BEB-Sachverständigentreffen 2023 mit zwei neuen Moderatoren
Keine Standardlösungen für Altbausanierungen
Das 23. BEB-Sachverständigentreffen in Schweinfurt zeigte sich Mitte November 2023 als echter Branchentreff der Sachverständigen und Industrievertreter. Statt Diskussionen über die Estrichrestfeuchte stand diesmal die Altbausanierung im Mittelpunkt der Veranstaltung - ein Thema, das in Zeiten von sinkenden Neubauzahlen eine große Bedeutung in der Branche erhält. Dieser Schwerpunkt kam bei den 275 Teilnehmern gut an.Der große Tagungssaal des Mercure Hotels in Schweinfurt war beim Sachverständigentreffen des Bundesverbands Estrich und Belag (BEB) in Schweinfurt gut besucht: Von 288 angemeldeten Sachverständigen und Industrievertretern nahmen 275 tatsächlich teil und sorgten für ein gutes Ergebnis. Erstmals übernahmen das BEB-Vorstandsmitglied, Estrichlegermeister und Sachverständige Detlef Kunert und der BEB-Vorsitzende und Estrichlegermeister Daniel Rendler die Moderation. "Es war eine fachlich gute und harmonische Veranstaltung", berichtete Daniel Rendler anschließend. Dass der verbändeübergreifende Austausch zwischen BEB und Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik (BVPF) funktioniert, zeigte sich daran, dass Bundesinnungsmeister Manfred Weber und sein Stellvertreter Ralf Wollenberg an der Veranstaltung der BEB-Kollegen teilnahmen.
Die vorgetragenen Fachthemen bewerteten die Teilnehmer positiv und vergaben nach der Veranstaltung ausschließlich vier und fünf Sterne (von fünf möglichen) für die einzelnen Fachvorträge, wie Daniel Rendler berichtete. Positiv bewertet wurde vor allem der inhaltliche Schwerpunkt Altbausanierung. Für Handwerker und auch für Sachverständige geht es in der Sanierung von Fußbodenkonstruktionen in der Regel um Sonderkonstruktionen und eben nicht um Standardaufbauten. Die Botschaft lautete: "Jede Baustelle ist einzigartig und muss deshalb auch so bewertet werden", nahm Daniel Rendler als Fazit mit.
Gelungene Fachvorträge
Unter den neun Fachvorträgen kamen die Themen CE-Kennzeichnung im Fußbodenbau von Rechtsanwalt Michael Halstenberg und der Vortrag des Sachverständigen Georg Kuntner zur technischen Bewertung vorhandener Estriche für die vorgesehene Nutzung am Beispiel einer Schule besonders gut an. Gleiches galt für Artur Kehrle, Geschäftsführer von KLB Kötztal, der den Teilnehmern die Sanierung von Bestandsbodenbelägen mit Kunstharzbeschichtungen näherbrachte. Der Vortrag von Andreas Funke, Geschäftsführer von Schleifmaschinenanbieter MKS Funke, erläuterte die Möglichkeiten zum Entfernen alter Spachtelmassen und Klebstoffe ohne die Beschädigung des Altuntergrundes - auch dieser Vortrag wurde von den Teilnehmern besonders gelobt.
Besonders viele Fragen der Zuhörer verzeichnete Prof. Dr. Alexander Siebel vom Kiwa - Soundlab Aachen, der den Schall- und Wärmeschutz in der Altbausanierung thematisierte. Dabei ging es vor allem um die Bewertungsmöglichkeiten nach der Normung. Der Referent sensibilisierte dafür, bei der Sanierung Schallbrücken zu vermeiden und Linoleum- und Kautschukbeläge nicht zu stark anzuschleifen.
Nach den Herausforderungen für die Zukunft befragt, machte Daniel Rendler eine angestrebte Einigkeit in der Bodenbranche aus: "Wichtig ist, dass die unterschiedlichen Gewerke des Fußbodenbaus eine gemeinsame, einheitliche Sprache sprechen, um dem Gewerk Fußboden gerecht zu werden."
aus
FussbodenTechnik 01/24
(Wirtschaft)