Insektenschutz

Kein Zutritt für Mücken und Pollen

Insektenschutz ist ein Wachstumsmarkt. In Millionen privater Haushalte und im Objekt besteht ein immenser Nachrüstungsbedarf an "Fliegengittern", damit lästige Zweiflügler und allergene Blütenpollen draußen bleiben. Zahlreiche Fachhändler machen mit dem Nischenprodukt attraktive Umsätze. BTH Heimtex hat sich in der Branche umgehört.

Fachhändler und Raumausstatter können mit maßgefertigten Insektenschutzgittern richtig Geld verdienen. "Insektenschutz ist ein ideales Zusatzprodukt. Wer sich darauf intensiv einlässt, hat gute Umsatzchancen", erklärt Matthias Geist, Marketingleiter bei Hersteller Neher Systeme, und erhält dafür Zustimmung von Silvia Buchner, die gemeinsam mit ihrem Mann den Sonnenschutz- und Fensterbetrieb Buchner im bayerischen Murnau führt: "Wir sind beim Insektenschutz ganz vorne dran. Seit 2007 haben wir den Umsatz mehr als verdoppelt."

Bereits Anfang der 1990er Jahre ist die Raumausstattung Albrecht in Straubing in das Geschäft eingestiegen. "Damals waren wir einer der wenigen in der Region", berichtet Inhaber Bernd Maximilian Albrecht. Doch der Wettbewerb habe sich inzwischen deutlich verschärft. "Es gibt immer mehr Kleinkonfektionäre, die mit Niedrigpreisen auf den Markt drücken." Dem begegnet der Fachhändler mit Werbung, die zu Beginn der Insektenschutz-Saison im Februar und März verstärkt lanciert wird. Dazu gehören Produktinformationen auf der eigenen Facebook-Seite und der Einsatz von Musterdisplays im Ladenlokal. "Unsere Kunden kommen jedoch meist auf Weiterempfehlung", freut sich der Inhaber, der dann vielfach den Auftrag erhält, ein komplettes Haus mit Insektenschutz auszustatten.

Das es auch eine Nummer kleiner geht, zeigen Iris und Peter Scharmacher in Castrop-Rauxel. Der Zwei-Mann-Betrieb Gardinen Scharmacher verfügt über kein eigenes Ladengeschäft, der Schauraum befindet sich im Privathaus des Ehepaars. In der Innenstadt unterhält der Vollsortimenter ein Schaufenster, das jahreszeitlich und themengerecht dekoriert wird. "Hier stellen wir immer auch Türen und Rahmen mit Insektenschutz vor."
Aktuell könnten sie dort auf Neuentwicklungen zurückgreifen, die Lösungen für die zunehmend breiteren und höheren Tür- und Fensteröffnungen in der modernen Architektur bieten. Stabile Schiebeanlagen werden ohne Sprossen bis zu einer Höhe von 3,5 m eingesetzt. Ein Elektrorollo mit Schnelllaufmotor lässt sich für Tür- und Fensterformate von bis zu 4 x 4m verwenden. Andere Anbieter kombinieren Insektenschutz mit Raffstoren oder Rollladen in verschiedenen Varianten. Die Systeme zielen je nach Ausführung auf den Neubau beziehungsweise den Renovierungsmarkt.

Eine Innovation bei der Insektenschutz-Gaze sind besonders licht- und luftdurchlässige Gewebe; hier haben selbst kleinste Insekten keine Chance. Der Sonnenschutz- und Fensterbetrieb Buchner hat sein Bürofenster mit dem nahezu unsichtbaren Gewebe ausgestattet. "Die Kunden sind sofort von dem Produkt überzeugt. Es gibt auch keinerlei Preisdiskussion", erklärt Geschäftsführerin Silvia Buchner.

Bei den eingeführten Insektenschutz-Produkten verkaufen sich Schiebeanlagen, Pendeltüren und Faltschiebeanlagen außergewöhnlich gut. "Bei unseren Kunden sind Pendeltüren besonders beliebt", so Buchner. Die nach innen und außen schwenkbaren Türen würden oft im unteren Bereich mit Pet-Screen verstärkt, einer robusten Gaze für Haustiere.

Raumausstatter Bernd Maximilian Albrecht in Straubing hat mit Faltschiebetüren großen Erfolg - "speziell bei kleinen Raumsituationen, wenn es keinen Schwenkbereich gibt". Das System mit plissierter Gaze sei ideal für beengte Platzverhältnisse an Balkon- und Terrassenöffnungen.
aus BTH Heimtex 05/14 (Deko, Gardinen, Sonnenschutz)