Otto Group

Versender will gestärkt aus der Krise hervorgehen


Hamburg. Die Otto Group hat ihren Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr 2019/20 (29. Februar) um 4,8 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro steigern können. Dabei legten die reinen Onlineumsätze um 6,2 Prozent auf rund 8,1 Milliarden Euro zu, in Deutschland um 7,5 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Das Wachstum schlug sich in einem deutlich besseren Ertrag in allen Segmenten sowie auf allen Ergebnisebenen nieder. So verdoppelte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beinahe von 222 auf 432 Millionen Euro; der Jahresüberschuss stieg von 177 auf 214 Millionen Euro.

Die Einzelgesellschaft OTTO konnte beim Umsatz um 8,8 Prozent auf 3,484 Milliarden Euro zulegen. Zugleich investierte das Unternehmen erneut einen dreistelligen Millionenbetrag in den Wandel hin zu einer Plattform für Marken und andere Händler. Geplant ist, noch in diesem Jahr rund 1.000 Partner auf die Plattform zu holen, um ein noch attraktiveres, inspirierendes und persönlicheres Einkaufserlebnis vorwiegend rund um das Thema Wohnen zu schaffen, so das Unternehmen.

"Mit hohen Investitionen in die digitale Transformation und dank der konsequenten Umsetzung unserer fokussierten Wachstumsstrategie sind wir auf unserem Wachstumspfad sehr gut vorangekommen", sagt Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Otto Group. "Mit diesem finanziellen Rückenwind, der digitalen strategischen Ausrichtung und unserer sehr gut entwickelten technischen Infrastruktur sowie unserer Unternehmenskultur sind wir respektvoll optimistisch, die durch die Corona- Pandemie verursachten wirtschaftlichen Herausforderungen gut zu meistern und mittelfristig sogar gestärkt aus der Krise hervorzugehen."

Die Familiengesellschafter der Otto Group haben angekündigt, bis auf Weiteres auf Ausschüttungen zu verzichten. So sieht die Otto Group für das laufende Geschäftsjahr Chancen auf einen steigenden Umsatz, erwartet aber einen Rückgang des Ertrags. Alexander Birken: "Wir glauben, dass wir das schwierige Geschäftsjahr 2020/21 gut meistern werden und blicken respektvoll optimistisch in die Zukunft".

Für die Logistik-Gruppe Hermes suchen die Hamburger zur Stärkung der Investitionskraft nach einem strategischen Partner als Mitgesellschafter noch in diesem Geschäftsjahr. Der Preis für Firmenanteile dürfte nach dem guten Geschäftsjahr entsprechend hoch sein. Denn die Logistiker steigerten ihren Umsatz mit Kunden außerhalb der Otto Group um 10,1 Prozent auf fast 2,4 Mrd.Euro. So lagen die Paketmengen im April in Deutschland und Großbritannien auf dem Niveau des starken Weihnachtsgeschäfts. Zudem gewann Hermes zahlreiche neue Geschäftskunden. Namen potenzieller Partner nennt das Unternehmen nicht. Nur so viel: Sogar ein Verkauf der mehrheitlichen Anteile wäre möglich.
aus Haustex 06/20 (Wirtschaft)