Stress lass nach:
So verbessert Achtsamkeit im Alltag den Schlaf
Die körperliche und psychische Reaktion eines Menschen auf eine Situation, die er als kaum oder nicht zu bewältigen wahrnimmt - so lautet die Definition von Stress. Tritt er im Übermaß auf, ist Stress ein Gesundheitsrisiko, zum Beispiel indem er sich negativ auf den Schlaf auswirkt. Auch Schlafcoach Markus Kamps kennt das Problem, aber auch einige hilfreiche Tipps für einen erholsamen, stressfreien Schlaf.Stress ist überall und die verschiedensten Situationen können ihn im Körper auslösen. Dazu zählen Existenzangst, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, Lärm, Über- oder Unterforderung, Schlafdefizit, Versagensangst, Zeitdruck oder Streit. Ein eher modernes Phänomen ist der "Fitness-Stress". Bedingt durch die Sensibilisierung gegenüber der eigenen Gesundheit haben wir das Gefühl, in unserer Freizeit ständig etwas für unser Wohlgefühl tun zu müssen. Wir hetzen vom Wellness-Termin zum Bauch-Beine-Po-Training, vom Yoga zum Lauftreff...und vergessen dabei, uns zwischendurch auch einmal zu entspannen.
Weit oben auf der Hitliste der Stresssituationen stehen sogar Urlaub und Feiertage. Statt Entspannung und Freude empfinden wir nicht selten Hektik und Zwang. Statt ein harmonisches Zusammensein zu genießen, plagen wir uns mit Streit und Diskussionen. Die eigene Erwartungshaltung und das Harmoniebedürfnis bauen einen immensen Druck auf - der uns alles andere als ausgeglichen sein lässt.
Welcher Grund auch immer der Auslöser ist: Schließlich kann die Anspannung sich auf den Schlaf auswirken und die dringend erforderliche Regeneration verhindern. Am besten lassen wir negativen Stress also gar nicht erst zu.
Diese Tipps können beim
Abbauen von Stress helfen:
•Absprachen mit allen Beteiligten über die jeweiligen Erwartungen und Vorstellungen - das gilt für Projekte im Beruf genauso wie für Urlaub und Feiertage.
•Delegieren von Aufgaben können zur eigenen Entlastung beitragen.
•Erwartungen - vor allem an sich selbst - bitte nicht zu hoch ansetzen. Stattdessen lieber schauen, ob wirklich immer 100 Prozent Zielerreichung notwendig sind.
•Unbedingt lernen, auch einmal "Nein" zu sagen und sich nicht allen Wünschen von außen zu beugen.
•Spannungen schnell erkennen und klären, damit sie nicht eskalieren; nervende Kollegen am besten direkt ansprechen oder einfach ignorieren.
•Akzeptieren, dass alltäglicher Streit und Konflikte völlig normal sind - sogar im Urlaub und an Festtagen.
•Persönliche Freiräume und Rückzugsorte schaffen, um sich nach Möglichkeit bereits entspannen zu können, bevor Stresssituationen eskalieren.
•Den Alltag auf keinen Fall mit Terminen überladen.
•Die innere Uhr mehr berücksichtigen: Schwierige Aufgaben beispielsweise am besten am Vormittag oder späten Nachmittag während des persönlichen Leistungshochs erledigen; Arbeitszeit so einteilen, dass genügend Freizeit bleibt, Urlaubstage voll ausschöpfen und auf individuelle Schlafenszeiten achten.
•Familienleben und Freundschaften pflegen: Der soziale Austausch ist für viele Menschen wichtig, um sich ausgeglichen fühlen zu können. Hapert es mit der Spontaneität, können auch feste, etwa wöchentliche Verabredungen mit den Liebsten helfen.
•Unbedingt Spaziergänge, Sport und genügend Schlaf einplanen
•Auf gesunde, ausgewogene Ernährung achten und auch häufiger mal "Anti-Stress-Food" auf den Speiseplan setzen: Dazu zählen beispielsweise Müsli, Papaya, Paprika oder Bio-Geflügel.
Schlafexperte Markus Kamps
Seit mehr als 20 Jahren widmet sich Präventologe Markus Kamps als Schlaf-Experte, Schlafcoach, geprüfter Präventologe und Vortragsredner der Schlaf- und Rücken-Gesundheit. Sein Podcast "Sleep & Perform" ist auf Spotify und Apple-Podcasts zu hören: für mehr Wachheit im Alltag durch erholsame Nächte.
aus
Haustex 01/23
(Wirtschaft)