Der Dollar, der Euro und die Teppichbranche


Der Euro hat im Vergleich zum Dollar seit Anfang 2014 stark an Wert verloren - über 30 % im Jahresvergleich. Für den Export aus EU-Ländern ist das gut, für den Import eher ungünstig. Und da die gängigen Teppichknüpfländer an den Dollar gebunden sind, heben mit dem Anstieg des US-Dollars auch die Einkaufspreise ab - vorerst. Inzwischen scheint sich die Lage allerdings etwas zu entspannen. Der Tiefpunkt des Euros war Mitte März 2015 mit weniger als 1,05 Dollar erreicht; inzwischen ist sein Wert wieder leicht auf fast 1,12 Dollar gestiegen.

Dollar vs. Euro: Fünf Fakten, die auch die Teppichbranche betreffen

1. Der steigende Dollarkurs hat Auswirkungen auf die Einkaufspreise aller Waren, die aus dem Dollarraum kommen - und auch auf
handgearbeitete Teppiche.

2. Der Ölpreis ist an den Dollar gebunden. Und der Kraftstoff Öl bestimmt in fast allen Industriebereichen die Preise mit.

3. Laut Importeursverband EUCA werden die Kursschwankungen bei der Orderware relativ schnell weitergegeben. Bei Lagerware geschieht die Umsetzung je nach Bestand und Marktlage langsamer. Inwiefern Einzelhandelsumsätze von steigenden Preisen betroffen sind, bleibt abzuwarten.

4. Die Situation in Griechenland und die Entscheidung der EZB, Staatsanleihen zu kaufen, haben den Euro-Wertverlust beschleunigt.

5. Staaten und Unternehmen auf der ganzen Welt haben hohe Schulden in Dollar-Werten angehäuft. Je stärker der Dollar, desto erdrückender die Schuldenlast für diese Länder.
aus Carpet Magazin 03/15 (Teppiche)