Studie: Es wird wieder mehr saniert
Die Babyboomer, die ihre Häuser in den 1990er Jahren gekauft oder gebaut haben, wollen oder müssen sie jetzt sanieren - nicht zuletzt aus energetischen Gründen. Eine Studie geht daher davon aus, das 2024 wieder mehr saniert wird als in den Vorjahren.Nach einem deutlichen Rückgang von 9,1 % im vergangenen Jahr legen die Sanierungsaktivitäten im privaten und gewerblichen Wohnbau 2024 wieder zu. Das geht aus der Sanierungsstudie des Bonner Marktforschungsinstituts B+L hervor. Demnach sollen die Investitionen im Wohnbaubestand in diesem Jahr um 3,1 % steigen.
Die Sanierungsstudie 2024 ist die mittlerweile achte. Für viele Indikatoren lassen sich daher seit dem Jahr 2010 langfristige Trends und strukturelle Veränderungen bei den Sanierern aufzeigen. "Aktuell sanieren andere Bevölkerungsgruppen als noch vor 14 Jahren", erläutert Studienleiter Marcel Dresse. "Wir sehen einen deutlichen Trend zu einer stärkeren Sanierungsaktivität bei den geburtenstarken Jahrgängen der 56- bis 65-Jährigen, der mit einer veränderten Nachfrage am Sanierungsmarkt einhergeht."
Die Babyboomer hätten seit 2018 vermehrt mit der Sanierung ihrer Eigenheime begonnen, die sie vielfach in den 1990er Jahren gekauft oder gebaut haben. Nun stehe die erste Sanierungswelle bei vielen Bauteilen und Produkten an. Heute seien Immobilienkäufer älter als noch vor 14 Jahren. Daher treten jüngere Altersgruppen seltener am Sanierungsmarkt in Erscheinung. Das Durchschnittsalter der privaten Sanierer ist seit 2014 um 8,8 Jahre gestiegen.
Im Fokus der Sanierungen stehen für die Auftraggeber aktuell primär finanzielle und damit energetische Erwägungen. Geld sparen durch reduzierte Heizkosten und die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sind die wichtigsten Auslöser für Sanierungen. Optische Gründe haben dagegen an Bedeutung verloren.
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BTH Heimtex 09/24
(Bau)