter voran. In dieser Gemengelage scheint die heimtextile Welt, wie so viele andere Konsumwelten, nur noch den Streichpreis zu kennen. Damit verliert der immer besser informierte Kunde bei aller Transparenz vollständig den Überblick, ist eher verwirrt, nimmt Wertigkeiten nicht mehr wahr.

Echte Marken mit echtem, nachvollziehbarem Zusatznutzen sind dann ein Anker in den Untiefen dieses Aktionismus. Genau da liegt die Chance der bekanntesten deutschen Bettwarenmarke Paradies. Verantwortung für Mensch und Umwelt, Nachhaltigkeit nicht als Trend, sondern seit Jahrzehnten verankert im Unternehmensleitbild, sind Grundpfeiler, die den verunsicherten Konsumenten auffangen. Die Vermittlung dieser tragenden Botschaft ist die eigentliche Herausforderung für die Zukunft, national wie international. Aus diesem Grund werden wir im kommenden Jahr die fortschreitende Digitalisierung zu einem zentralen Punkt unserer Unternehmensstrategie machen. Dazu zählt auch, dass wir unsere Händler und Konsumenten noch gezielter informieren, und damit zusätzliche Sicherheit geben, bei der Wahl eines Paradies-Produktes eine gute Entscheidung für Qualität und Verantwortung getroffen zu haben.


Robert Koche
Mediflow
Vertriebskanäle gemeinsamentwickeln

In 2017 haben wir unsere Produktpalette den Entwicklungen der verschiedenen Vertriebskanäle angepasst. Die Umsetzung unserer Multi-Channel-Strategie hat uns wichtige Erkenntnisse darüber geliefert, wo die Stärken der unterschiedlichen Vertriebskanäle liegen. Im E-Commerce haben wir uns inzwischen eine Expertise erarbeitet, die wir gerne mit unseren stationären Händlern teilen. Hierzu erhalten wir sehr positive Rückmeldungen von unseren Fachhandelspartnern. So konnten wir etwa unsere Markenwahrnehmung dank Social-Media und Online-Kooperationen deutlich schärfen. Zudem haben wir über Online-Kanäle einen wichtigen Rückkanal zu unseren Anwendern etabliert, der uns wertvolle Informationen für die Marken- und Produktentwicklung gibt.

Den stationären Fachhandel unterstützen wir, indem wir ihm Premiumlösungen anbieten, bei denen die Beratungskompetenz vor Ort zum Tragen kommt. Zudem sichern unsere Optimum-Bedingungen den qualifizierten Fachhändlern eine größtmögliche Exklusivität im Premiumsegment. In der Produktentwicklung werden wir im Jahr 2018 zunehmend modular und flexibel, um bei Bedarf auch exklusive Sonderserien anbieten zu können. Soziale Medien und E-Commerce sind nicht mehr wegzudiskutieren, was aber von Vorteil ist, wenn man Produkte anbietet, welche eine hohe emotionale Komponente mitbringen. Stationäre Händler, die dies verinnerlicht haben und digitale Vertriebs- und Kommunikationskanäle in ihren Betrieb integrieren, werden sicher auch in Zukunft erfolgreich am Markt bestehen.


Paul Mohr
Vossen
Kunden emotional begeistern

Die Konjunktur hat sich deutlich erholt, der Arbeitsmarkt weist solide Daten auf. Dieser Aufschwung hat unsere Warengruppe noch nicht erreicht. Umso mehr freut es mich, dass sich unser Unternehmen weiter gut entwickelt. Wir haben 2017 ein neues, dreijähriges Investitionspaket gestartet, welches uns sehr optimistisch in die Zukunft blicken lässt.

Die Digitalisierung hat auch unsere Branche voll erfasst. Jetzt geht es darum, die entsprechenden Maßnahmen einzuleiten, um auch weiterhin erfolgreich zu sein. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Branche für den Kunden spannend und attraktiv bleibt. Vertikale Konzepte werden weiter in neue Flächen investieren und den klassischen Kanälen Konkurrenz machen. Umso mehr muss es uns gelingen, den Kunden emotional zu begeistern und zu verblüffen. Rein gute Produkte zu produzieren reicht heute einfach nicht mehr aus.


