ZVR Zentralverband Raum und Ausstattung Bundesinnungsverband für das Raumausstatter-, Sattler- und Feintäschner-Handwerk
ZVR-Konjunkturbericht veröffentlicht
In der Konjunkturumfrage des Zentralverbands Raum und Ausstattung bewerten lediglich 37 % der Befragten ihre wirtschaftliche Situation als gut oder sehr gut. Allerdings rechnet auch nur ein Viertel damit, dass sie sich auf absehbare Zeit verschlechtern wird.Der Zentralverband Raum und Ausstattung (ZVR) hat seinen Konjunkturbericht für das zweite Halbjahr 2023 veröffentlicht. Grundlage ist die wiederkehrende Konjunkturumfrage zur Situation der Betriebe, die sich an 46 Mitgliedsverbände richtet: Landesinnungsverbände sowie direkt angeschlossene Innungen mit insgesamt 1.372 Betrieben. Im Januar und Februar 2024 beteiligten sich schließlich 35 Betriebe, was einer Rücklaufquote von 2,6 % entspricht.
Von den teilnehmenden Firmen waren 2,9 % Ein-Mann-Betriebe ohne weitere Mitarbeitende. Ein Viertel (25,7 %) beschäftigt zwei bis drei Personen, während 40 % vier bis sieben Angestellte haben. Betriebe mit acht bis 15 Beschäftigten machen 28,6 % aus, und 2,9 % der Betriebe haben mehr als 20 Angestellte. Die Anzahl der Beschäftigten blieb bei 68,6 % der Betriebe unverändert, während 11,4 % eine gestiegene und 20 % eine gesunkene Zahl meldeten. Von den Befragten haben 37,1 % offene Stellen zu besetzen. Diese liegen zur Hälfte im gewerblich-technischen Bereich, zu 5 % im kaufmännischen und zu 45 % werden Auszubildende gesucht.
Zwei Drittel des Umsatzes
mit privaten Auftraggebern
8,6 % der Betriebe setzen jährlich bis zu 100.000 EUR um, 40 % bewegen sich zwischen 100.000 und 200.000 EUR und weitere 28,6 % liegen zwischen 200.000 und 500.000 EUR. Jeweils 2,9 % gaben an, zwischen 800.000 und 1.000.000 EUR bzw. über 1.000.000 EUR zu erwirtschaften. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 ist der Anteil der Betriebe mit einem Umsatz von über 1.000.000 EUR von 6,7 auf 2,9 % gesunken.
Das Gros ihrer Umsätze machen die Firmen mit privaten Auftraggebern (64,5 %). Auf Unternehmen (inklusive freie Berufe) entfallen 15,5 %, auf die Wohnungs- und Gebäudewirtschaft (inklusive Hotels und Gaststätten) 7,5 % und auf öffentliche Auftraggeber 12,5 %.
Bezogen auf die einzelnen Arbeitsfelder führen Dekoration und Polstern mit jeweils 28,5 % des Umsatzes. Knapp die Hälfte der Betriebe (46,9 %) berichtet hier von einer konstanten Geschäftsentwicklung; bei 21,9 % steigen die Umsätze, bei 31,3 % sind sie rückläufig. Nächstwichtigster Umsatzbringer ist der Sonnenschutz mit 24 %. Dahinter folgt die Verlegung von Bodenbelägen (12 %). Hier sieht gut die Hälfte (53,6 %) gleichbleibende Umsätze, bei 10,7 % steigen sie, bei 35,7 % gehen sie zurück. Lediglich 3,7 % ihres Umsatzes machen die Firmen mit Wand- und Deckenbekleidung, wobei 77,3 % gleichbleibende und 22,7 % rückläufige Einnahmen verzeichnen.
Umsätze insgesamt rückläufig
Die durchschnittliche Umsatzentwicklung zeigte ein Minus von 1,87 %, was im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 (-5,24 %) zumindest eine Verbesserung darstellt. Der durchschnittliche Auftragsbestand sichert eine Beschäftigung für 6,2 Wochen - ein Rückgang um 0,7 Wochen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023. Die Stundenverrechnungssätze stiegen im zweiten Halbjahr 2023 im Vergleich zum ersten Halbjahr auf 53,97 EUR bei privaten Aufträgen, 48,95 EUR bei öffentlichen Aufträgen und 52,67 EUR bei gewerblichen Aufträgen.
Ihre wirtschaftliche Lage beurteilten 8,6 % als "sehr gut", 28,6 % als "gut", 42,9 % als "befriedigend", 8,6 % als "ausreichend" und 11,4 % als "mangelhaft". Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 ist laut ZVR ein Anstieg bei der Bewertung "mangelhaft" zu verzeichnen. Für die nächsten sechs Monate erwarten 11,4 % der Betriebe eine Verbesserung der Geschäftslage, 62,9 % gehen von einer gleichbleibenden Lage aus, und 25,7 % rechnen mit einer Verschlechterung.
aus
BTH Heimtex 07/24
(Wirtschaft)