Möbel Staude

Teppichabteilung mit Fachgeschäft-Charakter

Über 90 Jahre schon ist für Möbel Staude in Hannover geschmackvolles Einrichten ein Herzensthema. In der liebevoll gestalteten Teppichabteilung des Familienbetriebs werden Qualität und eine fundierte Fachberatung großgeschrieben, das Angebot reicht vom Preiseinstieg bis hin zu hochwertigster Handknüpfware

Wer bei Möbel Staude einen neuen Teppich sucht, braucht nach Betreten des Hauses nur ein paar Schritte durchs Erdgeschoss zu gehen. Dort angekommen fühlt man sich sofort wohl. Das liegt sicherlich auch an der Handschrift von Björn Kühne, der die Abteilung leitet und seit 26 Jahren im Unternehmen ist, und Björn Weiberg, Kollege seit 23 Jahren. Beide verbindet die Leidenschaft für Teppiche und die Freude am Einrichten. Das spiegelt sich auch in der unaufdringlichen und stilsicheren Gestaltung der rund 650 Quadratmeter großen Fläche wider, die man gut überblicken kann. Durch die Wegführung zwischen Teppichstapeln in bequemer Höhe und klar strukturierten Bereichen für die verschiedenen Produktthemen ist sie übersichtlich gegliedert.

Das Angebot

Ganz vorn sieht man ausgewählte Produkte im mittleren Preissegment, Aktionsware sowie Felle und Einzelstücke zum Abverkaufspreis in praktischen Displays zum Blättern. Ebenfalls nah am Eingang der Abteilung befindet sich der Bereich für Handwebteppiche.

Björn Kühne erläutert: "Im Handwebsegment haben wir uns auf Paulig fokussiert, der Hersteller war eh immer unsere Nummer eins. Und selbstverständlich führen wir unsere Hausmarke Interliving vom Einrichtungspartnerring VME. Unser Schwerpunkt liegt nach wie vor bei handgeknüpfter Ware, der wir auch den meisten Platz einräumen. Den modernen Sektor decken wir mit den Marken Makalu und Theko Deluxe ab, dazu kommen Talis und Rezas aus Dänemark. Unser Sortiment umfasst Orientteppiche wie Kelims, Loribafts, Bocharas, Kazaks, Berber, Gabbeh und ganz besonders die klassisch-moderne Pakistan-Ware. Einige Ausnahmen von der Handarbeit machen wir aber doch, zum Beispiel mit den neuen sehr feinen und hochwertigen Maschinenweb-Teppichen aus der Türkei. Die haben wir in jüngster Zeit recht erfolgreich verkaufen können."

Ergänzt wird die Produktpalette durch Teppichboden, unter anderem von Girloon, JAB und Louis de Poortere. Er wird auf Wunsch beim Kunden verlegt, häufiger aber als abgepasste Ware mit Bordüre maßgenau angefertigt.

Die Gestaltung

Ins Auge fallen gekonnte Wohninszenierungen wie ein Sofa mit Couchtisch, ein Sessel mit Beistelltisch und Leuchte oder eine Essgruppe mit sechs Stühlen, natürlich immer mit dem passenden Teppich darunter - in einem Möbelhaus leicht umsetzbar. Auf diese Weise wird Teppich realistisch erlebbar, die Kunden bekommen ein besseres Gespür für die Proportionen und die Wirkung. "Für den notwendigen Platz haben wir über die Jahre den einen oder anderen Stapel aufgelöst. Man muss nicht mehr alles in allen Größen vorrätig haben, zumal wir heutzutage das meiste schnell besorgen können", sagt der gelernte Teppich-Einzelhandelskaufmann. Auch in den anderen Abteilungen des Möbelhauses liegen "seine" Teppiche, um die Besucher zu inspirieren und damit bestmöglich Synergien zu nutzen.

