ISP: Herbstversammlung 2020

Parkettabsatz in der Schweiz entwickelte sich positiv

Mit 62 Mitgliedern tagte die Interessengemeinschaft Schweizer Parkettmarkt in Lenzburg wegen der Corona-Beschränkungen in kleinerem Rahmen als üblich. Trotz regional unterschiedlicher Auswirkungen durch die Pandemie legte der Parkettabsatz in der Eidgenossenschaft im ersten Halbjahr 2020 um 2,5 % zu.

Auf der Herbstversammlung 2020 der Interessengemeinschaft Schweizer Parkettmarkt (ISP), an der in Lenzburg 62 Mitglieder teilnahmen, ehrte Geschäftsleiter Mark Teutsch Bruno Durrer, Beni Lysser und Monika Lysser für ihr 30-jähriges Engagement in der Vereinigung. "Ihnen ist das heutige Konstrukt des Parkettverbandes zu verdanken." Außerdem stellt Teutsch zwei neue Arbeitsgruppen vor: Die Arbeitsgruppe "Normen und Technik" für die Erarbeitung von Merkblätter, Empfehlungen, Protokolle, Normen etc. sowie die Arbeitsgruppe "Marketing", die sich für die Stärkung der Marktposition von Parkett auf dem Bodenbelagsmarkt einsetzen wird.

Auf dem schweizerischen Parkettmarkt wirkte sich die Corona-Pandemie der ISP zufolge zunächst unterschiedlich aus. Rückmeldungen hätten ergeben, dass in der Deutsch-Schweiz mehr oder weniger durchgehend gearbeitet werden konnte, während es in der Romandie und im Tessin teilweise zum kompletten Stillstand gekommen sei. Überraschend: Obwohl einige Monate weniger gearbeitet wurde, stieg der Parkettabsatz in der Schweiz im ersten Halbjahr 2020 laut ISP um 2,5 % verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Im Ausblick erwartet die ISP im Neubau in nächster Zeit weniger Aufträge, großes Potential liege im Bereich der Renovierung.

Ein weiterer Tagungspunkt war die Vorstellung der fünf Erstplatzierten des ISP Modellwettbewerbs 2020. Diese hatten ihre Geldpreise bereits zuvor in ihrem Lehrbetrieben entgegengenommen. Mark Teutsch dankte allen Mitwirkenden und rief die Fachbetriebe dazu auf, ihre Auszubildenden für die Teilnahme am Modellwettbewerb 2021 zu motivieren.

Nahezu alle Seminare und Schulungen der ISP mussten im laufenden Jahr abgesagt werden. Auch die Expertisentätigkeit ging temporär stark zurück, nehme nun aber langsam wieder zu, stellte Teutsch fest. Überbetriebliche Ausbildungskurse, die ausgefallen sind, würden nachgeholt. Ebenfalls abgesagt wurden die Swiss Skills. Die Berufsbildung Boden + Parkett stellt jedoch mit Christoph Galli von Lustenberger Parkett + Bodenbeläge einen Kandidaten für die Euro Skills 2021.

Die nächste ISP-Generalversammlung ist für den 23. April 2021 im Kloster St. Urban anberaumt.


Roman Kirchhofer, Saint Gobain Weber
Umgang mit unbekannten Estrichen

Roman Kirchhofer von Saint Gobain Weber schilderte, was bei unterschiedlichen Estrichen und Systemen zu beachten ist, um bestmögliche Resultate zu erzielen. Dazu zeigte er die verschiedenen Mess- und Prüfmethoden auf und verwies in diesem Kontext auf die SIA Norm 251 sowie auf die Pavidensa (Schweizer Informationsplattform für Abdichtungsarbeiten, Bodenbeläge, Estriche, Fugen, Gussasphalt und Untergrundvorbereitungstechnik). Weil es immer mehr normabweichende Vorgaben gebe, ging Kirchhofer insbesondere auf die Prüf-, Sorgfalts- und Abmahnungspflichten des Verlegers ein. Er riet den Anwesenden, immer schriftliche Freigaben von Produzenten und Lieferanten einzuholen - "telefonisch genügt unter Umständen nicht".


Ulrich Scheicher, ISP
Wissenswertes über Räuchereiche

Der ISP-Dozent Ulrich Scheicher referierte zum Thema Räuchereiche - informierte über Herstellungsverfahren, geeignete Holzarten sowie die verschiedenen Farbergebnisse nach der Räucherbehandlung. Insbesondere ging er dabei auf die Unterschiede zwischen oberflächengeräucherten, angeräucherten und kerngeräucherten Hölzern ein. Die Geruchsemissionen von Räuchereiche führe häufig zu Diskussionen bei Bauherren, stellte er fest und präsentierte abschließend einige kuriose Beispiele von Schäden und Problematiken bei Räuchereicheparkett.
aus Parkett Magazin 01/21 (Wirtschaft)