Bostik GmbH

Handel und Handwerk sollen "Bostik besser finden"

Bostik hat sein Bodensortiment grundlegend neu gedacht: Ein gestrafftes, schnell drehendes und technisch verbessertes Kernsortiment, eindeutige Produktbezeichnungen sowie ein klares Verpackungsdesign sollen mehr Orientierung und effektiveres Arbeiten ermöglichen.

Bostik erfindet sich neu. Was vor vier Jahren mit dem Gecko als neuem markanten Markenzeichen begann, findet 2020 seine Fortsetzung: Unter dem Motto "Bostik besser finden" hat der Bauchemiehersteller sein Angebot sinnvoll komprimiert und strukturell vereinfacht, die Produkte klarer und einheitlich bezeichnet sowie die Verpackungen modern und neu gestaltet. Die Entwicklungsabteilung der Borgholzhausener vermeldet zudem technische Verbesserungen der Produkte.

Auf der Domotex wurde das neue Flooring-Sortiment Anfang des Jahres eindrucksvoll präsentiert. Im Mittelpunkt stand ein ausfahrbarer Show-Truck, der als Messestand fungierte. Direkt im Anschluss brach der 35-Tonner von Hannover aus auf zur Experience Tour (siehe Kasten Seite 27), um sechs Monate lang an rund 160 Stationen dem Großhandel in der D/A/CH-Region alle Neuigkeiten ausführlich vorzustellen (siehe Auflistung rechte Spalte).

Was mit den grundlegenden Änderungen erreicht werden soll, beschreibt das Motto "Bostik besser finden". Denn in der Vergangenheit hatten eine Reihe von Akquisitionen für eine unübersichtliche Vielfalt an Namensgebungen für gleiche Produktgruppen geführt. Etwa im Bereich Estrich: Dort gab es nebeneinander das Schnellestrich Konzentrat, den Ardalan Xtrem, den Technis ZFE 168 Rapid und das Produkt Schnellestrich. Ab sofort ist die Namensgebung eindeutig und spiegelt unmittelbar die Anwendung, die Produkttechnologie und die Qualitätsstufe wider. Heute tragen alle Produkte der Estrich-Gattung den Namen "Technis" und sind damit eindeutig zuzuordnen.

Eindeutige Schlagworte
geben Orientierung

Was erstmal abstrakt klingt, folgt einem stringenten System: Der Name der Produkte setzt sich zusammen aus einem Schlagwort, der dahinterstehenden Technologie, einem Qualitätslevel in den drei Stufen good, better, best sowie dem Anwendungsbereich. Ein Beispiel: "Stix A710 Lino Eco+" ist übersetzt ein Bodenbelagskleber auf Basis Dispersion. Die 7 zeigt ein hohes Qualitätslevel an. Und Eco+ signalisiert, dass es sich zudem um ein biobasiertes Produkt handelt. Die untenstehende Grafik verdeutlicht die jetzt eindeutige Namensfindung.

Beispiele für die
wichtigsten Produktkategorien sind:
-Grip (Grundierungen)
-Reno (Reparaturharze)
-Hytec (Feuchtigkeitssperren)
-SL (Selflevelling/Nivelliermassen)
-Stix (Bodenbelagsklebstoffe)
-Fix (Bodenbelagsfixierungen)
-Contact (Kontaktklebstoffe)
-Wood (Parkettklebstoffe).

Damit Groß- und Fachhändler sowie Handwerker bei den neuen Bezeichnungen den Überblick behalten, stellt Bostik eine hilfreiche App zur Verfügung, die den alten in den neuen Namen "übersetzt". Das funktioniert auch mit dem EAN-Code oder der Artikelnummer. Klassische Hilfsmittel wie Produktfächer werden ebenso wie eine Übersetzungsliste am Point of Sale im Handel bereitgehalten.

Parallel ist das Verpackungsdesign an die für Bostik typische stahlblaue Farbe angepasst worden. Anhand von einheitlichen Produktfarben kann der Kunde auf den ersten Blick erkennen, für welche Anwendung ein Produkt geeignet ist. Die Gebinde sind grundsätzlich mit Piktogrammen ausgestattet; ein abgebildetes Werkzeug gibt an, wie das Produkt verarbeitet wird. Darüber hinaus gibt es Verarbeitungshinweise in sechs Sprachen. In Deutschland sind es: Deutsch, Polnisch, Niederländisch, Französisch, Tschechisch und Englisch.

