Haustex / Research for Future /Teil 2
Bewertung: Röwa springt auf den ersten Platz
Seit 2013 beauftragt die Haustex das Marktforschungsinstitut Research for Future regelmäßig, Fachhandelsumfragen im Segment Matratze und Schlafsysteme durchzuführen. Erstmals seit 2015 gibt es in der Detailbewertung der stärksten Marken einen Wechsel auf den Spitzenplätzen: Röwa übernimmt die Rolle des Klassenprimus von Lattoflex.Wie bewertet der Fachhandel seine Matratzen-Lieferanten? Im zweiten Teil der Marktumfrage wurden im Januar 153 Fachhändler gebeten, die Qualität der Matratzenmarken detailliert zu bewerten, die in der Umfrage 2024 die ersten acht Plätze in der Verbreitung erreichten. Die Bandbreite der Themen innerhalb der Befragung reicht von der Qualität des Innen- und Außendienstes über die Zuverlässigkeit der Lieferung und die Qualität der Produkte Produktinnovation, Marketing und Nachhaltigkeit vergeben.
Insgesamt zeigt die aktuelle Umfrage: Die Zufriedenheit mit den Matratzen-Herstellern ist groß. Über sämtliche abgefragten Kategorien hinweg gibt der Fachhandel seinen Lieferanten im Durchschnitt aller Eigenschaften die Note 2,08. Das liegt gerade einmal 0,01 Notenpunkte unter dem Wert aus dem Vorjahr.
Bemerkenswert ist auch diesmal wieder: Nur drei Mal erhalten Lieferanten Einzelnoten mit einer 3 vor dem Komma, dafür aber gleich 49 Mal eine Note mit einer 1 vor dem Komma. Ein weiteres gutes Zeichen: Neben der Lieferzuverlässigkeit (Durchschnittsnote: 1,70) und den Sympathiewerten der Marken (Durchschnittsnote: 1,76) geben die Fachhändler der Produktqualität ihrer Lieferanten die beste Bewertung. Die Durchschnittsnote 1,77 ist in dieser wichtigen Kategorie ein großer Vertrauensbeweis. Am wenigsten zufrieden sind die Händler - übrigens genau wie 2024 - mit dem Marketing und den Nachhaltigkeitsbemühungen der Unternehmen. Allerdings reicht es auch hier im Durchschnitt zu den noch immer sehr respektablen Noten 2,50 beziehungsweise 2,52.
So schneidet die Top 8 in der detaillierten Bewerung ab:
Röwa
Das soll Röwa erst einmal einer nachmachen: In sage und schreibe zwölf der 14 abgefragten Kategorien hat sich das Unternehmen nach Meinung der befragten Fachhändler verbessert! Fünf erste, drei zweite und drei dritte Plätze zeigen die große Anerkennung, die der Fachhandel Der Rössle & Wanner GmbH in diesem Jahr entgegenbringt.
Mehr noch: Die Durchschnittsnote 1,85 über alle Kategorien hinweg bedeutet eine Verbesserung von 0,13 Notenpunkten gegenüber 2024 und lässt das Unternehmen aus Mössingen in der Gesamtbewertung von Platz 3 direkt auf Platz 1 springen.
Die größten Fortschritte gegenüber dem Vorjahr erkennt der Handel bei der Innendienstqualität - die Note 1,93 entspricht einer Verbesserung um 0,41 Prozentpunkte - und der Markenstärke. Hier geht es um 0,28 Prozentpunkte rauf auf den beachtlichen Notenwert 1,86.
Auffällig gut schneidet Röwa zudem bei der Beurteilung der Sympathie (Note 1,36) und der Qualität der Produkte (Note 1,39) ab. Beides sind Bestwerte unserer aktuellen Händlerumfrage. Einzig bei der Innendienstqualität und der Lieferzuverlässigkeit schneidet die Mehrzahl der anderen Anbieter trotz der top Noten 1,93 bzw. 1,67 geringfügig besser ab als Röwa.
