Caparol

Farbkonzept hebt Ornamente hervor


In einer der kürzesten Straßen Sachsens, der Rumpeltstraße in Radeberg, fristete eine einst prächtige Jugendstilvilla lange Zeit ein Schattendasein: Fast zwanzig Jahre lang stand das 1913 gebaute Schmuckstück leer. Außen bröckelte der Putz von der Fassade; innen hatte ein Loch im Dach nicht nur Decken einstürzen lassen, sondern auch dem Hausschwamm Tür und Tor geöffnet. Mario Schubert ließ sich vom maroden Zustand des Hauses nicht abhalten. Der Architekt kaufte das Objekt, um dort neue Büroräume für sich und seine rund 50 Mitarbeiter zu schaffen. Dabei arbeitete er mit Caparol zusammen.

Um mehr über die Villa zu erfahren, suchte Schubert im städtischen Archiv nach alten Akten. Er fand heraus, dass das Gebäude von Architekt und Baumeister Alfred Demmler aus dem nahen Heidenau gebaut wurde. Früher war es ein Mehrfamilien-Wohnhaus, in dem unter anderem Oberstudienräte und Reichsbahnmitarbeiter sowie auch die Eltern Demmlers wohnten. Im Erdgeschoss gab es einen Tabakladen und ein Schokoladengeschäft. In Letzterem befindet sich heute Schuberts Büro. Alte Bau- und Ansichtszeichnungen lassen Rückschlüsse darauf zu, wie die Fassade früher gestaltet war. So gibt es dort kleine Reliefs, die verschiedene Figuren zeigen. Eine von ihnen hält Zeichendreieck und -zirkel in der Hand, eine andere einen Wurstkringel. "Wir vermuten, dass Demmler dort sich selbst und seinen Vater verewigt hat. Der war nämlich Fleischer", erzählt Schubert.

Für die Sanierungsarbeiten holte Schubert das Farb Design Studio von Caparol ins Boot und bat um Entwürfe für die farbliche Gestaltung der denkmalgeschützten Fassade. Innenarchitektin Eva Helterhoff studierte die Details der Fassade genauso wie die alten Zeichnungen, machte sich ein Bild vom Umfeld des Hauses und entwickelte gemeinsam mit ihrer Kollegin Beate Lutz drei Entwürfe, aus denen die heutige Farbgestaltung als klarer Sieger hervorging. "Die größeren Flächen sind heute in einer eher verhüllten, zurückhaltenden Farbigkeit gehalten. Natürliche Sandtöne in hellen und dunklen Nuancen ergeben hier ein sanftes Ton-in-Ton-Bild, das wunderbar mit dem roten Ziegeldach des Gebäudes harmoniert", erklärt sie.

Was die Fassade aber besonders prägt, sind originale Jugendstil-Ornamente in Form filigraner Linien. Diese Details hat Helterhoff mit den kräftigen Akzenttönen hervorgehoben: einem leuchtenden Gelb-Orange und einem royalen Blau. Weitere, aus Stuckwerk geformte Verzierungen - darunter die kleinen Figuren am Giebel - sind dagegen in schlichtem Weiß gehalten. "Gerade das unbunte Weiß in Verbindung mit dem kräftigen Gelb-Orange und dem komplementären Blauton sticht heute wunderbar ins Auge. Die Farbtöne befeuern sich gegenseitig, so dass die Jugendstilelemente besonders hervortreten", beschreibt Helterhoff.

Die Umsetzung des Farbkonzepts übernahm der ortsansässige Malerbetrieb von Ralf Beyer. Der Malermeister und sein Team entfernten den Altputz und brachten neuen Putz auf die stark untergliederte Fassade auf; alles wurde neu armiert und mit Gewebeeinlagen verputzt. Die historischen Ornamente besserten sie aus und übernahmen schließlich auch die diffizile, farbliche Gestaltung der vielen Zierelemente. An der von der Straße abgewandten, weniger detailreichen Seite des Gebäudes brachten die Maler außerdem eine unauffällige Wärmedämmung an. "Eine Fassade dieser Größenordnung mit einer solchen Vielzahl an Ornamenten zu bearbeiten, ist auch für uns keine alltägliche Arbeit", erzählt der Malermeister.

Zum Einsatz kamen Caparol-Produkte. Als Basis für die Farbgestaltung diente zunächst ein mineralischer Silikatputz, für die Wärmedämmung wurde ein mineralisches Wärmedämmverbundsystem von Caparol genutzt. "Für die farbliche Gestaltung selbst haben wir dann Sylitol Fassadenfarbe von Caparol empfohlen", erklärt André Wittwer vom Caparol-Außendienst. "Dabei handelt es sich um ein Produkt auf Silikatbasis, das sich besonders auszeichnet durch seine hohe Deckkraft und gleichzeitig hohe Diffusionsfähigkeit. Mit Sylitol lassen sich langlebige, nachhaltige Beschichtungen erzielen, die für Denkmalschutz-Objekte bestens geeignet sind."

Architekt Schubert und seine Mitarbeiter fühlen sich in der historischen Villa sehr wohl. Und auch viele Radeberger freuen sich, dass das alte Haus in neuem Glanz erstrahlt.


Objekt-Telegramm

Objekt: Bürogebäude, Radeberg
Bauherr & Architekt: Planungsbüro Schubert,
Mario Schubert, Radeberg
Ausführung: Malermeister Beyer, Radeberg
Caparol-Außendienst: André Wittwer
Farbkonzept: Dipl. Ing. Innenarchitektin AKH Eva Helterhoff, Beate Lutz, Caparol Farb Design Studio
Produkte: Sylitol Fassadenfarben
Anbieter: Caparol, www.caparol.de
Farbkonzept hebt Ornamente hervor
Foto/Grafik: Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Gunter Binsack
Caparol-Außendienst André Wittwer, Malermeister Ralf Beyer, Architekt und Immobilienbesitzer Mario Schubert bei einer Besprechung vor der Villa.
Farbkonzept hebt Ornamente hervor
Foto/Grafik: Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Gunter Binsack
Die Jugendstilvilla in Radeburg ist mehr als hundert Jahre alt. 1913 erbaut, diente sie lange Jahre als Wohnhaus für mehrere Parteien. Im Erdgeschoss waren ein Tabak- und ein Schokoladengeschäft untergebracht. Nach der Sanierung ist das Architekturbüro von Besitzer Mario Schubert dort eingezogen.
aus BTH Heimtex 06/22 (Referenz)