FEB treibt nachhaltige Produkte und Konzepte voran
Recycling von Altbelägen forcieren
Der FEB setzt sich für eine Kreislaufwirtschaft ein und verstärkt seine Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit in der Bodenbranche. Die entsprechenden Ziele sind in einem Leitbild verankert. Zudem unterstützen der Fachverband und seine Mitglieder starke Netzwerke, die das Recycling von PVC-Belägen vorantreiben.Der Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge (FEB) hat ein klares Leitbild: "Für ein besseres Leben und Arbeiten." Der FEB sieht sich als Repräsentant hochwertiger und nachhaltig gefertigter elastischer Bodenbeläge: "Unser Verband und seine Mitglieder agieren nachhaltig und üben einen positiven Einfluss auf unsere Lebensräume aus", führt der Vorsitzende Volkmar Halbe aus.
Bedingung für eine FEB-Mitgliedschaft ist, dass das jeweilige Unternehmen eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung unterhält: "Nur so können sich die Bodenbeläge der FEB-Mitglieder kontinuierlich verbessern und mittelfristig zu einem wirklich nachhaltigen Produkt werden, wie es die Ziele unter Nachhaltigkeit-Definitionen beschreiben", betont Halbe. Neben der Nachhaltigkeit fokussieren sich die FEB-Mitglieder auf die Kernkompetenzen Sicherheit (Qualität, Gesundheit) und Innovation.
Verband bietet Daten
zur Produktauswahl an
"Das verlässliche und offene Handeln ist ebenfalls in unserem Leitbild festgehalten. Deshalb bietet der FEB schon seit Jahren realistische und seriöse Daten zur Produktauswahl an", berichtet der Vorsitzende Volkmar Halbe weiter. Planer und Architekten profitieren seit Langem von Umwelt-Produktdeklarationen (EPD) für elastische Bodenbeläge.
"Der FEB und seine Mitglieder fördern einen verantwortungsvollen Umgang mit jeglichen Ressourcen und forcieren die kontinuierliche Steigerung von Recycling-Quoten", nennt Halbe ein weiteres Leitmotiv. Die Nachhaltigkeit der Herstellungsprozesse und der Produkte der neun Mitgliedsunternehmen sollen kontinuierlich verbessert werden. Es gelte, den Ressourcen-Verbrauch zu verringern. Im Gegenzug sollen die Anteile an wiederverwendetem Material und an nachwachsenden Rohstoffen kontinuierlich gesteigert werden.
Arbeitsgemeinschaft recycelt
alte PVC-Bodenbeläge
"Ziel des FEB ist es, elastische Bodenbeläge nachhaltig herzustellen, sodass natürliche Ressourcen geschont, Abfall vermieden und nachwachsende sowie wiederverwertbare Rohstoffe vermehrt eingesetzt werden", bringt Volkmar Halbe die Bemühungen auf den Punkt. Als positives Beispiel dafür nennt der FEB-Vorsitzende die Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR), die seit mehr als 30 Jahren aktiv ist: "PVC ist ein Wertstoff, der nicht auf den Müll gehört. Auch wenn PVC Jahrzehnte lang gute Dienste, z. B. als Bodenbelag, geleistet hat, kann es wieder einem Stoffkreislauf zugeführt werden", sagt Halbe. Die AgPR in Troisdorf bei Köln bietet dafür einen geschlossenen Wertstoffkreislauf an: Die gebrauchten PVC-Bodenbeläge werden in der AgPR-Recyclinganlage zu einem Feinmahlgut verarbeitet, das wieder zur Produktion neuer PVC-Bauprodukte verwendet werden kann.
Der 1990 gegründeten Arbeitsgemeinschaft gehören aktuell folgende Unternehmen an, die auch Mitglieder des FEB sind: Altro, Gerflor, Polyflor/Objectflor und Tarkett. Verschiedene Sammelstellen in Deutschland und Logistiksysteme in Frankreich, Österreich und der Schweiz sowie Kooperationen in Schweden und Großbritannien garantieren eine Annahme der PVC-Altbeläge und deren Weiterleitung zur AgPR-Recyclinganlage.