Rummel Matratzen
Rummel belegt mit einer Durchschnittsnote von 1,87 in der Gesamtwertung den zweiten Platz, nur denkbar knapp hinter Spitzenreiter Röwa. Insgesamt konnte sich das Unternehmen aus Neustadt an der Aisch in neun Kategorien im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Besonders herausragend ist der Sprung auf Platz 1 in vier Bereichen: Die Lieferzuverlässigkeit (Note 1,43), das Preis-Leistungs-Verhältnis (Note 1,87), die Vertriebspolitik (Note 1,80) und die Zukunftsperspektiven (Note 1,77) bewerteten die befragten Fachhändler bei keinem Konkurrenten besser.
In den 14 bewerteten Kategorien landete Rummel nur zweimal nicht unter den Top 3. In der Markenstärke (Note 2,25) sowie der Außendienstqualität (Note 2,17) erreicht das Unternehmen jeweils den vierten Rang.
Etwas schwächere Bewertungen als im Vorjahr gab es in den Bereichen Nachhaltigkeit: Hier bedeutet die Note 2,42 zwar einen Rückgang um 0,25 Prozentpunkte, dennoch bleibt Rummel in der Kategorie auf dem zweiten Platz. Bei der Lieferschnelligkeit reicht die Note 1,85 (2024: 1,55) zwar nicht mehr für den ersten, aber immer noch für einen soliden dritten Platz.
Lattoflex
Lattoflex kann in diesem Jahr nicht ganz an die Spitzenbewertung des Vorjahres anknüpfen und erzielt eine Durchschnittsnote von 1,90 statt 1,82. Dennoch bleibt das Unternehmen aus Bremervörde mit deutlichem Abstand vor den Viertplatzierten Optimo und Dermapur/Lowolf, die jeweils eine Durchschnittsnote von 2,13 erreichen, sicher auf dem Podium.
Mit vier ersten, drei zweiten und einem dritten Platz zeigt sich die große Zufriedenheit des Fachhandels mit der Marke. Besonders deutlich setzt sich Lattoflex in der Außendienstqualität durch und erreicht mit der Note 1,62 einen komfortablen Vorsprung von 0,49 Notenpunkten auf den Zweitplatzierten Optimo. Auch in der Innendienstqualität mit 1,40 und der Produktinnovation mit 1,86 überzeugt Lattoflex und verteidigt seine Spitzenpositionen aus dem Vorjahr erfolgreich. Die Goldmedaille in der Reklamationsbearbeitung beschert dem Familienunternehmen schließlich mit der Note 1,36 den besten Wert über alle Kategorien hinweg.
Weniger erfreulich fällt die Bewertung in der Lieferschnelligkeit und im Preis-Leistungs-Verhältnis aus. In beiden Kategorien reicht es unter den acht bewerteten Marken nur für Platz 7. Auch in der Vertriebspolitik muss Lattoflex einen Rückschritt hinnehmen: Die Note verschlechtert sich von 1,78 im Vorjahr, was damals für Platz 1 reichte, auf 2,12, womit das Unternehmen nun auf Rang 4 landet.
Lowolf/Dermapur
Neuzugang in der "Top 8": 2024 ist die Lowolf GmbH mit einer Marke Dermapur in der Verbreitung vom neunten auf den siebten Rang geklettert und hat sich damit für die erweiterte Analyse 2025 qualifiziert. Das solide Ergebnis der Premiere: Im Ranking nach Durchschnittsnoten teilt der Lieferant aus dem westfälischen Bünde sich den vierten Platz mit Optimo. In gleich in fünf Kategorien verpasst Lowolf/Dermapur nur knapp einen Platz auf dem Treppchen. Vierte Plätze gibt es in der Reklamationsbearbeitung mit einer Note von 1,92, im Preis-Leistungs-Verhältnis mit 1,97, bei den Produktinnovationen mit 2,10, den Zukunftsperspektiven mit ebenfalls 2,10 sowie in den Nachhaltigkeitsbemühungen mit 2,51.
Auch die Lieferzuverlässigkeit bleibt mit einer starken Bewertung von 1,72 unter der Note Zwei, doch reicht das in einem engen Wettbewerbsumfeld nur für Rang 6. Ähnlich sieht es in der Produktqualität mit einer Note von 1,95 und beim Sympathiewert mit 1,90 aus, was jeweils Rang 7 bedeutet.
Die schwächste Bewertung erhält das Unternehmen im Bereich Marketing. Mit einer Note von 2,66 wird Lowolf/Dermapur in dieser Kategorie von den Fachhändlern zwar ans unteren Ende seiner Einzelwertungen verwiesen, kann sich aber dennoch auf Rang 6 behaupten.