Hubertus Koch
Egeria
Die Heimtex-Branche ist gut aufgestellt

Unser Rückblickauf das Jahr 2017 fällt insgesamt positiv aus. Trotz eines spannendes Geschäftsverlaufes sind wir mit den erzielten Ergebnissen durchaus zufrieden. Dazu hat sicherlich auch unsere frühe Präsentation der Neuheiten für 2018 beigetragen, die uns auch positiv in dieses Jahr schauen lassen. Hierbei spielen auch echte Neuentwicklungen, unter anderem mit dem Produktlabel "Made in Green by Ökotex", eine große Rolle. Die Heimtex-Branche in Deutschland ist insgesamt sicherlich gut aufgestellt. Die positive Entwicklung in den letzten Jahren bestätigt uns darin, dass die eingeschlagenen Wege nicht immer einfach, aber erfolgreich sind.

Das bereits in 2017 erfolgreich umgesetzte Sortimentskonzept wird im kommenden Jahr noch weiter präzisiert und ausgebaut. Wir wollen in der Entwicklung neuer Produkte und anderer Wege noch schneller werden, um dem Handel noch häufiger interessante, innovative Produkte anhand zu geben. Die in 2017 erfolgreich eingeführte Lizenz-Marke Miss Germany für die Produktgruppen Frottiertücher und Bademäntel wird weiter ausgebaut. Eine weitere Zielsetzung ist die kontinuierliche Verfeinerung und Ergänzung unserer Sortimente. Ganz besonders wichtig ist, das Vertrauen der Kunden in die Marken durch unsere Arbeit an tollen Qualitäten, Innovationen, Lieferfähigkeit und einem gutes Preis-/Leistungsverhältnis zu untermauern oder sogar noch zu stärken.


Reinhold Bantleon
Dyckhoff
Kampf mit schlechten Preisen

Das abgelaufene Jahr ist wesentlich besser gewesen als 2016.Letztes Jahr hatten wir einen Schub nach der Texcare erwartet, der aber ausgeblieben ist.Für 2018 sind die Perspektiven sehr positiv. Die Branche kämpft auf breiter Front mit schlechten Preisen.Darunter haben auch wir als Lieferant schwer zu leiden, da immer mehr der Preisdruck steigt und die Qualität sinkt. Langjährige, bewährte Qualitäten fallen weg zu Lasten von leichterer Ware und kleineren Maßen. Insgesamt sehen wir uns gut in der Wäschereibranche positioniert und halten trotz starkem Gegenwind an einem Mindestqualitätsniveau fest.Große Herausforderung wird sein, dem Preisdruck stand zu halten. Ebenso macht uns die Konzentration auf große Wäschereigruppen Sorgen, die zu Lasten der Vielfalt und Individualität geht. Die Wäsche wird insgesamt immer uniformierter.Wichtig ist, nicht nur den Preis in den Vordergrund stellen, sondern mehr auf Nachhaltigkeit, Qualität und Service zu setzen. Da gehen die Wäschereiverbände mutig voran, und hoffentlich geht der Textilservice den Weg mit. Der Kampf zu mehr Wiederverwendbarkeit und weg vom Einwegprodukt wird stets da sein, wobei langfristig sicher der überleben wird, der zukunftsorientiert denkt und heute schon die Weichen auf Nachhaltigkeit (Code of Conduct, weniger Energieverbrauch, Umweltmanagement, Abfallreduzierung, ILO-Richtlinien usw) stellt.


Holger Steuter
Biederlack
Mit Rückenwind ins neue Jahr

Was war das für ein turbulentes Jahr! Inmitten aller Negativschlagzeilen gibt es eine richtig gute Nachricht: Die Wirtschaft boomt wieder. Die Vorhersagen für 2018 geben allen Anlass, positiv gestimmt zu sein, und auch wir blicken optimistisch in die neue Saison. Trotz spürbarer Schwankungen im Verbraucherverhalten, die sich im Orderverhalten des Handels niedergeschlagen haben, können wir durchaus zufrieden sein. 2017 war für Biederlack ein wirtschaftlich gutes Jahr und damit eine Bestätigung dafür, dass die Neuausrichtung unseres Unternehmens genau der richtige Weg war. Wir haben selbstbewusst unsere starke Marke nach vorne gebracht und mit "Feeling home" deutliche Akzente gesetzt. Diesen Weg gehen wir nun weiter.

