Nachgefragt bei Parador

Designböden-Trends: Vor allem Holzoptiken sind gefragt


Designbeläge erfreuen sich einer großen Beliebtheit und erobern bereits seit Jahren wachsende Marktanteile. Christoph Wellekötter, Produktmanager Designböden bei Bodenbelagshersteller Parador, verrät im Interview, welche Trends in diesem Jahr die Designböden bestimmen.

FussbodenTechnik: Holzdekore, Landhausdielen oder großformatige Fliesen in Steinoptik - welche Optiken und Formate sind 2021 gefragt?

Christoph Wellekötter: Generell lässt sich eine aktuelle Tendenz zu ruhigen, reduzierten Designs erkennen. Nach wie vor werden von Endverbrauchern vor allem Holzdesigns nachgefragt. Insbesondere die Eiche bleibt ein Besteller, den wir in dieser Saison vor allem in hellen, natürlichen Farbstellungen sehen, die dem beliebtem Scandi-Style entlehnt sind. Kunden können hierdurch sehr leicht mit farbigen oder charakterstarken Möbeln und Accessoires immer wieder neue Akzente im Raum setzen. Der Boden als ruhiger Gegenpart bereitet die Bühne hierfür. Durch sogenannte Synchronporen, also Prägungen der Oberfläche, die mit dem Druckbild des Dekors übereinstimmen, wirken die Böden besonders authentisch und sind optisch kaum von einem natürlichen Holzboden zu unterscheiden.

Neben der klassischen Landhausdiele erfreuen sich auch große Formate, wie die Schlossdiele, einer wachsenden Beliebtheit, denn sie schenken insbesondere weiten, offenen Räumen besondere Eleganz. Darüber hinaus sind aber Fliesendesigns in Betonoptik gefragt. Hier bieten die Designböden viele Vorteile, denn sie sind im Vergleich zum Original fußwarm, pflegeleicht, leicht zu verlegen und direkt bezugsfertig. Auch hier sorgen naturgetreue Oberflächenstrukturen für eine authentische Optik.

FT: Wie entwickeln sich die einzelnen Vinyl-Produktgattungen im Markt ?

Wellekötter:Vinyl mit SPC wächst weiterhin stark. Hier erwarten wir mittelfristig eine vergleichbare Entwicklung wie auf dem US-amerikanischen Markt, wo die Nachfrage nach SPC in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen ist und Vinyl aus Vollmaterial fast vollständig abgelöst hat. Aktuell ist dies in Deutschland und dem europäischen Ausland noch nicht ganz der Fall, dennoch sind Verdrängungseffekte bereits spürbar. Vinyl mit HDF-Trägerplatte erfreut sich weiterhin einer stabilen Nachfrage, konnte in Zeiten der Pandemie und dem damit verbundenen Renovierungsboom sogar noch deutlich zulegen.

FT: Wie entwickelt sich die Nachfrage bei PVC-freien Designböden?

Wellekötter: Wir sehen eine konstant wachsende Nachfrage nach PVC-freien Böden. Bei Parador ist dies aktuell der Produktbereich mit der stärksten Wachstumsrate. Unser PVC- und weichmacherfreier Designboden Modular One performt außerordentlich gut, sodass wir das Sortiment 2021 noch einmal deutlich erweitert und um die wasserfeste Linie Hydron ergänzt haben.

FT: Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit?

Wellekötter: Bei Produktion und Rohstoffen liegt bei Parador insgesamt ein Fokus auf Nachhaltigkeit. Bei der Auswahl der Materialien und Rohstoffe wird auf Nachhaltigkeit geachtet. So ist unser Designboden Modular One PVC- und weichmacher-frei und mehrfach zertifiziert. Als konkrete Beispiele zur Verwendung nachwachsender Rohstoffe sind hier der Kork-Gegenzug und die Trägerplatte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu nennen. Modular One besteht aus ca. 90 % nachwachsenden Rohstoffen.

Nachhaltigkeit spielt eine immer wichtigere Rolle bei Materialität und Herstellung von Produkten. Dazu gehört auch die Langlebigkeit von Produkten. Unsere Designböden sind grundsätzlich für eine lange Lebensdauer konzipiert. Robuste Oberflächen, stabile Trägerplatten und eine sorgfältige Materialauswahl und Verarbeitung machen dies möglich. Bei Bedarf können einzelne Dielen dank schwimmender Verlegung mittels Klickverbindung partiell ersetzt werden.
Designböden-Trends: Vor allem Holzoptiken sind gefragt
Foto/Grafik: Parador
Nach wie vor werden von Endverbrauchern Designböden mit Holzoptik nachgefragt. Zu sehen ist Parador Vinyl Basic 5.3 Eiche Royal hell gekälkt.
aus FussbodenTechnik 04/21 (Wirtschaft)