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Heidelberg Coatings und Giardina Group präsentieren Flex-Beschichtungssystem
Im lombardischen Figino Serenza unweit des Comers Sees fertigt die Giardina Group, die vor fünf Jahren aus der Fusion der Marken Mauri Macchine und Giardina Finishing hervorgegangen ist, anspruchsvolle Maschinentechnik unter anderem für industrielle Parkettproduktionen in aller Welt. Als Pioniere der ersten Stunde haben sich die Norditaliener sowohl mit ihrem Know-how in der UV-Härtung als auch in der Walzbeschichtung bereits in den 1970er Jahren früh einen Namen gemacht. Seit dem Einstieg in die Spritzmaschinentechnik 1992 ordern Kunden aus den Segmenten Möbel, Küchen, Türen und Fußböden neben Einzelmaschinen und -komponenten auch flexibel konfigurierte Komplettanlagen: Spritz- und Walzbeschichtungen, Reinigen und Verreiben, Berieselung, Vakuumlackierung, Heißluft- und UV-Trocknung decken das breite Anwendungsspektrum von Giardina heute ab.
Mit rund 70 Mitarbeitern erzielte die Gruppe, die gemeinsam von den Brüdern Stefano und Riccardo Mauri geführt wird, zuletzt einen Jahresumsatz von rund 20 Mio. EUR. Zurzeit profitiert das exportstarke Unternehmen von der weltweit seit Monaten nachhaltig belebten Maschinenbaukonjunktur. Die Stimmung ist gut, auch wenn Beschaffungsengpässe wie in vielen anderen Industriezweigen auch Unsicherheiten mit sich bringen.
Langjährige Entwicklungspartnerschaft
trägt Früchte
In der Entwicklung abgestimmter Beschichtungsysteme kooperieren Giardina Finishing Solutions und Heidelberg Coatings bereits seit drei Jahrzehnten miteinander. Das jüngste Projekt der bewährten Technologiepartnerschaft ist das jetzt zur Marktreife gebrachte Flex-Beschichtungssystem für die Porenbeschichtung in UV-Walzstraßen. Speziell für die Anforderungen an grobporige Holzarten wie die beliebte Eiche wird eine vollständige Porenbenetzung bei einem gleichzeitig offenporigen Erscheinungsbild und eine langlebige Oberflächenbeständigkeit genannt.
"Die Herausforderung bei der Beschichtung grobporiger Hölzer im Walzenverfahren besteht darin, dass entweder die Poren durch eine Teilbefüllung ein unnatürliches Aussehen bekommen, oder bei der offenporigen Lackierung nicht komplett benetzt werden", erklärt Hermann Simon aus der Anwendungstechnik von Heidelberg Coatings. Meist gehe die gewünschte natürliche Porenzeichnung verloren oder es könne während der Nutzung als Parkett zu dunklen Verfärbungen der Holzpore kommen.
UV-Walzenbeschichtung für profilierte Teile
und dreidimensionale Oberflächen
Konstruktiv kombiniert das Flex-Beschichtungssystem eine Dosierwalze aus Chrom, deren Geschwindigkeit die Auftragsmenge bestimmt, sowie eine flexible Auftragswalze aus EPDM-Gummi (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, Shore-Härte 40). Das Besondere: Die Walzen können leicht schräg gestellt werden (max. 10°), so dass die Holzplanke beim Einlaufen nicht vollständig anschlägt und somit eine Wulstbildung der Grundierung vermieden wird. "Durch den starken Anschlag lassen sich auch profilierte Teile bzw. dreidimensionale Oberflächen walzen, die sonst üblicherweise in Spritzapplikationen beschichtet werden", sagt Stefano Tibé, Vertriebsleiter und Mitglied der Geschäftsführung der Giardina Group. Die im Technikum präsentierte Auftragswalze verfügt über 400 mm Durchmesser und 1.750 mm Länge; kleinere Abmessungen sind aber ebenso möglich. "Je größer die Walze, umso größer ist die Kontaktfläche und wir haben mehr Zeit zum Benetzen des Werkstücks."
"Unsere UV-Grundieröle und -lacke sind optimal auf das System abgestimmt", ergänzt Herrmann Simon. "Damit das Material tief in die Pore eindringt, kommt es auf die exakte Viskosität an - dünnflüssig und gleichzeitig viskos, aber auch auf die richtige Einstellung der Penetrationsfähigkeit." Mit diesen Eigenschaften kann die Flex-Grundierung mit hohem Druck in Schichtdicken von 40 bis 60 g/m2 und mehr auf die Oberfläche aufgebracht werden. Auch farbige Oberflächengestaltungen sind möglich. "Die EPDM-Walze drückt die Grundierung mit hohem Druck - quasi wie ein Schwamm - in die Pore ein, überschüssiges Material wird abgenommen, aber der Porenrand bleibt benetzt", erklärt Tassilo Hochstein, Geschäftsführer Heidelberg Coatings.
