IHD Holzwerkstoffkolloquium beleuchtet Herausforderungen und Chancen
"Industrie muss sich teilweise neu erfinden"
Mitte Dezember begrüßte das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) über 170Fachleute zum 15. Holzwerkstoffkolloquium, das unter dem Motto "Auf neuen Wegen" stand. Ein Fazit: "Die Holzwerkstoffindustrie steht vor der Herausforderung, sich teilweise neu zu erfinden."Das 15. Holzwerkstoffkolloquium des Instituts für Holztechnologie (IHD) bot Einblick in die Herausforderungen, aber auch Chancen, die sich der Holzwerkstoffindustrie stellen. Zahlreiche Repräsentanten namhafter Holzforschungsinstitutionen des deutschsprachigen Raumes sowie Industrievertreter aus Deutschland und Europa verfolgten interessiert die insgesamt 23 Fachvorträge.
Das Kolloquium bot auch Raum für Diskussionen über die deutlich schnelleren Entwicklungen bei Herstellern, Zulieferern und Verbrauchern. Neue Lieferketten müssten aufgebaut, der Absatz und die Preise flexibel gehandhabt werden, um kurzfristige Produktionsstilllegungen auszugleichen. "Die Holzwerkstoffindustrie steht vor der Herausforderung, sich teilweise neu zu erfinden", lautet das Fazit des IHD.
Dabei spielten Nachhaltigkeit, Umwelt- und Verbraucherschutz weiterhin eine zentrale Rolle. Die Veranstaltung beleuchtete neue, wirtschaftlich orientierte Wege und Denkansätze. Die Erprobung neuer Produkte mit verbesserten Komponenten und Eigenschaften sowie der verstärkte Zugriff auf gebrauchtes Holz als Materialquelle wurden als wichtiger Schritte in die Zukunft der Branche diskutiert.
Das vielfältige Themenspektrum reichte von biobasierten Klebstoffen und nachhaltigen Bio-Protein-Klebstoffen über die Pilzproduktion als Rohstoffquelle, die Wiedergewinnung und -verwertung von Fasern aus Altholzsortimenten, sowie die stofflichen Verwertungsmöglichkeiten von Fichten-Kalamitätsholz bis hin zum Einfluss der Spangröße auf Spanplatten, den Herausforderungen des Green Deals und produktionstechnischen Neuerungen.
Junge Wissenschaftler stellten ihre derzeitigen Arbeiten vor, aus denen das Publikum dann seine Favoriten wählen durfte. Das waren Raphaela Günther (TU Dresden) mit einem Kurzbeitrag über "Holz und Holzfaserwerkstoffe in der Raumfahrt, Alisa Kehr (TH Rosenheim), die über die Herstellung von Holzfaserstoffen für Kultursubstrate sprach, und Paul Röllig (IHD), der über die Entwicklung leichter HF-Boards aus Paulownia referierte.
Das nächste Holzwerkstoffkolloquium ist am 11./12.12.2025 geplant.
aus
Parkett Magazin 02/24
(Wirtschaft)