Bodensortiment gestrafft

Neben den neuen Bezeichnungen hat Bostik sein Sortiment bereinigt und verfolgt jetzt ein 90:10-Konzept, um beim Handel Lagerplätze einzusparen: Mit zehn Produkten des Kernsortiments lassen sich 90 % aller Verlegefälle des Handwerkers abdecken. Wählen können die Vertriebspartner aus einem Portfolio von 62 Produkten. "In vielen Fällen sind das zwei Grundierungen, zwei Spachtelmassen, vier Klebstoffe, ein Randdämmstreifen sowie ein Produkt für die Risssanierung", erläutert der Technische Leiter Wilhelm Volkmann bei einem Besuch im niederländischen Produktionsstandort von Bostik in Oosterhout. So habe der Händler einen Grundstock auf Lager. Spezielle Produkte könne er sich bei Bedarf zusätzlich liefern lassen.

Regional kann die Zusammenstellung des Basissortiments sehr unterschiedlich sein. "Je nach Händler können es durchaus mal neun oder elf Produkte sein, und die Zusammenstellung ist weiterhin flexibel - schließlich sind wir ja ein Spezialist für Verlegewerkstoffe", fügt D/A/CH-Vertriebsleiter Richard Riepe hinzu, der das eigene "Depot Partner"-Konzept im Handel stärken möchte. Ein Depot Partner-Kunde ist für Bostik ein Premium-Partner, der sämtliche Serviceleistungen erhält, die der Hersteller anbietet.

3 Prozent des Umsatzes
für Forschung & Entwicklung

Im Zuge der Neugestaltung des Sortiments hat Bostik auch zahlreiche Produkte verbessert: Man habe an der Entwicklungsschraube gedreht und die Produktqualität gesteigert, berichtet D/A/CH-Marketingleiter Markus Hildner. Bei der Spachtelmasse SL C910 Express ermöglicht die neue Rezeptur, dass sie jetzt ab drei statt wie bislang ab fünf Stunden verlegereif ist. Leistungsfähiger in der Anwendung ist die Spachtelmasse SL G720 Alpha Best, die jetzt bis 12 mm Dicke auf Gussasphaltestrichen freigegeben ist. Neu im Programm ist die biobasierte Grundierung Grip A766 Eco+, die die Verlegereife farbig anzeigt.

Laut Roland Albers, Director für Bostik Europa, investiert das Unternehmen 3 % des Umsatzes für Forschung und Entwicklung. Der Verlegewerkstoffhersteller profitiere in der Entwicklungsarbeit von der Muttergesellschaft Arkema, die 1.600 Mitarbeiter allein in der Forschung beschäftige und als Rohstoffproduzent die Mega-Trends in der Entwicklung unmittelbar verfolge.

Biobasierte,
nachhaltige Produkte
im Fokus

Dabei spielen nachhaltige Erzeugnisse zukünftig eine wichtige Rolle: "Wir haben fünf zusätzliche Produkte eingereicht für den Blauen Engel: Es sind jetzt insgesamt zwei Grundierungen, fünf Nivelliermassen, acht Bodenbelagsklebstoffe, eine Bodenbelagsfixierung und drei Parkettklebstoffe", kündigt Marketingleiter Markus Hildner an.

Bostik bietet bereits biobasierte Produkte an, die laut Studien bis zum Jahr 2030 einen Marktanteil von 25 bis 50 % haben könnten. Derzeit sind es eine Grundierung und drei Bodenbelagsklebstoffe, die den Zusatz "Eco+" tragen. Den Blauen Engel und EC 1 Plus führen sie zusätzlich.

Center of Excellence für
Dichtstoffe in den Niederlanden

Die Produkte des Geschäftsbereichs "Sealing und Bonding" produziert der Konzern bei Bostik Benelux in den Niederlanden. In Oosterhout werden mehr als 120 Mio. Kartuschen Dichtstoffe jährlich gefertigt und bis nach Australien geliefert. Hinzu kommen Lieferformen im Schlauchbeutel, im Fass, aber auch 22. Mio. Dosen PU-Schaum aus dem Werk Schwepnitz bei Dresden sowie 30 Mio. Dosen technische Aerosole aus Albertshausen bei Würzburg. "Dank der Akquisition ist Bostik bei MS-Hybridprodukten die weltweite Nummer eins, bei Acrylprodukten und PU-Schaum ebenfalls auf den vorderen Plätzen", berichtet Vincent Imbos, Managing Director Bostik Benelux.

Der Standort Oosterhout ist für Bostik ein "Center of Excellence" und schult jährlich rund 1.000 Kunden und eigene Mitarbeiter zum Thema Dichtstoffe. Die Übernahme der Firma Den Braven hat in Deutschland zu zwei zusätzlichen Standorten in Albertshausen und Schwepnitz bei Dresden geführt. Die bisherigen - Borgholzhausen, Wiesmoor und Leer sowie Wöllersdorf bei Wien in Österreich - bleiben erhalten.

bth@snfachpresse.de
aus BTH Heimtex 05/20 (Wirtschaft)