Recycling-Joint Venture für Österreich
Erklärtes Ziel: Rohstoffe im Kreislauf halten
Der Schaumstoffproduzent und -verarbeiter Neveon und das Kreislaufwirtschaftsunternehmen Brantner green solutions haben sich zusammengetan, um ein Matratzenrecyclingsystem für Österreich aufzubauen.Auch in Österreich ist in Sachen Matratzen-Recycling noch viel Luft nach oben. Rund eine Million gebrauchte Matratzen werden jährlich entsorgt, was für rund 150.000 Tonnen CO
2-Ausstoß führt*. Dem wollen die Unternehmen Neveon und Brantner green solutions nun gemeinsam ein Ende setzen. Ein entsprechender Vertrag wurde am 28. Juni unterzeichnet. Sobald die zuständigen Wettbewerbsbehörden grünes Licht geben, soll es losgehen.
In einem ersten Schritt soll das zu gründende Unternehmen Gebrauchtmatratzen in Zusammenarbeit mit Sammelstellen und Wertstoffsammelzentren einsammeln, zerlegen und mechanisch recyceln. Die geretteten Rohstoffe werden dann von Neveon zu neuen Verbundschaumprodukten wie etwa Kuhstallmatten oder Schalldämmungsmaterialien verarbeitet.
Stefan Tollinger, Geschäftsführer Brantner green solutions: "Die Abfälle von heute sind die Ressourcen von morgen. Wir von Brantner green solutions verwerten so viele Wertstoffe wie möglich weiter. Wir freuen uns, an der Seite von Neveon eine weitere wichtige Maßnahme in Richtung einer effizienten, ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft in Österreich zu setzen."
Dies ist insofern ein interessanter Vorstoß, als dass es in Österreich bisher keine Inverkehrbringergebühr für herstellende Unternehmen gibt, wie sie in vielen EU-Ländern seit Jahren üblich ist. Eine solche ermöglicht umgelegt Recyclingunternehmen finanzielle Unterstützung und schafft gleichzeitig Anreize für Hersteller, umweltfreundlichere Produkte herzustellen. "Auch wenn wir die Kreislaufwirtschaft so noch schneller vorantreiben könnten, gehen wir hier gemeinsam mit Neveon die Extrameile zugunsten der Zukunft der nachfolgenden Generationen", so Tollinger weiter. Neveon-CEO Jürgen Kleinrath ergänzt: "Wir verfolgen das Ziel, mit unseren Produkten und Services die Lebensqualität weltweit zu verbessern. Dieser Maxime folgend starten wir mit unserem geplanten Joint Venture den Aufbau einer Recycling-Infrastruktur für Matratzen, und das, obwohl wir in Österreich noch ein gutes Stück von der finanziellen Unterstützung durch eine Inverkehrbringergebühr entfernt sind. Die Umwandlung unseres linearen Wirtschaftssystems in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist unerlässlich für eine lebenswerte Zukunft."
aus
Haustex 07/24
(Wirtschaft)