Optimo
Als zweiter Viertplatzierter im Gesamtranking kann Optimo in diesem Jahr mit zwei dritten Plätzen und sogar einem zweiten Platz glänzen. Die Bronzemedaillen in den Kategorien Preis-Leistungs-Verhältnis mit einer Note 1,93 und Nachhaltigkeit mit 2,46 konnte das Unternehmen bereits im Vorjahr für sich verbuchen. Den größten Fortschritt machen die Österreicher in der Außendienstqualität: Während die Note 2,11 im vergangenen Jahr noch für Platz 4 reichte, bedeutet sie diesmal den Sprung auf Rang 2 und damit die Silbermedaille.
In drei Bereichen erhält Optimo vom Fachhandel bessere Noten als 2024. Die Steigerung in der Lieferschnelligkeit um 0,05 Prozentpunkte und im Preis-Leistungs-Verhältnis um 0,03 Prozentpunkte fallen zwar gering aus, doch beim Sympathiewert ist der Anstieg deutlicher. Hier verbessert sich Optimo um 0,14 Prozentpunkte auf die Note 1,68.
Weniger erfreulich ist die Entwicklung im Marketing. Nach einer Bewertung von 2,78 im Jahr 2024 fällt die Note nun auf glatte 3,00. Kein anderes Unternehmen erhält in dieser Kategorie eine schlechtere Bewertung.
Werkmeister
Es bleibt auch 2025 dabei: Werkmeister ist für den Fachhandel eine feste Größe, wenn es um hohe Produktqualität geht. Die Note 1,67 in diesem Bereich sichert dem Hersteller aus dem norddeutschen Henstedt-Ulzburg den dritten Platz im Ranking. Auch die Vertriebspolitik wird positiv bewertet, mit einer Note von 2,02 landet Werkmeister ebenfalls als Dritter auf dem Treppchen.
Noch besser schneidet das Unternehmen in der Lieferzuverlässigkeit ab. Hier steigert sich Werkmeister von Platz 3 auf Platz 2 und erhält mit einer starken Note von 1,56 die Silbermedaille. Auch in der Außendienstqualität gelingt der Aufstieg: Die Note 2,26 bedeutet nicht nur ein Plus um 0,12 Prozentpunkte, sondern auch einen Sprung vom letzten Platz im Jahr 2024 auf Rang 5.
Ein weiterer Fortschritt zeigt sich schließlich in der Innendienstqualität. Mit einer Bewertung von 1,91 verbessert sich Werkmeister um zwei Plätze und klettert von Rang 6 im Vorjahr auf Rang 4.
Dennoch gibt es auch Rückschläge. Wie schon im 2024 wird die Markenstärke mit einer Note von 2,56 als die schwächste im gesamten Feld eingestuft. Zudem rutscht Werkmeister bei den Produktinnovationen weiter ab. Nach einer Bewertung von 2,20 im Vorjahr reicht die Note 2,33 diesmal nur noch für den letzten Platz.
Groll/Grosana
Gleich dreimal konnte sich die Groll Matratzenmanufaktur mit der Marke Grosana in diesem Jahr einen Platz auf dem Siegertreppchen sichern. Bei der Lieferschnelligkeit erreicht das Unternehmen mit einer Note von 1,84 die Silbermedaille. Zudem gibt es zweimal Bronze: Die Innendienstqualität wird mit 1,86 bewertet, während die Lieferzuverlässigkeit mit einer starken Note von 1,61 ebenfalls Rang 3 einbringt.
Den größten Fortschritt macht der Hersteller aus Reutlingen im Bereich Sympathiewert. Nach einer Bewertung von 2,08 im Vorjahr verbessert sich die Note deutlich auf 1,87.
Auch in drei weiteren Kategorien kann Grosana leicht zulegen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis wird mit 2,02 bewertet, die Reklamationsbearbeitung mit 2,20 und das Marketing mit 2,86. Die Verbesserungen sind jedoch nur an der zweiten Nachkommastelle messbar.
