H.B. Fuller: Hochleistungs-Klebstoffe für Mehrschichtparkettproduktion

Schlanke Prozesse im Fokus der Entwicklung

Unter der Marke Rakoll bietet H.B. Fuller etablierte Klebstofftechnologien für die Fertigung von Mehrschichtparkett. Das Unternehmen versteht sich als Partner der Parkettindustrie für die Entwicklung innovativer Klebstoffsysteme.

Die Adhesive Academy von H.B. Fuller in Lüneburg bietet auf einer Fläche von 2.300 m2 die Bereiche Forschung und Entwicklung, produktionsnahe Simulation von Applikationsmöglichkeiten sowie Kundenschulungen, technische Service-Unterstützung und Trendanalysen. Das Unternehmen unterstrich bei einem Besuch des Technikums im Rahmen des Kongresses 2022 der Föderation der europäischen Parkettindustrie (FEP) seine Rolle als Partner der Parkettindustrie für die Entwicklung innovativer Klebstoffsysteme. JooMagalhes, Vice President Global Woodworking and Composites: "Wir lösen die Probleme unserer Kunden, arbeiten mit ihnen an neuen Ideen und entwickeln Klebstofflösungen, die Produkte besser, intelligenter, schneller, leichter und nachhaltiger machen." JohannesChristiani, Business Manager Woodworking Deutschland/EIMEA, unterstrich in diesem Zusammenhang das Engagement in der Parkettindustrie: "Als Mitglied des FEP-Netzwerks bieten wir umfassende Markterfahrung und Problemlösungskompetenz". Dies betreffe die Forderung nach schlanken Fertigungsprozessen ebenso wie Aspekte der Nachhaltigkeit, der Energieeffizienz und der Schadstoffsubstitution - gerade auch vor dem Hintergrund künftig strenger werdender Gesetzgebungen.

Ein Beispiel ist die Substitution von gesundheitsgefährdenden Chemikalien, die mit der Entwicklung von emissionsarmen PUR (reaktive Polyurethane)- und PVAC (Polyvinylacetat)-Klebstoffprodukten auf Wasserbasis umgesetzt worden ist. Optimierungspotential für Parkettproduktionen bieten weitere Maßnahmen: Niedrigere Verarbeitungstemperaturen senken den Energieverbrauch, die Reduktion von Wasser in der Klebstoff-Fuge verbessert die Decklagenverklebung - und reduziert somit den Ausschuss - und ein möglichst präziser Leimauftrag erlaubt die Verarbeitung sehr leichter Furnierschichten.

Die modernen Labore für Forschung und Entwicklung sind mit allen relevanten Analytik-Ressourcen ausgestattet. Drei Hallen beherbergen zudem Testlinien für die Simulation von Applikationsmöglichkeiten in den Segmenten Holzbearbeitung, Verpackungs- und Veredelungstechnologien sowie Hygienelösungen. Im Bereich Holzbearbeitung sind dies etwa Kaschieranlagen für Kunststofffolien auf MDF, Spanplatten und andere Holzwerkstoffe mit PUR-Klebstoffen, im Walzenauftrag mit PVAC - und EVA-Hotmelt-Klebstoffen sowie auf Wasserbasis, formaldehydfrei und emissionsarm nach GEV-Emicode EC 1 Plus.

Kunden haben die Möglichkeit, sich für ihre spezifischen Anwendungen undProzessanforderungen individuell beraten zu lassen. Tests können dabei mit eigenenMaterialien produktionsnah durchgeführt werden."Unser Technologiezentrum bietet viele Möglichkeiten", sagt Christiani. Alternativ können Interessierte sich darüber auch in der virtuellen Akademie des Kundenportals (academy.hbfuller.com) informieren.
| Imke Laurinat
aus Parkett Magazin 01/23 (Wirtschaft)