Für die Zukunft haben wir uns gerüstet und auf die sich stark verändernde Marktlage reagiert. Wir begreifen die Digitalisierung als Chance und können dank personeller Verstärkung im Bereiche E-Commerce künftig noch intensiver auf das neue Nutzungs- und Einkaufsverhalten der Verbraucher eingehen. Mit Präsenz in den sozialen Medien erreichen wir zudem jüngere Generationen. Auch in der neuen Kollektion greifen wir aktuelle Trends auf und haben die Art der Präsentation dem Zeitgeist angepasst: Fünf Wohnwelten mit aufeinander abgestimmten Decken, Plaids und Kissen in unterschiedlichen Qualitäten zeigen unseren Weg in die Wohlfühl-Welt. Mit trendgerechten, saisonalen Sonderkollektionen und einem umfangreichen Angebot für Kids und Teens runden wir unser Portfolio ab.

Donata Apelt-Ihling
Alfred Apelt
Den ganzen Raum textil gestalten

Nach einem etwas schwachen August und einem zu ruhigen Oktoberkonnten wir unsere gesteckten Ziele für 2017 im November und beginnenden Dezember gut aufholen. Für das Geschäftsjahr 2018 stellen wir uns mit unserer neuen Bettwäsche-Kollektion "Apelt - decorate your night" neuen Herausforderungen. Wir gehen mit einer hochwertigen und designorientierten Kollektion in den Markt. Die Präsentation dieser Linie wird auf der Heimtextil 2018 auf unserem Standin Halle 11.0 erfolgen. Erste wichtige Kundengespräche und eine sehr gründliche Marktrecherche lassen uns berechtigt positiv auf diesen Launch blicken.

Wir sind davon überzeugt, mit unserem textilen Knowhow und unserem Stil den Nerv der Zeit zu treffen. Unserem Anspruch, den gesamten Raum textil zu gestalten, sind wir mit der Bettwäsche einen großen Schritt näher gekommen. Unsere textilen Konzepte mit Kissen, Tischwäsche und Dekostoffen werden durch diese neuen Produktgruppe folgerichtig ergänzt. Unsere Produkte sind kreativ, dekorativ und haben beste Materialeigenschaften - das wird sowohl von unseren Handelpartnern wie vom Endkunden wahrgenommen und honoriert.

Herausforderungen sehen wir unter anderem darin, den Markt stetigmit immer neuen Warenkonzepten zu bedienen. Weiter wird es eine Herausforderung bleiben, dem eigenenAnspruch von Made in Germany, von fairer, umweltschonender Beschaffung und Produktionund gleichzeitig von einem angemessenen Marktpreis, zu genügen. Schönes Wohnen, individuelles Gestalten der eigenen Räume, die bewusste Gestaltung des persönlichen Rückzugsortes, sind mit Sicherheit Bedürfnisse der Konsumenten. Als Anbieter von Konzepten, die diese Wünsche erfüllen können, müssen wir weiter dafür sorgen, dass unsere Produkte noch sichtbarer werden, dass der Handel die Botschaft vom schönem Wohnen noch intensiver und sichtbarer mit unserer Hilfe transportiert, und dass das Qualitäts- und Produktbewusstsein der Verbraucher geschärft wird.

Sasha und Michael Rossmann
PAD
Mut zu Innovationen

Wie in den vergangenen Jahren werden wir auch dieses Jahr mit einem hohen zweistelligen Plus abschließen. Mut zur Innovation und damit verbundener Investition in neue Ideen, Designs, Patente sowie Ausbau von Kompetenz innerhalb bestehender Produktgruppen und besonders nachhaltige Qualität in einer Zeit voller Kopien und Preiskämpfe, stabilisiert unser Markenprodukt beim Endverbraucher und dadurch die Nachfrage. Die Branche hat innerhalb einzelner Fachsortimente und Produktgruppen eine professionelle Struktur an Kompetenzträgern, auf die man stolz sein sollte. Weg von der Tatsache, dass sich viele einzigartige Hersteller nur noch über Lizenzen definieren, und zurück zu neuen wie gesunden Selbstbewusstsein unserer Deutschen Industrie an Heimtextilien, würde ich schön finden. Wenn sich jeder auf seine Stärken besinnt, den Parallelanbieter als Partner/Kollege und nicht als günstigen Ideengeber erkennt, kann besonders unsere Branche mit nachhaltiger Qualität auch im Export wie beim Verbraucher überzeugen. Unsere persönliche Herausforderung in 2018 wird die Zeitgeist-gerechte Anpassung unserer Software wie Logistik sein. Hier investieren wir eine nicht zu verachtende sechsstellige Summe.