Allerdings gibt es auch Rückschläge. In der Außendienstqualität fällt Grosana mit einer Bewertung von 2,43 vom fünften auf den achten Platz zurück. Besonders deutlich ist der Rückgang im Bereich Nachhaltigkeit. Nach einer Note von 2,42 und Platz 4 im Vorjahr reicht es diesmal mit 2,88 in dem engen Feld leider nur für den letzten Rang.
Tempur
Mit sehr gemischten Gefühlen blickt der Fachhandel auf Tempur. Größte Anerkennung erhält das Unternehmen beispielsweise für seine Markenstärke. Die Note 1,72 bedeutet - wie schon im Vorjahr - Platz 1 in dieser Kategorie. Auch das Marketing des Unternehmens hinterlässt Eindruck. Mit der Note 2,07 in dieser Disziplin springt Tempur sogar von Platz 2 im Vorjahr auf Platz 1.
In gleich acht Bereichen sehen die Fachhändler jedoch zum Teil erheblichen Nachholbedarf. Die Innendienstqualität wird mit der Note 2,90 bewertet, die Lieferschnelligkeit mit 2,55 und die Lieferzuverlässigkeit mit 2,10. Auch die Reklamationsbearbeitung mit der Note 2,79, das Preis-Leistungs-Verhältnis mit 3,24, die Produktqualität mit 2,34, der Sympathiewert mit 2,45 und die Vertriebspolitik mit 3,07 lassen aus Sicht des Fachhandels zu wünschen übrig - es reicht jeweils nur für den achten und damit letzten Platz im Ranking.
Beachtenswert ist hier immerhin der Fortschritt, den das Unternehmen im Laufe des letzten Jahres beim Sympathiewert gemacht hat. Hier verbesserte sich die Note von 2,82 im Vorjahr auf 2,45. Die beiden über alle Kategorien hinweg schlechtesten Noten muss Tempur dennoch verkraften: Die Note 3,07 bei der Vertriebspolitik und die Note 3,24 im Preis-Leistungs-Verhältnis geben zu denken.
Orientierungshilfe
Um die Stärken jeder Marke noch präziser zu bewerten, setzen wir in jeder Umfrage bei den 14 Einzeldisziplinen gezielte thematische Schwerpunkte. Dabei werden mehrere Kategorien unter insgesamt fünf übergeordneten Bereichen zusammengefasst.
Der Bereich Mensch berücksichtigt die Qualität von Außen- und Innendienst der bewerteten Lieferanten. Über alle Marken hinweg bleibt die durchschnittliche Bewertung hier - wie bereits im Vorjahr - bei einer glatten 2. Die Spitzenplätze belegen Lattoflex, Rummel und Optimo.
Am besten schneiden die bewerteten Marken im Bereich Service ab, der die Kriterien Lieferschnelligkeit, Lieferzuverlässigkeit und Reklamationsbearbeitung umfasst. Die durchschnittliche Note liegt hier bei 1,91. Besonders hervorgehoben wurde die hohe Zuverlässigkeit der Lieferungen, die mit einer Durchschnittsnote von 1,70 bewertet wurde - die beste Bewertung aller Disziplinen. Insgesamt liegt Rummel in dieser Kategorie erneut an der Spitze, gefolgt von Röwa, das insbesondere durch schnelle Lieferung punktete, sowie Lattoflex, das im Bereich Reklamationsbearbeitung führend ist.
Der Bereich Produkt fasst die Aspekte Preis-Leistungs-Verhältnis, Produktqualität und Produktinnovation zusammen. Besonders gut beurteilen die Fachhändler erneut die Produktqualität mit der Durchschnittsnote 1,77. Insgesamt belegt in der aggregierten Kategorie Röwa den ersten Platz, gefolgt von Rummel. Rang 3 teilen sich Grosana und Optimo.
Die drei führenden Marken in dem übergeordneten Bereich Image, der Markenstärke und Sympathiewert kombiniert, sind Röwa, Lattoflex und Rummel. Auffällig: Tempur erhielt - wie schon 2024 - branchenweit die beste Bewertung für seine Markenstärke, bildet jedoch beim Sympathiewert erneut das Schlusslicht.
Den größten Bewertungsumfang umfasst der Bereich Management, der die Aspekte Marketing, Vertriebspolitik, Zukunftsperspektiven und Nachhaltigkeit vereint. Auch hier führt das etablierte Trio Röwa, Rummel und Lattoflex das Ranking an, wobei Lattoflex von der ersten auf die dritte Position zurückfällt. Insgesamt zeigt sich, dass der Fachhandel seine Lieferanten in diesem Bereich über alle Marken hinweg am kritischsten bewertet.