FEB setzt auf Mitgliedschaft
bei Vinylplus Deutschland
Stellvertretend für seine Mitgliedsunternehmen unterhält der FEB eine Mitgliedschaft im Netzwerk Vinylplus Deutschland, das von 1988 bis Anfang 2021 "Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt" (AGPU) hieß. Der Zusammenschluss vereint aktuell mehr als 50 Mitgliedsunternehmen und Partner - allein in Deutschland. "Als Stimme der deutschen PVC-Branche schafft Vinylplus entlang der gesamten PVC-Wertschöpfungskette seit mehr als 30 Jahren Transparenz in der Öffentlichkeit. Das Netzwerk steht für zuverlässige Informationen im Dialog mit Entscheidern. Vinylplus bündelt das Wissen vieler Experten und fördert deren Austausch", erläutert der FEB-Vorsitzende Volkmar Halbe. Seit dem Jahr 2000 wurden im Rahmen von Vinylplus insgesamt 7,3 Mio. Tonnen PVC recycelt.
Der Geschäftsführer von Vinylplus Deutschland, Thomas Hülsmann, betont: "Die Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind heute wichtiger denn je." So beschäftige sich die Industrie bei der Beschaffung von Ressourcen und Herstellung von Produkten zunehmend mit Fragen und Erwartungen hinsichtlich der sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen und Auswirkungen. "Dabei spielt die Frage, wie mit den Produkten am Ende ihres Lebenszyklus umgegangen wird, eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung von Produkten", unterstreicht Hülsmann die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft. Die europäische PVC-Branche habe sich im Rahmen ihres aktuellen Nachhaltigkeitsprogramms "Vinylplus 2030" zu neuen ehrgeizigen Zielen verpflichtet - und setze so den im Jahr 2000 begonnenen Weg hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft konsequent fort. Dazu gehöre auch die kontinuierliche Weiterentwicklung von Erfassungs- und Verwertungssystemen für PVC-Abfälle in ganz Europa, erklärt Hülsmann. Unternehmen der gesamten PVC-Wertschöpfungskette haben durch Vinylplus ihr starkes Nachhaltigkeitsengagement erneut bekräftigt und sich verpflichtet, bis 2030 jährlich 1 Mio. Tonnen PVC zu recyceln - wodurch auch die Ziele der Circular Plastics Alliance erfüllt werden. Hierzulande wird die Verpflichtung der europäischen PVC-Branche durch Vinylplus Deutschland repräsentiert.
Die Mitgliedschaft in dem starken Netzwerk bietet den FEB-Unternehmen eine ganze Reihe an Vorteilen: Auf Workshops und Schulungen oder in Arbeitskreisen vernetzen sich die FEB-Mitglieder mit wichtigen Partnern der PVC-Branche aus dem In- und Ausland. "Insgesamt ist die FEB-Mitgliedschaft bei Vinylplus ein wichtiger Schritt, um mit vielen Experten die eigenen Ziele im Bereich Recycling sowie der werkstofflichen Wiederverwendung nachhaltig zu gestalten", betont der FEB-Vorsitzende Volkmar Halbe abschließend.
Nachhaltige FEB-Meilensteine
Seit den Anfängen der elastischen Bodenbeläge haben sich die Produkte der Hersteller kontinuierlich nachhaltig entwickelt. Nachfolgend sind nur einige Punkte aus mehr als 100 Jahren Produktion elastischer Beläge aufgeführt:
•Alle FEB-Mitglieder betreiben ein 100-prozentiges Post-Production-Recycling.
•Einige FEB-Mitglieder betreiben ein Post-Installation-Recycling: Beläge werden gesammelt, recycelt und als neue Ressource wiederverwendet.
•Schon vor zehn Jahren stellten alle FEB-Mitglieder ihre Rezepturen auf phthalatfreie Weichmacher aus nachwachsenden Rohstoffen um.
•Für die Bodenbeläge der FEB-Mitglieder bestehen Umwelt-Produktdeklarationen (Environmental Product Declarations, kurz: EPD).
•Neue Produktionsanlagen mit nachhaltigen Herstellungsprozessen und zum Teil mit eigenen Windkraftanlagen sind entstanden.
•Ausgewählte Produkte von FEB-Mitgliedern sind nach Cradle-to-Cradle zertifiziert. Weitere Produkte werden bereits seit einigen Jahren klimaneutral hergestellt.
aus
FussbodenTechnik 04/22
(Wirtschaft)