Reinigung beugt Schadensbild "Pilling" vor

Nadelvlies-Bodenbeläge sind in der Regel hart im Nehmen. Doch tägliche Belastungen hinterlassen oft als Knötchenbildung - auch "Pilling" genannt - ihre Spuren auf diesem robusten textilen Boden. Im folgenden Beitrag erklärt der Leiter des Technischen Marketings beim Nadelvlieshersteller Vebe, Stephan Paterok, wie dieses typische Schadensbild behoben werden kann und wie man diesem Phänomen vorbeugt.

Die Bezeichnung "Pilling" leitet sich aus dem Englischen ab: "To pill" bedeutet "fusseln". Die Pill-Bildung bezeichnet bei Nadelvlies-Bodenbelägen die Entstehung von kleinen oder größeren Knötchen (Pills). Dieses Schadensbild wird deshalb auch als Knötchenbildung oder "Pilling" betitelt - und zählt zu den natürlichen Abnutzungserscheinungen dieser Belagsart. Daher ist Pilling kein Hinweis auf eine minderwertige Qualität des Nadelvlies-Produkts, sondern das Ergebnis alltäglicher Belastungen: So wird der Nadelvlies-Bodenbelag begangen bzw. belaufen, mit Bürostuhlrollen traktiert, mit Versorgungswagen befahren sowie mit Straßenschmutz jeglicher Art kontaminiert.

Wenn die vorgenannten negativen Erscheinungsbilder eingetreten sind, sind ein Rückbau und Neuverlegung nicht notwendig, da der Nadelvlies-Bodenbelag trotzdem in vollem Umfang nutzungs- und gebrauchstauglich ist.

Ursache: Hohe Belastung,
wenig Pflege

Das sogenannte Pilling-Phänomen tritt generell nur dann auf, wenn ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen der unterschiedlichen, tagtäglichen Frequentierung und der regelmäßigen, empfohlenen Unterhaltsreinigung nicht besteht. Das bedeutet, dass die Fasermaterialien der Nutzschicht unter mechanischen Einflüssen stehen und leiden: Typischerweise sind dies Scherbewegungen durch Schuhwerk in den Hauptlaufzonen, Fußbereiche der Schreibtische und Teilbereiche der Bürostühle. Empfohlen wird eine mindestens zweimal wöchentliche Unterhaltsreinigung mit einem geeigneten Staubsauger inklusive eines motorgetriebenen rotierenden Bürstenkopfes.

Ausschließlich durch die Trockenmechanik der Beborstung eines leistungsstarken Bürstensaugers werden die kreisrunden Kontaktschmutz-Ansammlungen beseitigt und die Schmutzpartikel aus der Tiefe der Faser-Nutzschicht entfernt. Sie könnten im weiteren Verlauf der Nutzung zu Schäden führen (siehe Foto rechts). Der aufgenommene Pigmentschmutz und das Fasermaterial wurden beim Bürstensaugen mit einem integrierten Klarsichtfilter und Vliespapier separiert. Das Ergebnis zeigte mehr als das unbedenkliche Maß an Staub und losen, körnigen Schmutzpartikeln sowie einen Überschuss an Fasermaterial.

Die mineralischen, körnigen Strukturen reagieren bei tagtäglichen Scherkräften wie kleine Rasierklingen in der Tiefe des Fasergewirrs der Nutzschicht. Ein herkömmlicher Staubsauger mit einer flachen Schlittendüse kann die erforderliche intensive Reinigung nicht herbeiführen, was unweigerlich zu deutlich sichtbaren Veränderungen des Nadelvliesbelages führt. Das Schadensbild der Pill-Bildung wird durch den Einsatz eines Schlittensaugers sogar verstärkt herbeigeführt. Das Hin- und Herschieben der Schlittendüse und die nicht ausreichende Entfernung aller Partikel führen schließlich in erhöhtem Maße zu Knötchen-Ansammlungen auf der Nutzschicht.

Mein Tipp:
Sachgemäß reinigen

Sowohl das gepflegte Aussehen als auch die Verschleißfestigkeit eines Nadelvlies-Bodenbelags hängen wesentlich von seiner Sauberkeit und demnach von seiner sachgemäßen Reinigung ab. Somit haben es die Verantwortlichen (Eigentümer, Besitzer, Betreiber, Nutzer, Reiniger etc.) weitestgehend selbst in der Hand, wie lang die Lebensdauer des textilen Bodenbelages ist und wie gut er dabei aussieht. Um den hohen Qualitätsstandard eines Nadelvliesbelages für eine lange Lebensdauer und Werterhaltung nachhaltig zu gewährleisten, sind eine sachgemäße Reinigung und Pflege erforderlich. Die dafür detaillierten Informationen werden vom Bodenbelagshersteller zur Verfügung gestellt.

Empfehlenswert ist es, die schriftliche Pflegeanweisung speziell für den zu verlegenden Belag bereits dem Angebot bzw. der Auftragsbestätigung beizulegen, damit der Auftraggeber über die Reinigungs- und Pflegemaßnahmen rechtzeitig informiert ist. So kann dieser für die erforderliche Bauschluss-, Unterhalts- und Grundreinigung entsprechende Anweisungen geben.


Der Autor

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Stephan Paterok
Leiter Technisches Marketing
Vebe Floorcoverings BV
Inslag 12
8281 JV Genemuiden (NL)
Tel.: 0 15 16 / 5 07 35 23
info@vebe.net

Vita:
-seit 2018: Leiter Technisches Marketing bei Vebe

-mehr als 30 Jahre bei DLW vor allem für die Nadelvlies-Qualität Strong produkttechnisch verantwortlich, aber auch für alle weiteren Belagsarten

-1980: Raumausstattermeister


Vorteile von Nadelvlies-belägen

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sehr strapazierfähig
stuhlrollen- und treppengeeignet
gute akustische Eigenschaften
hoher Wärmedurchlasswiderstand
für den Einsatz im Objekt ideal aus FussbodenTechnik 04/24 (Bodenbeläge)