Gastbeitrag: René Tomczak über das Jahr 2020 bei Woca

"Es war die Stunde des Do it yourself-Kunden"


Welch ein verrücktes Jahr! - anders lässt sich 2020 wohl nicht beschreiben. Für uns bei Woca hinterlassen die letzten Monate tiefe Eindrücke. Es ist nicht etwa so, dass wir auf ein schlechtes Geschäftsjahr zurückschauen, nein, vielmehr haben wir ganz neue Herausforderungen erlebt. Wie wohl alle Menschen im privaten und öffentlichen Leben. Bei aller Freude über das gute Ergebnis in 2020 haben wir auch viel über uns im Sinne der Anpassungsmöglichkeiten auf die veränderte Situation gelernt. Im Hinblick auf das Resultat sind wir sehr zufrieden. Das verdanken wir allen Mitarbeitern und unseren Kunden, die sich beispiellos flexibel auf die Situationen eingestellt haben.

Die Umstellung auf das Homeoffice war dabei wohl die geringste Herausforderung. Eine ganz neue Form der Kreativität hat sich entwickelt. Über die Möglichkeiten des Webauftritts und die der sozialen Medien, aber auch in zahlreichen Online-Workshops und -Konferenzen haben wir sehr schnell andere Kommunikationsmöglichkeiten verwendet, um weder den Kontakt zu unseren Kunden zu verlieren, noch um die Zeit ungenutzt verstreichen zu lassen.

Was immer gesichert blieb, war die Präsenz von Woca, selbst unter schwierigen Bedingungen. Der heutige Blick auf die Märkte und Gegebenheiten ist jetzt nicht mehr so skeptisch wie noch im Frühjahr. Wir wissen, dass die Märkte funktionieren, wenn auch teilweise eingeschränkt. Es sieht so aus, dass unsere Branche im Allgemeinen bis jetzt sehr gut durch die Zeit der Einschränkungen gekommen ist. Natürlich sehen auch wir eine teilweise Verlagerung einzelner Geschäftssegmente. Wie nachhaltig zum Beispiel die Stärke des DIY-Geschäfts ist, wird sich zeigen.

2020 stand klar unter dem Einfluss der Umstellungen auf Heimarbeit und den daraus für viele Menschen resultierenden freien Zeiten in den eigenen vier Wänden. In Haus und Garten wurde angepackt, geputzt und aufgefrischt. Das können wir an unseren Top-Sellern ablesen: Nie zuvor wurde so viel Terrassenöl, Reinigungs- und Pflegematerial verkauft. Es war die Stunde des "Do it yourself"-Kunden.

Natürlich hat sich auch das Profisegment sehr gut entwickelt. Nur im Bereich der Industrieprodukte gab es deutliche Ab- und Aufwärtstrends, vor allem in Asien. Das machte Planungen schwieriger. Im Jahresdurchschnitt haben wir aber selbst hier deutlich zugelegt, was ebenfalls sehr erfreulich ist.

Sicherlich wird es noch einige Zeit dauern, bis wir zu unserem "normalen" Vertriebsalltag in allen unseren Märkten zurückkehren und auch wieder reale Treffen im größerem Umfang sowie Messen durchführen können. Bis dies möglich ist, werden wir auch weiterhin alle alternativen Wege nutzen, um das hohe Servicelevel und die Nähe zu unseren Kunden weltweit aufrechtzuerhalten.

Im kommenden Jahr gibt es bei Woca viele neue Projekte. Zum einen wird das Produktsortiment erweitert, zum anderen die Produktions- und Vertriebsstruktur kräftig ausgebaut. Nach vielen Änderungen im Jahr 2020 herrscht nach wie vor Aufbruchstimmung. Wir stecken uns auch für die Zukunft hohe Ziele, um dem Anspruch unserer Kunden und auch unserer eigenen ökonomischen und ökologischen Strategie gerecht zu werden.
aus Parkett Magazin 01/21 (Wirtschaft)