A.S. Création Tapeten AG

Analysten raten zu Kauf von A.S. Création-Aktie

Das Researchhaus Montega prognostiziert dem Gummersbacher Tapetenhersteller eine positive Entwicklung. Die Experten loben die Differenzierungspolitik des Unternehmens, sein vielfältiges Produktspektrum und seine sinnvollen Investitionen in die Zukunft.

"A.S. Création ist solide durch die Corona-Krise gekommen, hat sinnvolle Investitionen angestoßen und dürfte nach den Turbulenzen durch den Krieg in der Ukraine wieder profitabel wachsen." Dieses Fazit zog das Hamburger Researchhaus Montega nach einer umfassenden Analyse des Gummersbacher Herstellers von Tapeten mit ergänzendem Handelsgeschäft im Bereich Dekorationsstoffen. Auf dieser Basis empfiehlt es langfristig orientierten Investoren zum Kauf der A.S. Création-Aktie, verweist aber auch auf Unsicherheiten für die nächsten Quartale unter anderem durch den Überfall Russlands auf die Ukraine. Als Kursziel werden auf Sicht von zwölf Monaten 23 EUR pro Aktie erwartet nach derzeit 17 EUR.

Vielfältiges Produktspektrum

"In den nächsten Jahren sprechen vor allem eine verbesserte Konsumlaune sowie ein positives Umfeld für Immobilieninvestitionen inklusiv Renovierungsarbeiten für Wachstum im Tapetenmarkt", lautet die optimistische Prognose von Montega. A.S. Création zeichne sich vor allem durch ein vielfältiges Produktspektrum sowie innovative und adressatengerechte Vertriebsaktivitäten aus. Daher sollte es dem Unternehmen nach Ansicht der Analysten gelingen, die bereits umgesetzten und angekündigten Preiserhöhungen nachhaltig zu verteidigen.

Wie Montega betonte, hat sich A.S. Création sowohl mit Eigen- als auch Lizenzmarken zu einem technologisch führenden Hersteller mit hoher Innovationskompetenz im Kerngeschäftsfeld Tapeten entwickelt. Der Erfolg der Differenzierungsmerkmale spiegle sich im Ausbau des Marktanteils in Deutschland wider, der seit 2018 von 34 % auf nunmehr fast 38 % gewachsen sei. Vor allem mit Blick auf den wichtigen europäischen Markt gebe es nach einem Minus von 3,4 % von 2011 bis 2020 mit einem Plus von 2,3 % im Zeitraum 2018 bis 2020 wieder Licht am Horizont. Für weiteren Rückenwind sorge das Cocooning, also der Trend zu einem wohnlichen Zuhause. Vorausgesagt wird, dass der europäische Markt für Wandverkleidungen bis 2026 um durchschnittlich 4,3 % pro Jahr wachsen werde.

Eingetrübt würden die guten Perspektiven für A.S. Création jedoch durch den Krieg in der Ukraine. Die Analysten befürchten infolge eine deutliche Reduzierung der Nachfrage in Osteuropa (Marktanteil 14 %). Auch die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise könnten die Profitabilität belasten. Unklar sei, inwiefern die Auswirkungen durch den Krieg auch das sonstige EU-Geschäft beispielsweise durch sinkende Konsumausgaben beeinflussen werden. "Wir gehen derzeit von einem Übergangsjahr aus und rechnen ab 2023 mit einer Rückkehr auf den Wachstumspfad", heißt es in der Analyse.

Investitionen in Modernisierung

Um das Wachstum auch mittel- und langfristig auf hohem Niveau zu halten, investiert A.S. Création nach Montega-Angaben knapp 45 Mio. EUR unter anderem in Modernisierung und Digitalisierung der Produktion, Prozessoptimierung und Kapazitätsausweitung. "Darüber hinaus erwarten wir durch die Maßnahmen deutliche Effizienzgewinne, sodass sich das Margenniveau in Richtung einer EBIT-Marge von 7 % nach 3,9 % im Jahr 2021 verbessern dürfte", sind die Analysten überzeugt.

Zu den größten Einzelaktionären von A.S. Création gehört der Gründer und ehemalige Vorstandsvorsitzende Franz Jürgen Schneider, der direkt und indirekt über Stiftungen 38,4 % der Anteile hält. Weitere 10,9% entfallen auf Karin Schneider. Mit knapp 16,3 % ist der strategische Partner Lins Wallpaper beteiligt. Zu den institutionellen Investoren über der 5 %-Schwelle gehören Lazard Frères Gestion SAS. (5,5 %) und Quaero Capital S.A. (5,4 %). Die übrigen Aktien sind unter der 5 %-Schwelle und werden somit dem Streubesitz zugeordnet, der aktuell rund 24 % beträgt.
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Foto/Grafik: A.S. Création
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aus BTH Heimtex 06/22 (Wirtschaft)