Bevor die Schicht mit UV-Trocknern gehärtet wird, kann die benetzte Oberfläche im Anschluss an den Präzisions-Walzauftrag und das Abziehen mit der Revers-Dosierwalze in einer Bürst- (Nylon oder Sisal-Bürsten) oder Pad-Einheit nachbearbeitet werden. Tassilo Hochstein: "Gerade bei stark gebürsteten Parkettoberflächen vermeidet die Softwalze geschlossene Poren. Zusätzlich bürsten wir die benetzte Pore nochmal offen. Das Ergebnis ist eine ideal benetzte, offenporig und elegant anmutende Oberfläche."
Überschüssiges Beschichtungsmaterial wird dem Produktionskreislauf wieder zugeführt. Stefano Tibé: "Die Beschichtung im Walzverfahren ist deutlich günstiger als im Spritzverfahren, weil wir keine Verluste haben." Das Walzen spare nicht nur Kosten, es reduziert auch VOC-Emissionen. Gerade im Möbelbereich könne das Flex-System aus Sicht des Fachmanns gängige Spritzverfahren ersetzen.
Flex-Einheit kann in bestehende
UV-Walzstraßen integriert werden
Giardina und Heidelberg Coatings haben seit 2018 an dem jetzt eingeführten Beschichtungssystem gearbeitet. "Es hat lange gedauert, das richtige Gummi und die richtige Viskosität zu finden", konstatiert Stefano Tibé. Zwölf Monate soll die Lösung nun zunächst exklusiv mit Heidelberg Öl- und Lackgrundierungen vertrieben werden. Die Flex-Einheit kann in bestehende UV-Walzstraßen integriert werden. Es gibt auch bereits einen Erstkunden, den venezianischen Lohnbeschichter Inova. Generell sei das Interesse von Möbel-, Türen- und Parkettproduzenten groß, betonen die Entwicklungspartner. Stefano Tibé: "Das Flex-Beschichtungsverfahren eröffnet viele neue Möglichkeiten. Wir haben viele Anfragen - unsere Kunden wollen wissen, ob es für ihre Anwendung geeignet ist." In den nächsten Wochen wollen sich viele von ihnen die innovative Lösung im Technikum von Giardina Finishing Solutions vorstellen lassen.
| Imke Laurinat
Giardina Group
Giardina Group srl Via Vico Necchi, 63 I-22060 Figino Serenza (Como)
Tel.: +39 031 7830801 info@giardinagroup.com www.giardinagroup.com
Gründung: 2017 (durch Fusion von Mauri Macchine und Giardina Finishing)
Vorstand: Stefano Mauri, Riccardo Mauri
Vertriebsgeschäftsführer: Stefano Tibé
Umsatz (2020): 20 Mio. EUR
Exportquote: 95 %
Mitarbeiter: 70
Portfolio: Technologien zum Beschichten von Holz, Glas, Verbundmaterialien, Kunststoffen und Metallen sowie Schleiftechnologien
Parkettanlagen für: Spritz- und Walzbeschichtungen, Reinigen und Verreiben, Berieselung, Vakuumlackierung, Heißluft- und UV-Trocknung, Excimer-Härtung
Heidelberg Coatings
Heidelberg Coatings Dr. Rentzsch GmbH
Kurpfalzring 100 a D-69123 Heidelberg
Tel.: 06221/74 85 0 info@heidelbergcoatings.de www.heidelbergcoatings.com
Gründung: 1952
Muttergesellschaft/Anteilseigner: Heidelberger Lackfabrik Dr. Rentzsch GmbH & Co. KG
Geschäftsführung Heidelberg Coatings: Jochen Rentzsch, Tassilo Hochstein
Umsatz (2020): 27 Mio. EUR
Mitarbeiter: 100
Vertriebskanäle: Industrie, Handel und Handwerk
Produkte: Lacke, Beizen, Öl- und Wachssysteme, Pflege- und Reinigungsmittel für Parkett-, Holz- und Kunststoffoberflächen aus Parkett Magazin 01/22 (Wirtschaft)
Optimierte Porenbeschichtung in UV-Walzstraßen
Für die Porenbeschichtung in UV-Walzstraßen haben der deutsche Beschichtungsspezialist Heidelberg Coatings und der italienische Maschinenhersteller Giardina Finishing Solutions das neue Flex-Beschichtungssystem entwickelt. Die Lösung verspricht insbesondere bei grobporigen Holzarten wie der Eiche eine vollständige Benetzung bei gleichzeitig offenporigem Erscheinungsbild. Parkett Magazin ließ sich das innovative Verfahren im Technologiezentrum der Giardina Group exklusiv vorführen.Im lombardischen Figino Serenza unweit des Comers Sees fertigt die Giardina Group, die vor fünf Jahren aus der Fusion der Marken Mauri Macchine und Giardina Finishing hervorgegangen ist, anspruchsvolle Maschinentechnik unter anderem für industrielle Parkettproduktionen in aller Welt. Als Pioniere der ersten Stunde haben sich die Norditaliener sowohl mit ihrem Know-how in der UV-Härtung als auch in der Walzbeschichtung bereits in den 1970er Jahren früh einen Namen gemacht. Seit dem Einstieg in die Spritzmaschinentechnik 1992 ordern Kunden aus den Segmenten Möbel, Küchen, Türen und Fußböden neben Einzelmaschinen und -komponenten auch flexibel konfigurierte Komplettanlagen: Spritz- und Walzbeschichtungen, Reinigen und Verreiben, Berieselung, Vakuumlackierung, Heißluft- und UV-Trocknung decken das breite Anwendungsspektrum von Giardina heute ab.
