Fachverband Matratzenindustrie

Umsatzplus – vor allem im vierten Quartal


Wuppertal. Die im Fachverband Matratzenindustrie zusammengeschlossenen Hersteller haben 2019 ein Umsatzplus von knapp einem Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt. Das letzte Quartal wurde sogar mit einem Plus von über zehn Prozent abgeschlossen - bezogen sowohl auf Umsatz als auch Absatz. "Diese Entwicklung freut mich umso mehr, weil unsere Industrie schwierige Jahre hinter sich hat und zum ersten Mal seit 2016 wieder einen positiven Jahresabschluss verbuchen kann," erklärt Verbandgeschäftsführer Martin Auerbach.

Etwas verhaltener ist die Entwicklung bei der abgesetzten Menge für das Gesamtjahr 2019: Hier ist ein leichtes Minus von unter zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Diese Zahlen beziehen sich ausschließlich auf die Matratzen-Technologien, das heißt Topper und Unterfederungen sind dabei nicht berücksichtigt. Würden sie zum Gesamtmarkt hinzugenommen, falle das Plus bei Absatz und Umsatz noch deutlicher aus, heißt es in Wuppertal.

Bei den Technologien erzielten vor allem die Taschenfederkerne deutliche Zuwächse. Ebenfalls deutlich im Plus lagen Absatz und Umsatz der Sonstigen im vierten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dem stehen eine leicht rückläufige Entwicklung beim Schaum sowie deutliche Rückgänge bei den Bonnell-Matratzen gegenüber - und zwar sowohl bezogen auf das letzte Quartal als auch auf das Gesamtjahr. Die Rückgänge bei den Bonnellkernen legen aus Sicht des Verbandes den Schluss nahe, dass verstärkt qualitativ höherwertige Matratzen verkauft wurden.

Tatsächlich hat es in den vergangenen Jahren Verschiebungen am Markt gegeben. Doch denen stelle sich die Matratzen-Industrie ebenso wie Trends und gesellschaftlichen Veränderungen, wie Geschäftsführer Auerbach betont. Das gelte für das große Thema Kreislaufwirtschaft ebenso wie für die zunehmende Digitalisierung des Marktes. Wenn sich das Geschäft stärker in Richtung online verlagere, sei das für die Industrie kein grundsätzliches Problem. Die Herausforderung bestehe vielmehr darin, den Verbraucher zu erreichen, um ihn zu beraten und ihn dabei zu unterstützen eine Matratze zu finden, die zu ihm passt.

Anfang Februar hat die Bundesregierung ihren Entwurf des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes vorgelegt. Mit einer Ermächtigungsgrundlage für eine Transparenzverpflichtung wird darin ausdrücklich auch das Problem der sogenannten Retourenvernichtung adressiert. "Ich gehe davon aus, dass Stand heute noch ein beträchtlicher Teil der retournierten Matratzen aus dem Online-Handel vernichtet wird," vermutet Auerbach. "Unter dem Gebot der Ressourcenschonung ist das natürlich nicht ideal. Und wenn das in Zukunft reguliert wird, ist mir wichtig, dass auch für den Verbraucher transparent wird, was mit diesen retournierten Matratzen passiert. Ich persönlich möchte nämlich nicht auf einer Matratze schlafen, die vor mir schon jemand anders 100 Nächte getestet hat."
aus Haustex 03/20 (Wirtschaft)