Eine liebevoll dekorierte Basar-Szenerie sorgt für Abwechslung zwischen den Teppichstapeln, antike Teppichfragmente hinter Glas erzählen von der langen Geschichte des Handwerks. Hier und da findet man einheitlich gerahmtes Info-Material, mal mit einer Warenkunde zu Berberteppichen, mal mit einer gezeichneten Teppichberatung zu Dos und Don’ts in Flur, Wohn- und Esszimmer. An einem Bildschirm läuft in Endlosschleife ein Film mit ästhetischen Impressionen aus der traditionellen Handtuft-Herstellung, die Kunden gerne anschauen.

Überrascht werden Besucher von einigen exklusiven Porsche-Modellautos im Großformat 1:8, die auf der Fläche in Vitrinen zur Schau gestellt und auch verkauft werden - echte Magneten für Autoliebhaber und auflockernder Gesprächsstoff am Rande.

An den Wänden hängen Bilder von schönen Interieurs, Mustercollagen und verschiedene Teppiche, die zum jeweiligen Sortiment in der Nähe passen, aber auch spektakuläre Einzelstücke wie ein handgeknüpfter Nepalteppich mit einem Lebensbaummotiv. "Den haben wir gemeinsam mit Theko nach einem Entwurf von Künstlerin Lena Petersen realisiert, die Kunden finden so etwas total spannend", sagt Björn Kühne.

Die Beratung

Angesichts der langen Erfahrung und der gebündelten Teppichexpertise "der beiden Björns" erhalten Kunden eine fundierte Beratung. Selten gibt es gezielte Produktanfragen, meist soll der Teppich in erster Linie gut aussehen und mit der eigenen Einrichtung harmonieren. Unterstützt werden die versierten Verkäufer von Architekturstudenten. "Früher waren das ausschließlich Männer, da das Bewegen der Ware schon Kraft erfordert. Aber inzwischen haben wir fast nur noch weibliche Mitarbeiter, die das auch sehr gut schaffen. Sie haben im Kundenkontakt nochmal einen ganz anderen Blick auf das Produkt und oft einen sehr guten Draht zu den Kundinnen", stellt Björn Kühne fest. Für komplexere Einrichtungsfragen beschäftigt das Möbelhaus Innenarchitekten, die man zusätzlich zu Rate ziehen kann. Zum Ausprobieren darf eine Teppichauswahl mit nach Hause genommen werden. "Aktuell spielt uns auch das Thema Nachhaltigkeit in die Hände, viele suchen nach langlebigen Stücken aus Naturmaterialien, die eben nicht nach einer Saison ausgetauscht werden. Die dürfen dann auch mal etwas hochpreisiger sein."

Das Marketing

Im regionalen Fachhandel für handgeknüpfte Teppiche hat Möbel Staude eine Alleinstellung. Man setzt auf einen Mix aus klassischer Prospektwerbung, Onlinemarketing und, laut Björn Kühne mit einer sehr guten Resonanz, persönliche Mailings an Adressen aus der hauseigenen Kundendatenbank. Er ergänzt: "Unsere Kunden kommen in der Regel gezielt zu uns, Laufkundschaft ist eher selten. Dabei ist die Altersstruktur total breit gefächert, selbst klassische Designs finden ihre Fans. Die Altersgruppe liegt zwischen 25 und 85 Jahren. Der Großraum Hannover ist unser Einzugsgebiet, es sind aber auch Besucher aus Hamburg oder Berlin dabei."
Das Möbelhaus ist zudem mit seinem Teppichportfolio auf der jährlich stattfindenden Verbrauchermesse Infa in Hannover präsent. Dort konnte man bislang vor allem im hochwertigen Bereich neue Kunden gewinnen.

An der Gestaltung ihrer Abteilung arbeiten Björn Kühne und Björn Weiberg sukzessive weiter, sie setzen auf eine gewachsene Struktur, statt immer alles komplett zu erneuern. Die beiden haben noch viele Ideen, die sie in den nächsten Monaten umsetzen wollen, um ihr Sortiment noch attraktiver zu präsentieren. Kurz: eine Teppichabteilung, die Spaß macht, betrieben von Menschen mit Unternehmergeist, die Spaß an Teppichen haben.
aus Carpet! 04/22 (Wirtschaft)