Mit rund 70 Mitarbeitern erzielte die Gruppe, die gemeinsam von den Brüdern Stefano und Riccardo Mauri geführt wird, zuletzt einen Jahresumsatz von rund 20 Mio. EUR. Zurzeit profitiert das exportstarke Unternehmen von der weltweit seit Monaten nachhaltig belebten Maschinenbaukonjunktur. Die Stimmung ist gut, auch wenn Beschaffungsengpässe wie in vielen anderen Industriezweigen auch Unsicherheiten mit sich bringen.
Langjährige Entwicklungspartnerschaft
trägt Früchte
In der Entwicklung abgestimmter Beschichtungsysteme kooperieren Giardina Finishing Solutions und Heidelberg Coatings bereits seit drei Jahrzehnten miteinander. Das jüngste Projekt der bewährten Technologiepartnerschaft ist das jetzt zur Marktreife gebrachte Flex-Beschichtungssystem für die Porenbeschichtung in UV-Walzstraßen. Speziell für die Anforderungen an grobporige Holzarten wie die beliebte Eiche wird eine vollständige Porenbenetzung bei einem gleichzeitig offenporigen Erscheinungsbild und eine langlebige Oberflächenbeständigkeit genannt.
"Die Herausforderung bei der Beschichtung grobporiger Hölzer im Walzenverfahren besteht darin, dass entweder die Poren durch eine Teilbefüllung ein unnatürliches Aussehen bekommen, oder bei der offenporigen Lackierung nicht komplett benetzt werden", erklärt Hermann Simon aus der Anwendungstechnik von Heidelberg Coatings. Meist gehe die gewünschte natürliche Porenzeichnung verloren oder es könne während der Nutzung als Parkett zu dunklen Verfärbungen der Holzpore kommen.
UV-Walzenbeschichtung für profilierte Teile
und dreidimensionale Oberflächen
Konstruktiv kombiniert das Flex-Beschichtungssystem eine Dosierwalze aus Chrom, deren Geschwindigkeit die Auftragsmenge bestimmt, sowie eine flexible Auftragswalze aus EPDM-Gummi (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, Shore-Härte 40). Das Besondere: Die Walzen können leicht schräg gestellt werden (max. 10°), so dass die Holzplanke beim Einlaufen nicht vollständig anschlägt und somit eine Wulstbildung der Grundierung vermieden wird. "Durch den starken Anschlag lassen sich auch profilierte Teile bzw. dreidimensionale Oberflächen walzen, die sonst üblicherweise in Spritzapplikationen beschichtet werden", sagt Stefano Tibé, Vertriebsleiter und Mitglied der Geschäftsführung der Giardina Group. Die im Technikum präsentierte Auftragswalze verfügt über 400 mm Durchmesser und 1.750 mm Länge; kleinere Abmessungen sind aber ebenso möglich. "Je größer die Walze, umso größer ist die Kontaktfläche und wir haben mehr Zeit zum Benetzen des Werkstücks."
