BHB - Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V.

Zukunftskonzepte für den DIY-Handel


Nachhaltigkeit, Digitalisierung und neue Konzepte für Filialen in der Stadt - die Zukunftsthemen, die der Branchenverband BHB für die Baumärkte betrachtet, spielen auch für unsere Händler eine wichtige Rolle.

"Immer individueller ausgeprägte Kundenbedürfnisse" stehen für den Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) im Zentrum des Veränderungsprozesses, in dem sich seine Mitglieder aktuell befinden.

Nachhaltigkeit zur
Kundenbindung nutzen

Als Beispiel dafür, wie schnell sich die Anforderungen der Verbraucher ändern können, sieht der BHB das Thema Nachhaltigkeit: Dauerregen, Hitzesommer und Fridays for Future haben die seit Jahren eher langsam verlaufende Entwicklung beschleunigt. Die Konsumenten fragen nach; Nachhaltigkeit wird zum Kriterium bei der Wahl der Produkte und bei der Wahl des Einkaufsortes. Das ist eine Herausforderung für die Unternehmen, bietet aber auch Chancen. Wer sich produktseitig als kompetenter Ansprechpartner für den nachhaltigen Einkauf positioniert und gleichzeitig als Unternehmen Nachhaltigkeit glaubwürdig lebt - etwa durch Abfallvermeidung, Recycling, ressourcenschonenden Betrieb seiner Firma sowie klare Kriterien bei Sourcing, Einkauf und Logistik -, kann beim sensibilisierten Verbraucher punkten.

Nahtlos wechseln
zwischen On- und Offline

Der BHB spricht vom stationären Handel. Und der Verband stellt explizit fest: "Die meisten Kunden bleiben ihrem erlebbar-realen Baumarkt treu." Aber: Die Umsätze im E-Commerce steigen und sie werden das auch weiterhin tun. Um an diesem Geschäft zu partizipieren, empfiehlt der Verband eine Multichannel-Stratgie, die über die Angebote eines reinen Onlineshops hinaus geht und den nahtlosen Wechsel zwischen Online und Offline ermöglicht. Hierbei hilft die zunehmende Digitalisierung der Verkaufsflächen. Die Anfänge sind bereits gemacht: Touchscreens mit Produkt- und Verarbeitungsinformationen, Konfiguratoren für Farben, Tapeten oder Bodenbeläge, Virtual Reality für ein möglichst authentisches Produkterlebnis oder Click & Reserve-Angebote (im Netz reserviert, im Laden abgeholt). Ganz analog, aber komfortabel und viel schneller als Amazon, sind Automaten, an denen auch nach Ladenschluss eine kleine Auswahl von DIY-Produkten gekauft werden kann.

Loungen und Lernen im City-Baumarkt

Zudem gibt es Ansätze für neue Konzepte in Innenstädten. Diese Standorte sind wesentlich kleiner als die riesigen Filialen auf der grünen Wiese, dienen als Abholstation für online bestellte Ware, bekommen einen Showroomcharakter und sind als Treffpunkt für die urbane DIY-Community gedacht, die sich rund um das Thema Heimwerken zusammenfindet. "Die Märkte bekommen im Wortsinn wieder Marktplatzqualitäten", erklärt BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst. "Es wird neben dem Handel mit Produkten viel mehr darum gehen, den neuen Heimwerker-Generationen wieder DIY-Fähigkeit zu vermitteln und sie dabei in die kreativen Communities einzubinden, die künftig einen noch größeren Stellenwert bekommen". Auch Gastronomie und Ruhezonen spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle - der Baumarkt als Lounge beim Einkaufsbummel.
Zukunftskonzepte für den DIY-Handel
Foto/Grafik: Hagebau
Eine professionell ausgestattete Werkstatt für die Umsetzung eigener DIY-Ideen lockt Kunden in den Baumarkt.
aus BTH Heimtex 05/20 (Wirtschaft)