HDE:

Fachkräftesicherungist zentrales Thema


Berlin. Mit mehr als 3,1 Millionen im Einzelhandel in Deutschland Beschäftigten bewertet der Handelsverband Deutschland (HDE) die Beschäftigungssituation in der Branche weiterhin als gut, weist aber zugleich auf Herausforderungen bei der Fachkräftesicherung hin.

"Die aktuelle Beschäftigungslage im Einzelhandel verdeutlicht, wie wichtig und verlässlich die Branche als Arbeitgeber in Deutschland ist. Fachkräfte zu sichern, wird allerdings immer mehr zu einem zentralen Thema", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Schließlich schlage der branchenübergreifende Fachkräftemangel inzwischen auch auf den Einzelhandel durch. Grund zur Sorge bestehe dem HDE zufolge aktuell zwar nicht. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 habe der Einzelhandel sogar sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgebaut und nehme auch als Ausbilder nach wie vor eine zentrale Rolle ein. Allein in den beiden Kernberufen Kauffrau/Kaufmann im Einzelhandel und Verkäufer/Verkäuferin werden bundesweit jährlich rund zehn Prozent aller Ausbildungsverträge geschlossen. Dazu kommen Abiturientenprogramme und duale Studiengänge.

Der seit 2017 allgemein verzeichnete Mangel an Bewerbern für eine duale Ausbildung erschwert nach Einschätzung des HDE aber zunehmend die Stellenbesetzung. "Der branchenübergreifende Fachkräftemangel intensiviert sich seit einigen Jahren deutlich. Das liegt vor allem an der demografischen Entwicklung und dem starken Trend zur Akademisierung", so Genth. Daher sei es wichtiger denn je, jungen Menschen die Attraktivität der Ausbildung gut zu kommunizieren. Bei dieser Herausforderung müsse auch die Politik unterstützen. "Es geht um eine Investitions- und Innovationsoffensive bei den Ausbildungskonzepten, die moderne technische Ausstattung und um Weiterbildungen für Lehrkräfte. Bund und Länder sind hier gemeinsam gefordert", betont Genth.
aus Haustex 09/22 (Wirtschaft)