Womit beschäftigt sich der Industrieverband Klebstoffe?

So tickt die deutsche Klebstoffindustrie

Die deutsche Klebstoffindustrie nimmt im globalen Wettbewerbsumfeld eine technologische Spitzenstellung ein. Sie gilt als Technologieführer, denn die Nachfrage nach Kleb- und Dichtstoffen "Made in Germany" ist ungebrochen hoch. Annähernd 45 % der Produkte deutscher Unternehmen gehen in den Export und darüber hinaus generieren die Auslandsgesellschaften deutscher Klebstoffhersteller Umsätze von mehr als 8 Mrd. EUR, was einen Marktanteil von fast 20 % der Kleb- und Dichtstoffe am Weltmarkt entspricht.

Neben dieser technologischen Spitzenstellung kommt der deutschen Klebstoffindustrie eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung zu: In Deutschland werden jährlich mehr als 1,5 Mio. Tonnen Kleb- und Dichtstoffe sowie mehr als 1 Mrd. m2 Klebefolien und Klebebänder produziert. Damit wird ein Gesamtbranchenumsatz von aktuell annähernd 4 Mrd. EUR erzielt. Durch den Einsatz dieser Klebstoffsysteme wird ein Wertschöpfungspotenzial von mehr als 400 Mrd. EUR generiert. Diese enorme Wertschöpfung entspricht etwa 50 % des Beitrags des produzierenden Gewerbes und der Bauwirtschaft am deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) - oder anders ausgedrückt: rund 50 % der in Deutschland produzierten Waren stehen mit Kleb- und Dichtstoffen in Verbindung.

Es ist offensichtlich: Es gibt heutzutage kaum mehr einen Industrie- oder Handwerkszweig, der auf den Einsatz der Klebtechnik als innovative und verlässliche Verbindungstechnologie verzichten kann. Sie ist essenziell, wenn es darum geht, verschiedene Werkstoffe unter Erhalt ihrer Eigenschaften langzeitbeständig zu kombinieren. Nur durch den Einsatz innovativer Klebstoffsysteme sind die Möglichkeiten für neue, prozesssichere Bauweisen gegeben. Über das eigentliche Verbinden hinaus können auch weitere Funktionalitäten in geklebte Bauteile integriert werden - so z. B. Ausgleich unterschiedlicher Fügeteildynamiken, Strom- und Wärmeleitfähigkeit, Korrosionsschutz, Schwingungsdämpfung oder Abdichten gegen Flüssigkeiten und Gase. Wie keine andere Verbindungstechnik erlaubt das Kleben die Umsetzung fortschrittlichen Designs durch eine optimale Kombination technologischer, ökonomischer und ökologischer Aspekte. Insofern gilt die Klebtechnik unbestritten als eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts.

Der Industrieverband Klebstoffe

Der Industrieverband Klebstoffe repräsentiert rund 150 Klebstoff-, Klebeband- und Rohstoffhersteller sowie wissenschaftliche Institute und Systempartner und somit mehr als 90 % der deutschen Klebstoffindustrie. Er vertritt diese in Hinblick auf technische, ökonomische, ökologische und soziale Interessen im Sinne eines nachhaltigen Handelns gegenüber der Öffentlichkeit, Behörden, Verbrauchern und wissenschaftlichen Institutionen. Der IVK ist der weltweit größte und im Hinblick auf sein Service-Portfolio auch der weltweit führende Verband im Bereich der Klebtechnik.

Der IVK gehört dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) als korporatives Mitglied an und ist als Mitglied im europäischen Klebstoffverband FEICA (Féderation Européenne des Industries de Colles et Adhésifs, engl. Association of the European Adhesive & Sealant Industry) aktiv in die europäische Verbandsarbeit eingebunden. Darüber hinaus besteht eine enge Kooperation zwischen dem IVK und der deutschsprachigen Klebstoffindustrie in Österreich und der Schweiz.
So tickt die deutsche Klebstoffindustrie
Foto/Grafik: Shutterstock/Anselm Kempf
In der Bodenbranche geht es vornehmlich um das Verkleben von Bodenbelägen. Der IVK betätigt sich in vielen Geschäftsfeldern, ein sehr wichtiges machen die Bauklebstoffe aus.
aus FussbodenTechnik 03/21 (Wirtschaft)