Formesse:

75 Jahre Textilien "Made in Germany"

Seit 1947 produziert das Schwarzwälder Familien-Unternehmen Formesse hochwertige und langlebige Heimtextilien. Durch den Fokus auf auserlesene Nischenprodukte konnte der Produktions-Standort Deutschland bis heute bewahrt werden. Die mittlerweile dritte Generation setzt auf die traditionellen Werte und rückt zudem das Thema Nachhaltigkeit stark in den Fokus: Aktuell testet Formesse neue, umweltfreundliche Verpackungen und engagiert sich für ein
Bio-Baumwoll-Projekt.


Formesse gehörte mit zu den Ersten, die auf Spannbettlaken mit Elastan setzten: Was Helene und Rudolf Jaschke als kleinen Nachkriegsfamilienbetrieb für Aussteuertextilien ins Leben riefen, entwickelte sich unter Sohn Volker Jaschke zu einem erfolgreichen Unternehmen, das sich immer stärker auf außergewöhnlich hochwertige Spannbettlaken mit einem kleinen Anteil Elastan spezialisierte. Die Formesse-Betttücher sitzen perfekt und faltenfrei und haben eine ausgezeichnete Lebensdauer.

Slow - ein neuer Begriff, der perfekt zu dem passt, was Formesse bietet: Vor mittlerweile über 10 Jahren sind auch Enkel Matthias Jaschke mit seiner Frau Sonja Jaschke in den Familienbetrieb eingestiegen. "Wir sind stolz auf den Erfolg unserer Firma und darauf, dass wir unseren Werten treu geblieben sind. Wir sehen unsere Firmen-Philosophie in der Slow-Bewegung bestätigt: dem wertschätzenden und verlangsamten Konsum von langlebigen, hochwertigen Produkten", sagt Geschäftsführer Matthias Jaschke.

Das Unternehmen übernimmt Verantwortung beim Thema Nachhaltigkeit: Schon seit 2004 sind alle Formesse-Produkte zertifiziert mit dem Standard 100 by Oeko-Tex. Auch die mittlerweile allseits bekannte Faser Tencel wird schon seit über 15 Jahre verarbeitet. Viel wurde in den Firmenabläufen und auf dem Firmengelände für den Schutz der Umwelt verändert. Und seit 2020 ist Formesse als Unternehmen und sein gesamtes Produktsortiment zertifiziert klimaneutral.

Aktuell testet Formesse zwei seiner Produkte mit einer plastikfreien, umweltfreundlichen Verpackung. Mehr als zwei Jahre intensiver Recherche hat die Firma hinter sich. Nicht nur die Umweltaspekte der unterschiedlichen Materialangebote mussten durchleuchtet werden, auch der Schutz der Produkte, die Handhabbarkeit im Fachhandel und nicht zuletzt der Preis waren wichtige Entscheidungs-Kriterien. "Wir sind absolut überzeugt von unserer neuen Verpackung und bekommen wunderbares und ermutigendes Feedback von vielen Endkunden und Fachhändlern. Aber es gibt auch echten Gegenwind. Für uns vollkommen unverständlich in der heutigen Zeit. Alle müssen sich bewegen. Für die Zukunft unserer Kinder", berichtet Sonja Jaschke, Geschäftsleitung Formesse.

Bio-Baumwoll-Projekt zum Jubiläum

Seit April diesen Jahres ist Formesse Teil der Bündnisinitiative Bio-Baumwolle in Indien - ein Pionierprojekt, das zum Aufbau einer fairen, umweltfreundlichen und wirtschaftlich tragfähigen Lieferkette für Bio-Baumwolle beitragen soll. Durch zielgerichtete Maßnahmen in den Bereichen Kapazitätsaufbau, Bewusstseinsbildung, Vernetzung und Beschaffung soll die Bündnisinitiative mindestens 12.500 Bio-Baumwollproduzenten, die auf ökologischen Anbau umstellen, greifbare Vorteile bringen, um ihre Geschäftsgrundlage zu stärken und die Bedingungen für ein wachsendes Angebot an Bio-Baumwolle zu verbessern. An der Bündnisinitiative Bio-Baumwolle in Indien beteiligen sich zehn Mitglieder des Bündnis für nachhaltige Textilien, so auch Formesse. Ermöglicht wird die Initiative durch Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie einer strategischen Partnerschaft des Bündnis für nachhaltige Textilien mit dem Organic Cotton Accelerator (OCA).

An dem Projekt Bio-Baumwolle ist Formesse bisher gescheitert, da keine zuverlässige Versorgung in der notwendigen Qualität gewährleistet werden konnte. Umso motivierender ist es, dass genau zum 75. Jubiläum dieses Nachhaltigkeits-Ziel erfolgreich angestoßen werden konnte.
aus Haustex 11/22 (Wirtschaft)