Jahrestagung von Heimtex und Matratzenverband

Rohstoffversorgung bleibt das Sorgenkind

Trier. Zum ersten Mal tagten Heimtextil- und Matratzenverband gemeinsam. In Trier standen neben den Vorstandswahlen und der Verbandsarbeit nicht zuletzt die aktuelle Marktlage sowie ein Ausblick auf kommende Herausforderungen im Fokus.

Ohne große Überraschungen absolvierten die Verbände Heimtex und Fachverband Matratzen-Industrie ihre turnusmäßigen Vorstandswahlen ihrer ersten gemeinsamen Jahrestagung. Dabei wurde der Vorstand des Matratzenverbands in seiner Zusammensetzung bestätigt, jedoch übernimmt Carl-Christoph Held (f.a.n. Frankenstolz Schlafkomfort) das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden von Lars Brunsø (Ry Sengefabrik). Den Vorsitz führt weiterhin Thomas Bußkamp (Badenia Bettcomfort/Lück), der Vierte im Bunde bleibt Klaus Neudecker (Rummel Matratzen).

Beim Heimtex-Verband wurde Oliver Salzmann (Krall+Roth) als stellvertretender Sprecher der Fachgruppe Deko/Gardine/Möbelstoffe neu in den Vorstand gewählt.. Ansonsten bleibt die Besetzung des Vorstands unverändert unter dem Vorsitz von Ottmar Ihling (Alfred Apelt). Im Amt bestätigt wurden somit auch Thomas Bußkamp (Badenia Bettcomfort/Brinkhaus) und Thomas Müller (Centa-Star Bettwaren) als Sprecher der Fachgruppe Bettwaren. Thomas Bußkamp ist zudem stellvertretender Vorstandsvorsitzender an der Seite von Ottmar Ihling.

Um den Netzwerkgedanken und damit die Idee des Kompetenz-Zentrums Textil+Sonnenschutz weiter zu stärken, absolvierten die Wuppertaler Verbände in Trier neben ihren internen Mitgliederversammlungen auch einen gemeinsamen öffentlichen Teil. Moderiert von Geschäftsführer Martin Auerbach standen dabei vor allem aktuelle Themen im Fokus, darunter die anhaltende Corona-Pandemie, Rohstoffengpässe und gravierende Preissteigerungen, die das produzierende Gewerbe bis heute stark belasten.

Eine aktuelle Mitgliederbefragung von Heimtex und Matratzenverband zur konjunkturellen Lage im Herbst 2021 bestätigt, dass die angespannte Versorgungslage auch nach den Sommermonaten anhält. Von 60 Prozent der teilnehmenden Heimtex-Mitglieder wird sie als "schlecht" bewertet, nur 15 Prozent sehen sie "positiv" und der Rest "mittel". Die Mitglieder des Matratzenverbands stufen die Rohstoff-Situation in ihrer Branche zu rund 37 Prozent als "schlecht" ein, aber immerhin zu rund 63 Prozent als "mittel" und damit insgesamt etwas moderater als die Textilhersteller.

Zu den zentralen Herausforderungen, die es für eine positive Konjunkturentwicklung und die Sicherung der Rohstoffversorgung zu bewältigen gilt, zählen die Befragten unter anderem die pandemische Lage. Daneben nennen die Teilnehmer der Umfrage als Herausforderungen die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung der Infrastruktur. Als größte Risikofaktoren, die einer positiven Entwicklung entgegenstehen, werden demgegenüber neben der Pandemie vor allem Inflation und Versorgungsengpässe genannt.

Bei der Umsatzentwicklung konnte der Heimtex-Verband auf der Jahrestagung ein moderat positives Ergebnis mit einem Umsatzplus von 5,8 Prozent im Zeitraum Januar bis September 2021 kumuliert gegenüber dem Vorjahreszeitraum vermelden. Im Exportgeschäft der Heimtextilien wurde in dem Zeitraum bezogen auf den Gesamtmarkt ein Umsatzplus von 20,1 Prozent erwirtschaftet.

Die Matratzenindustrie musste indes in den ersten drei Quartalen 2021 einen Umsatzrückgang von -7,8 Prozent über alle Technologien und Warengruppen im Vergleich zum Vorjahr zu beklagen. Einzig Sonstige konnten mit +16,7 Prozent und Topper mit +10,1 Prozent eine Umsatzst eigerung erwirtschaften.

In der Arbeit der beiden Verbände, so Geschäftsführer Martin Auerbach, sei neben der aktuellen Entwicklung vor allem der Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft eines der zentralen Themen der kommenden Monate. Es gelte Unternehmensstrategien, Produktionsverfahren und Investitionen auf die erforderlichen Transformationsprozesse hin auszurichten und nicht zuletzt auch den Druck auf die politischen Entscheider zu erhöhen, praktikable Lösungen zu entwickeln. Die hohe Nachfrage der Mitgliedsunternehmen an den Angeboten des Kompetenz-Zentrums zur Kreislaufwirtschaft zeige die Relevanz und Komplexität des Themas (mehr dazu im Interview auf Seite 29).
aus Haustex 12/21 (Wirtschaft)