Die strengen Prüfkriterien für das "Goldene M"

Hohe Belastbarkeit und keine Schadstoffe

Stabil sollen neue Möbel sein, langlebig und schadstofffrei: Mit dem RAL-Gütezeichen "Goldenes M" will die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel (DGM) dem Endverbraucher langfristig maximale Sicherheit und Qualität bieten. Um die hohen Anforderungen zu erfüllen, werden die Möbel bei Belastungstests und im Prüflabor auf Herz und Nieren untersucht - und sind auch im Bereich Nachhaltigkeit gefordert.

Viele tausend Male werden Polsteroberflächen bei maschinellen Scheuertouren auf die Probe gestellt und im Anschluss unter die Lupe genommen. Sieht das Bezugsmaterial noch aus wie gewünscht, ist ein wichtiger Anforderungsbereich auf dem Weg zum "Goldenen M" erfüllt. Im Prüflabor simulieren Maschinen die alltägliche Nutzung von Möbeln durch den Menschen - zum Beispiel die jahrelange Belastung von Matratzen oder das Öffnen und Schließen von Schranktüren. "Hinzu kommen chemische Tests und Schadstoffprüfungen, mit denen selbst kleinste Mengen möglicherweise bedenklicher Inhaltsstoffe ausgeschlossen werden", erklärt Jochen Winning, Geschäftsführer der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM).

Viele Grenzwerte für Inhaltsstoffe und Emissionen beispielsweise von Leim und Lösemitteln, aber auch von Holzwerk- und Schaumstoffen, Textilien, Leder und Massivholz sind beim "Goldenen M" strenger als es der Gesetzgeber fordert. Das garantiere selbst besonders empfindlichen Menschen die Gesundheitsverträglichkeit der Möbel und trage obendrein zu deren guter Umweltverträglichkeit bei, so der Möbelexperte. Doch damit nicht genug: In Klimakammern wird neben etwaigen Ausdünstungen auch die Verarbeitung der Möbel unter Extrembedingungen geprüft. Schließlich müssen Materialien und Verbindungen zum Teil auch bei hoher Luftfeuchtigkeit - etwa im Badezimmer - dauerhaft gesundheitsverträglich und stabil bleiben. Jochen Winning erklärt: "Das Goldene M basiert auf den strengen Güte- und Prüfbestimmungen RAL GZ-430. Diese geben sowohl allgemeine Qualitätsanforderungen als auch segment-spezifische Kriterien vor."

Die höchsten Anforderungen werden an Kindermöbel gestellt. Die Abstände der Gitter bei Kinderbetten zum Beispiel seien nicht nur eine Frage der Qualität, sondern auch der Sicherheit. Sie müssen den strengen Maßvorgaben des "Goldenen M" entsprechen. "Nur wenn die geprüften Möbel alle Tests bestehen, qualifizieren sie sich für das RAL-Gütezeichen", so der DGM-Geschäftsführer.

Dem Endkunden diene das "Goldene M" daher als verlässlicher Wegweiser hin zu nachgewiesener Möbelqualität, die sich durch Langlebigkeit, Sicherheit, zuverlässige Funktionalität sowie nachgewiesene Gesundheits- und Umweltverträglichkeit auszeichnet.

Über das "Goldene M" hinaus gibt es aber auch noch weitere Hilfestellungen für den Möbelkauf: Zum Beispiel das noch junge RAL-Gütezeichen "Möbel zirkulär nachhaltig", das ebenfalls von der DGM verliehen wird. Hierbei werden Möbelhersteller neben der umfassenden Möbelqualität auch noch auf andere Aspekte von Nachhaltigkeit geprüft, etwa in den Anforderungsbereichen Klimaneutralität, Energieeffizienz, soziale Verantwortung, Recycling- und Reparaturfähigkeit.
Hohe Belastbarkeit und keine Schadstoffe
Foto/Grafik: DGM
Die Anforderungen für Möbelqualität werden an praxisnahen
Anwendungsfällen ausgerichtet, zum Beispiel beim Thema
Sicherheit von Kinderbetten.
aus Haustex 11/24 (Wirtschaft)