Zusatzfrage:
Steigende Kosten und wirtschaftliche Unsicherheiten beeinflussen aktuell die Kaufentscheidungen der Verbraucher. Welche Reaktionen Ihrer Kunden darauf erleben Sie am häufigsten?
Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit und steigende Kosten beeinflussen zunehmend das Kaufverhalten der Verbraucher - eine Entwicklung, die sich auch im Bettenfachhandel bemerkbar macht. So zeigen auch die Antworten auf die Zusatzfrage in unserer aktuelle Matratzenumfrage, dass sich viele Kunden in ihrer Kaufentscheidung zurückhalten oder ihre Prioritäten verschieben.
Jeder dritte befragte Händler (33 Prozent) gab an, dass er aktuell am häufigsten damit konfrontiert wird, dass Kunden den Kauf zunächst aufschieben. Dies verdeutlicht, dass größere Anschaffungen derzeit besonders sorgfältig überdacht werden und viele Verbraucher hoffen, eine wirtschaftlich stabilere Phase abwarten zu können. Gleichzeitig zeigt sich jedoch auch ein gestiegenes Interesse an hochwertigen, langlebigen Produkten: 27 Prozent der Befragten beobachten eine verstärkte Nachfrage nach Produkten mit längerer Haltbarkeit - ein Hinweis darauf, dass Kunden bewusster investieren und nachhaltigere Kaufentscheidungen treffen.
Während einige Verbraucher auf Qualität setzen, orientieren sich andere preisbewusster um: 19 Prozent der Fachhändler berichten von einem Wechsel zu günstigeren Produkten. Damit wird deutlich, dass für einen Teil der Kunden vor allem der Preis eine entscheidende Rolle spielt. Knapp jeder Siebte (15 Prozent) der Befragten stellt sogar fest, dass Kunden den Kauf gänzlich vermeiden - ein ernstzunehmendes Signal für den Handel.
Lediglich 5 Prozent der Händler sehen keinen Einfluss der aktuellen Lage auf die Kaufentscheidungen. Noch seltener wird eine verstärkte Nachfrage nach Finanzierungslösungen genannt: Nur 1 Prozent der Händler beobachtet, dass Kunden vermehrt auf Ratenzahlung oder andere Finanzierungsmöglichkeiten zurückgreifen.
Insgesamt zeigt sich, dass Verbraucher aktuell sehr genau abwägen, ob und wann sie eine Kaufentscheidung treffen. Während einige Kunden bewusst in Qualität investieren, um langfristig Kosten zu sparen, suchen andere nach günstigeren Alternativen oder vermeiden größere Ausgaben ganz. Für den Fachhandel bedeutet dies, flexibel auf die unterschiedlichen Bedürfnisse zu reagieren - sei es durch eine gezielte Beratung zu langlebigen Produkten, die Anpassung des Sortiments an veränderte Preispräferenzen oder verstärkte Marketingmaßnahmen.
Panel und Methodik
Die Fachhandelsumfrage "Matratzen und Schlafsysteme", die das Marktforschungsinstitut Research for Future (vormals United Research) im Auftrag der Haustex durchführt, besteht aus zwei Abschnitten. Zunächst wurde in Form eines Telefon-Interviews erfragt, welche Marken der Fachhandel überhaupt führt, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt anhand einer Liste der 13 am meisten verbreiteten Marken. Anschließend wurde erfragt, welche weiteren Marken der Händler außerdem noch führt. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben.
Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert die acht vorab ausgewählten Matratzen-Marken. Für jedes Unternehmen werden 14 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten hat United Research eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 14 Kategorien und der daraus ermittelten Gesamtdurchschnittsnote.
Insgesamt wurden im Januar 2025 in ganz Deutschland 153 klassische Bettenfachhändler befragt. Bei der Befragung wurde auf einen Adressstamm von mehr als 800 Unternehmen zurückgegriffen, der die Mitglieder der drei Verbände Bettenring, Garant Gruppe und MZE umfasst sowie Händler, die keinem dieser Verbände angehören.
aus
Haustex 03/25
(Handel)