"Unsere UV-Grundieröle und -lacke sind optimal auf das System abgestimmt", ergänzt Herrmann Simon. "Damit das Material tief in die Pore eindringt, kommt es auf die exakte Viskosität an - dünnflüssig und gleichzeitig viskos, aber auch auf die richtige Einstellung der Penetrationsfähigkeit." Mit diesen Eigenschaften kann die Flex-Grundierung mit hohem Druck in Schichtdicken von 40 bis 60 g/m2 und mehr auf die Oberfläche aufgebracht werden. Auch farbige Oberflächengestaltungen sind möglich. "Die EPDM-Walze drückt die Grundierung mit hohem Druck - quasi wie ein Schwamm - in die Pore ein, überschüssiges Material wird abgenommen, aber der Porenrand bleibt benetzt", erklärt Tassilo Hochstein, Geschäftsführer Heidelberg Coatings.
Bevor die Schicht mit UV-Trocknern gehärtet wird, kann die benetzte Oberfläche im Anschluss an den Präzisions-Walzauftrag und das Abziehen mit der Revers-Dosierwalze in einer Bürst- (Nylon oder Sisal-Bürsten) oder Pad-Einheit nachbearbeitet werden. Tassilo Hochstein: "Gerade bei stark gebürsteten Parkettoberflächen vermeidet die Softwalze geschlossene Poren. Zusätzlich bürsten wir die benetzte Pore nochmal offen. Das Ergebnis ist eine ideal benetzte, offenporig und elegant anmutende Oberfläche."
Überschüssiges Beschichtungsmaterial wird dem Produktionskreislauf wieder zugeführt. Stefano Tibé: "Die Beschichtung im Walzverfahren ist deutlich günstiger als im Spritzverfahren, weil wir keine Verluste haben." Das Walzen spare nicht nur Kosten, es reduziert auch VOC-Emissionen. Gerade im Möbelbereich könne das Flex-System aus Sicht des Fachmanns gängige Spritzverfahren ersetzen.
Flex-Einheit kann in bestehende
UV-Walzstraßen integriert werden
Giardina und Heidelberg Coatings haben seit 2018 an dem jetzt eingeführten Beschichtungssystem gearbeitet. "Es hat lange gedauert, das richtige Gummi und die richtige Viskosität zu finden", konstatiert Stefano Tibé. Zwölf Monate soll die Lösung nun zunächst exklusiv mit Heidelberg Öl- und Lackgrundierungen vertrieben werden. Die Flex-Einheit kann in bestehende UV-Walzstraßen integriert werden. Es gibt auch bereits einen Erstkunden, den venezianischen Lohnbeschichter Inova. Generell sei das Interesse von Möbel-, Türen- und Parkettproduzenten groß, betonen die Entwicklungspartner. Stefano Tibé: "Das Flex-Beschichtungsverfahren eröffnet viele neue Möglichkeiten. Wir haben viele Anfragen - unsere Kunden wollen wissen, ob es für ihre Anwendung geeignet ist." In den nächsten Wochen wollen sich viele von ihnen die innovative Lösung im Technikum von Giardina Finishing Solutions vorstellen lassen.
| Imke Laurinat
Giardina Group
Giardina Group srl Via Vico Necchi, 63 I-22060 Figino Serenza (Como)
Tel.: +39 031 7830801 info@giardinagroup.com www.giardinagroup.com
Gründung: 2017 (durch Fusion von Mauri Macchine und Giardina Finishing)
Vorstand: Stefano Mauri, Riccardo Mauri
Vertriebsgeschäftsführer: Stefano Tibé
Umsatz (2020): 20 Mio. EUR
Exportquote: 95 %
Mitarbeiter: 70
Portfolio: Technologien zum Beschichten von Holz, Glas, Verbundmaterialien, Kunststoffen und Metallen sowie Schleiftechnologien
Parkettanlagen für: Spritz- und Walzbeschichtungen, Reinigen und Verreiben, Berieselung, Vakuumlackierung, Heißluft- und UV-Trocknung, Excimer-Härtung
Heidelberg Coatings
Heidelberg Coatings Dr. Rentzsch GmbH
Kurpfalzring 100 a D-69123 Heidelberg
Tel.: 06221/74 85 0 info@heidelbergcoatings.de www.heidelbergcoatings.com
Gründung: 1952
Muttergesellschaft/Anteilseigner: Heidelberger Lackfabrik Dr. Rentzsch GmbH & Co. KG
Geschäftsführung Heidelberg Coatings: Jochen Rentzsch, Tassilo Hochstein
Umsatz (2020): 27 Mio. EUR
Mitarbeiter: 100
Vertriebskanäle: Industrie, Handel und Handwerk
Produkte: Lacke, Beizen, Öl- und Wachssysteme, Pflege- und Reinigungsmittel für Parkett-, Holz- und Kunststoffoberflächen aus Parkett Magazin 01/22 (Wirtschaft)