Die Branche wird bestehen, wenn wir uns auf die feinen Unterschiede zwischen unspektakulären Massen und Asien-Importen vs. Made in Europe konzentrieren und dies auch dem Endverbraucher aufrichtig vermitteln. Wir brauchen das Verständnis des Verbrauchers, was ein Produkt kosten dar. Dieses das Preisverständnis wird durch die immer mehr werdenden Direktimporte von Filialisten und Großflächen verfälscht. Der dadurch hervorgerufene Preiskampf innerhalb der Industrie wird langfristig das Gefühl für die nachhaltige Wertigkeit sterben lassen. Qualitätsprodukte zu erschaffen, mit menschlicher Würde und voller Design und Ideengebung, geht nun mal nicht für ein paar Dollar. Der Handel kann mit einem 5,99-Euro-Bettwäscheangebot sicherlich nicht das Gehalt dieses Einkäufers erwirtschaften

Besonders auf der internationalen Heimtextil-Messe haben wir die vergangenen Jahre beobachtet, dass zum Beispiel wir als Inspirator die ersten beiden Tage eine außerordentliche Bewegung auf unserem Stand hatten, was sich nie in Zahlen wiederspiegeln ließ. Denn der Kunde, den auch wir für nachhaltiges Volumen in Innovation benötigen würden, geht mit diesem kreativen Input zu den Importhallen lässt sein Budget genau dort in minderer Qualität. Aus diesem Grund werden wir zu diesjährigen Heimtextil unsere Pforten komplett schließen, um unseren wertigen, treuen wie kompetenten Kunden gezielt und voller Aufmerksamkeit zu beraten, wie er es verdient.


Dr. Thomas Wagner
Pichler
Textiles Wohnen ist angesagt

Wir sind 2017 mit einer neuen Mannschaft aus fünf Handelsvertretern in den alten Bundesländern angetreten. Zwei der drei Damen im Außendienst haben das Angebot angenommen, sich selbständig zu machen. Mit deutlich verkleinerten Bezirken wollen wir eine intensivere Betreuung unserer Kunden erreichen. Gleichzeitig sind wir von der Heimtextil als bisher einziger Messe zur Ambiente gewechselt und haben uns weiteren kleinen beziehungsweise regionalen Messen geöffnet. Diese Konzept ist noch nicht abgeschlossen, wobei der Erstauftritt mit einem relativ kleinen Messestand auf der Ambiente geradezu fulminant war. Nicht zuletzt die konsequente Ausrichtung der Präsentation auf des neue Programm "Pichler used look" hat hierzu beigetragen.

Mit einer betont legeren Präsentation ist es uns gelungen, zahlreiche neue Kunden für Tischdecken, vor allem auch Läufer und Kissenhüllen zu begeistern. Besonders viel Zuspruch erhielten wir aus dem GPK-Bereich und aus der Schweiz. Das freut uns , denn auch in der Vergangenheit haben wir bei der Einführung von kleinteiligen Stickereidecken in den 1980-er Jahren und bei Gedeckläufern ab cirka 1995 erlebt, dass Innnovationen in unserem Bereich diesen Weg genommen haben, bis sie schließlich in den traditionellen Haustexfachgeschäften und im Norden akzeptiert wurden. Die traditionelle Damasttischdecke ist so gut wie verschwunden. Das kennzeichnet den Wandel unserer Produkte hin zu modischen Wohnaccessoires: Keiner kauft einen neuen Tisch, um ihn anschließend zuzudecken.

Trotzdem ist textiles Wohnen angesagt, wie es die jüngere Entwicklung zum Beispiel der Teppiche und Textiltapeten zeigt. Auch wir sind aufgerufen, neue Ideen auf den Markt zu bringen und zwar nicht nur praktisch, quadratisch, gut. Mit Tischdecken, Läufern und Kissen im used look hat Pichler eine neue Tür aufgestoßen. Jetzt gilt es nicht nur, den Handel für dieses Thema zu begeistern, sondern auch, den eher konservativen Käufer von Tischwäsche an diese legere Optik heranzuführen.
aus Haustex 01/18 (Haustextilien)