Haustex / Research for Future / Teil 1
Verbreitung: Rummel verteidigt Spitzenplatz
Die Situation auf dem deutschen Matratzenmarkt bleibt herausfordernd. Die Branche kämpft mit sinkenden Umsätzen, einer schwachen Inlandsnachfrage und verunsicherten Verbrauchern. Auch der Fachverband Matratzen-Industrie spricht von einer angespannten Lage, die durch steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie den Fachkräftemangel zusätzlich verschärft wird. Die aktuelle Haustex-Fachhandelsumfrage zeigt, wie sich der Bettenfachhandel positioniert und welche Matratzen- und Schlafsystemmarken am häufigsten in den Sortimenten vertreten sind.Zum zehnten Mal hat das Marktforschungsinstitut Research for Future im Auftrag der Haustex 153 Bettenfachhändler befragt. Sie wurden gebeten, acht starke Marken im Segment Matratze in insgesamt 14 verschiedenen Kategorien zu benoten. Das Ergebnis vorab in einem Satz: Die Händler sind mit ihren Lieferanten insgesamt zufrieden. Alle Details der Bewertungen lesen Sie ab Seite 64.
Im erstem Teil der Befragung wurde zunächst einmal die Verbreitung von 14 relevanten Marken im Fachhandel gemessen. Dabei zeigt sich: Im Schnitt führt aktuell jeder Händler drei verschiedene Marken, während es 2024 noch vier waren. Dies deutet auf eine zunehmende Konzentration innerhalb des Handels hin. Im Ranking gab es einige Gewinner und Verlierer, wobei nur vier Hersteller ihre Verbreitung steigern konnten, während sieben Marken Rückgänge verzeichneten.
Spitzenreiter bleibt auch 2025 Rummel. Trotz eines leichten Rückgangs um zwei Prozentpunkte wird die Marke von 67 Prozent der befragten Händler geführt. Röwa behauptet mit einem stabilen Wert von 50 Prozent seinen soliden zweiten Platz. Auf Rang drei bleibt die Marke Grosana der Groll Matratzenmanufaktur, die mit einem Zuwachs von drei Prozentpunkten auf 37 Prozent ihre Präsenz im Fachhandel wieder genau um den Wert ausbauen konnte, den sie im vergangenen Jahr eingebüßt hatte.
Neben Grosana konnten diesmal lediglich drei weitere Hersteller eine gestiegene Verbreitung für sich verbuchen. Lattoflex gewann einen Prozentpunkt hinzu und bleibt mit 33 Prozent auf Rang vier. Froli konnte sich mit einem Plus von zwei Prozentpunkten von Platz zehn auf Platz neun verbessern und erreicht nun eine Verbreitung von 14 Prozent. Den größten Sprung machte das Mecklenburgische Matratzenwerk Malie, das seine Verbreitung von fünf auf zehn Prozent verdoppelte und damit von Platz 14 auf Platz 11 kletterte. Malie liegt damit nun gleichauf mit dem Memminger Schlafsystemhersteller Metzeler, der fünf Prozentpunkte verlor und zwei Plätze im Ranking einbüßte.
Deutliche Rückgänge mussten auch andere etablierte Marken hinnehmen. Besonders hart traf es Optimo: Die österreichische Marke fiel um elf Prozentpunkte auf 18 Prozent zurück und rutschte von Rang sechs auf Rang acht. Werkmeister verlor vier Prozentpunkte, bleibt mit 28 Prozent jedoch stabil auf Platz fünf. Ebenfalls abwärts ging es für Badenia mit der Marke Irisette, die von Rang zehn auf Rang 13 abrutschte. Tempur verlor zwar drei Prozentpunkte, konnte jedoch aufgrund des stärkeren Rückgangs von Optimo in der Rangliste um eine Position auf Platz sieben vorrücken.
Auch Dermapur/Lowolf konnte sich trotz unveränderter Verbreitung von 25 Prozent um einen Rang auf Platz sechs verbessern. Swissflex/Superba blieb konstant auf Platz zehn mit zwölf Prozent Verbreitung, während die Emsdettener Fey GmbH mit acht Prozent erneut das Schlusslicht bei den abgefragten Herstellern bildet.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Fachhandel im Vergleich zum Vorjahr auf weniger Marken setzt. Die Verbreitung von Matratzenherstellern in den vergangenen zwölf Monaten hat sich somit leicht verändert, es ist zu teilweise deutlichen Verlusten gekommen. Trotz der schwierigen Marktlage gibt es aber auch positive Entwicklungen: Einige Hersteller konnten ihre Präsenz ausbauen und ihre Position im Fachhandel stärken.
Panel und Methodik
Die Fachhandelsumfrage "Matratzen und Schlafsysteme", die das Marktforschungsinstitut Research for Future (vormals United Research) im Auftrag der Haustex durchführt, besteht aus zwei Abschnitten. Zunächst wurde in Form eines Telefon-Interviews erfragt, welche Marken der Fachhandel überhaupt führt, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt anhand einer Liste der 13 am meisten verbreiteten Marken. Anschließend wurde erfragt, welche weiteren Marken der Händler außerdem noch führt. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben.
Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert die acht vorab ausgewählten Matratzen-Marken. Für jedes Unternehmen werden 14 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten hat United Research eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 14 Kategorien und der daraus ermittelten Gesamtdurchschnittsnote.
Insgesamt wurden im Januar 2025 in ganz Deutschland 153 klassische Bettenfachhändler befragt. Bei der Befragung wurde auf einen Adressstamm von mehr als 800 Unternehmen zurückgegriffen, der die Mitglieder der drei Verbände Bettenring, Garant Gruppe und MZE umfasst sowie Händler, die keinem dieser Verbände angehören.
aus
Haustex 03/25
(Handel)