VDPM Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.

Wärmepumpe braucht Dämmung


"Wärmeschutz und Wärmepumpen sind gemeinsam viel effizienter als jede einzelne Technologie für sich. Kombiniert tragen sie dazu bei, die elektrische Energie effektiver zu nutzen, durch gedämmte Gebäude den Heizwärmebedarf zu senken und auch das Stromnetz zu entlasten", sagt Dr. Martin Pehnt, Geschäftsführer des Instituts für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) aus Heidelberg. Das Ifeu war gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) in München vom Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) mit der Studie "Wärmeschutz und Wärmepumpe. Warum beides zusammengehört" beauftragt worden. Demnach arbeiten Wärmepumpen am wirksamsten mit niedrigen Vorlauftemperaturen (<55 Grad) in gut gedämmten Gebäuden. In ungedämmten Häusern sind leistungsstärkere, teurere Gerte mit höherem Stromverbrauch nötig.

"Die Bundesregierung strebt an, dass ab 2024 jährlich 500.000 neue Wärmepumpen eingebaut werden. Aber erst die Hälfte aller Gebäude ist in Deutschland bisher auf den Einsatz dieser Geräte vorbereitet, als Niedrigtemperatur-ready", betont FIW-Leiter Professor Dr. Andreas Holm. Der Einbau von Wärmepumpen in ungeeignete Gebäude ziehe nicht nur hohe laufende Kosten nach sich, sondern überlaste auch die Stromerzeugung, die Stromnetze und damit die Umwelt. "Deshalb wird der Einbau von Wärmepumpen in ungeeignete Gebäude seit diesem Jahr richtigerweise auch nicht mehr staatlich gefördert."

VDPM-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers appelliert an die Handwerker, das zentrale Studienergebnis an Hausbesitzer weiter zu geben.

Das Ifeu macht noch auf einen weiteren Aspekt aufmerksam: "Das oft empfohlene Vergrößern von Heizkörpern kann zum Erreichen der Niedertemperatur-Readiness zwar vorübergehend helfen. Aber es senkt nicht den Heizwärmebedarf", macht Peter Mellwig deutlich, der beim Ifeu die Studie betreut hat. Er rät dazu, in ausreichenden Wärmeschutz zu investieren statt in überdimensionale Heizkörper.

Auch das Klima profitiert von der Kombination Dämmung und Wärmepumpe. "Ein guter Wärmeschutz ist unverzichtbar für die Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudesektor", sind die Wissenschaftler überzeugt. Damit lasse sich der Wunsch vieler Hausbesitzer, einen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen zu leisten, effizient umsetzen. Die VDPM-Studie steht auf den Websites www.vdpm.info, www.ifeu.de und www.fiw-muenchen.de zum Gratis-Download bereit. Weiter gibt es auf der Internetseite des VDPM die Kurzfassung Policy Paper.
Wärmepumpe braucht Dämmung
Foto/Grafik: VDPM
Im Policy Paper werden die Ergebnisse der VDPM-Studie zusammengefasst.

Wärmepumpe braucht Dämmung
Foto/Grafik: VDPM
In Deutschland ist nach der VDPM-Studie erst die Hälfte der Gebäude für den Einbau einer effizient arbeitenden Wärmepumpe vorbereitet.
aus BTH Heimtex 04/23 (Wirtschaft)