Admonter Holzindustrie: Upgrade von Technologie und Standort

25,5 Mio. EUR Investitionen bis 2022

Die steirische Admonter Holzindustrie hat ein ambitioniertes Investitionsprogramm angekündigt: 25,5 Mio. EUR sollen bis 2022 in Technologie, Digitalisierung und weitere Bereich wie Forschung und Entwicklung fließen. Vorstand Gerhard Eckhart: "Damit wollen wir den Standort sichern und neue Märkte erschließen."

Der Benedektinerstift Admont stärkt seine Produktionstochter Admonter Holzindustrie weiter: Auf einer Pressekonferenz Anfang September mit Dr. Margarate Schramböck, der österreichischen Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, stellten Franz Pichler, Wirtschaftsdirektor der Einrichtung, und Vorstand Gerhart Eckhart ein ambitioniertes Investitionsprogramm vor, das ein Budget von 25,5 Mio. EUR bis 2022 vorsieht. Rund 19 Mio. EUR davon sollen in Anlagen und Maschinen fließen, 1,5 Mio. EUR in die Digitalisierung und den technologischen Fortschritt und die restlichen 5 Mio. EUR in verschiedene Bereiche wie Forschung und Entwicklung.

"Wir setzen damit ein klares Signal für Wachstum und geben ein Bekenntnis zum Standort ab", betonte Pichler. Eckhart ergänzte: "Das Invest sichert nicht nur die bestehenden Arbeitsplätze, sondern versetzt unseren Vertrieb in die Lage, neue Märkte zu erschließen." Admonter produziert ausschließlich vor Ort. Derzeit werden 55.000 m3 zu Zwei- und Dreischichtparkett, Dreischichtplatten, Türen, Treppenlösungen und Akustikelementen verarbeitet. Insgesamt kommen die Steirer damit auf einen Jahresausstoß von ca. 1,7 Mio. m2. Mit 280 Mitarbeitern wurde 2019 ein Umsatz von 59,5 Mio. EUR erzielt.

Erst von 2017 bis 2019 waren rund 10 Mio. EUR in das Werk geflossen, vornehmlich in die Automatisierung, Oberflächenbearbeitung und auch den Ausbau des Vertriebes. Im vergangenen Jahr war unter anderem ein neues Fertigungsverfahren in Betrieb genommen worden, HPPC (High Pressurec Core Composer), das die Produktion von Mittellagen wesentlich effizienter machen soll. Die zum Patent angemeldete Anlage von Fill kommt aus der Plattenproduktion; Leimbinder werden als Halbzeug hergestellt und dann zu Mittellagenlamellen aufgetrennt. Ein hoher Pressdruck ermöglicht einen sparsamen Hobelabtrag. Gegenüber herkömmlichen Methoden sei die Ausbeute um 25 bis 30 % höher, heißt es.

In den letzten Jahren konnte zwar der Umsatz gesteigert werden - zwischen 2013 und 2018 wuchs er um 20 %, aber die Ertragsentwicklung konnte nicht mithalten. Temporär wurden sogar rote Zahlen geschrieben. Im März 2019 trat Franz Pichler als neuer Wirtschaftsdirektor im Stift an. Es folgten personelle Veränderungen: Der langjährige Vertriebsvorstand Ewald Fuchs ging, im August übernahm Dr. Johann Pichler seine Position sowie die des Vorstandssprechers, blieb aber nicht lange. Inzwischen ist Gerhard Eckhart Alleinvorstand.

Die Hauptmärkte von Admonter sind Österreich (30 % Anteil), Deutschland, Italien und die Schweiz sowie Australien, China und die USA. Schon vor der Corona-Pandemie hat das Unternehmen digitale Medien und Tools forciert. Jetzt sei noch deutlicher geworden, wie wichtig Digitalisierung und moderne Verkaufskonzepte seien. Wobei die Österreicher auch auf die Verknüpfung von stationär und online setzen, denn "Kunden wollen die Produkte auch real erleben", weiß man in Admont. Erst 2018 wurde dort ein attraktiver Showroom eröffnet wurde, der die komplette Angebotspalette in Szene setzt.



i Admonter
Admonter Holzindustrie AG
Sägestr. 539, A-8911 Admont
Tel.: +43 3613 3350
www.admonter.at
info@admonter.at

Gründung: 1972
Eigentümer: Benedektinerstift Admont
Vorstand: Gerhard Eckhart
Vertriebsleitung: Adrian Capellari
Exportleitung: Cemil Celiker

Umsatz: 59,5 Mio. EUR (2019)
Produktion: 1,7 Mio. m2
Mitarbeiter: 280, davon 20 Auszubildende
Exportanteil: 70 %
Hauptmärkte: Österreich, Deutschland, Italien, Schweiz

Sortiment: Zwei- und Dreischicht-Parkett, Dreischicht-Platten, Türen, Treppen, Akustikelemente
aus Parkett Magazin 06/20 (Wirtschaft)