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Dr. Murjahn Förderpreis für individuelle Lasertapete

Individuelle Gestaltung liegt im Trend. Malermeister Claus Schmidtke greift ihn auf und bringt Muster per Laser auf die Wandbekleidung.

Claus Schmidtke mischt die Tapetenbranche auf. Der Inhaber des Malerbetriebs Albert Schramm in Schwarzenberg im Erzgebirge graviert Vliestapeten mittels Laser. Für diese einzigartige Neuentwicklung unter dem Titel m’s Cepp Wallart erhielt der Malermeister im Meistersaal des Zentralverbands des Deutschen Handwerks in Berlin den mit 10.000 EUR dotierten Dr. Murjahn Förderpreis, der vom heutigen Seniorgesellschafter der Deutschen Amphibolin-Werke von Robert Murjahn (DAW), Dr. Klaus Murjahn, gestiftet wurde. Die Verleihung war eingebunden in eine Veranstaltung des Bundesverbands Farbe, Gestaltung, Bautenschutz, der Partner des Förderpreises ist.

Schmidtke arbeitete fünf Jahre lang an der Entwicklung der Lasertapete. Inspiriert wurde der 60-Jährige vom Glasdesign; er selbst gestaltet Laternen per Laser. Diese Technik übertrug der Tüftler auf die Tapete. Muster und Motive werden nicht auf die Wandbekleidung aufgebracht, sondern in die Oberfläche geschnitten. Ihre Umrisse sind dadurch fühlbar. Je nach Lichteinfall verändern sich die optischen Effekte.

Handelsübliche Vliesrohtapeten erhalten durch die zum Patent angemeldete Gravurtechnik eine individuelle Note. Die Motive können die Kunden selbst auswählen. "Auch feinste Geometrien gelingen mit höchster Präzision, individuellen Farbgebungen sind keine Grenzen gesetzt", begründete die Jury des Förderpreises ihre Entscheidung für das im Maler- und Lackiererhandwerk wegweisende Projekt in der Kategorie Farbe und Gestaltung. "Der Malerbranche bieten sich hervorragende Optionen bei der Umsetzung individueller Kundenwünsche."

Schmidtke folgt mit seiner modernen Wandbekleidung dem Trend hin zu charakteristischen Gestaltungselementen, die die Persönlichkeit von Wohnungseigentümern und Mietern oder aber Firmenphilosophien unterstreichen sollen. Im Mittelpunkt steht das Zusammenspiel von Gravur, Glas und Licht.

Der Malermeister hat sich zum Ziel gesetzt, m’s Cepp Wallart zur bekannten Marke zu machen. Erhältlich ist die neue Tapete in der handelsüblichen Breite von 53 cm als Meterware. "Bei entsprechender Nachfrage sind in Zukunft auch andere Formate denkbar", meint Schmidtke und gibt sich optimistisch. "Wir sind noch am Anfang, aber der Start ist viel versprechend, die Resonanz bei Kundengesprächen überaus positiv. Mit unserer Gravurtechnik haben wir weltweit eine Alleinstellung."


Vier weitere herausragende Projekte
Neben Claus Schmidtke wurden auch Malermeisterin Margarita Vulfert, die Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main sowie der Verein zur Förderung des Deutschen Maler- und Lackierer-Museums in Hamburg mit dem Dr. Murjahn Förderpreis und einem Preisgeld von 10.000 EUR geehrt. Den mit 5.000 EUR ausgelobten Sonderpreis für Jungmaler nahm Ann-Christin Wehlage entgegen.

"Industrial Wallart: The Steampunk" nennt sich das Projekt von Margarita Vulfert. Steampunk ist ein Science-Fiction-Genre aus dem 19. Jahrhundert. Vulfert, die bei der Farb- und Raumgestaltung Alexander Petruv in Hettingen beschäftigt ist, erstellte im Rahmen ihrer Meisterprüfung an der Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart eine Art Wegweiser durch den Steampunk. In ihrem Buch beschreibt sie zehn innovative, eigens für das Malerhandwerk entwickelte Werktechniken. Sie eröffnen dem Maler neue Gestaltungsräume.

Die Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main wurde für ihre Initiative "100 % Faires Handwerk" ausgezeichnet, mit der sie Verfehlungen am Bau entgegenwirken will. Daran nehmen 41 Mitgliedsfirmen der Innung teil. Sie gaben eine freiwillige Selbstverpflichtungsverklärung ab, die Endverbraucher vor unseriösen Angeboten schützt und ihnen eine doppelte Gewährleistungssicherheit garantiert.

Das seit mehr als 30 Jahren bestehende Deutsche Maler- und Lackierer-Museum in Hamburg dokumentiert über 800 Jahre Handwerksgeschichte. Ehrenamtliche Mitarbeiter vermitteln nachfolgenden Generationen ihre Kenntnisse. Laudator Matthias Uderstadt, Hamburger Landesinnungsmeister: "Als Hort des gesammelten Erfahrungswissens des Maler- und Lackiererhandwerks kommt dem Museum herausragende Bedeutung zu."

Auf Initiative von Ann-Christin Wehlage hat die Firmengruppe Wehlage in Lengerich das Projekt "Wehlage-Life" ins Leben gerufen, das auf die Etablierung eines betrieblichen Gesundheits- und Schulungsmanagements zielt. Diesem Thema widmete sich die junge Malermeisterin, die sich auf die zukünftige Leitung des Unternehmens vorbereitet, bereits in ihrer Facharbeit an der Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart.

Abschließend dankte Dr. Ralf Murjahn, Vorsitzender der DAW-Geschäftsführung, dem Ehrenpräsidenten des Bundesverbands Farbe, Gestaltung, Bautenschutz, Karl-August Siepelmeyer, für die langjährige ehrenamtliche Arbeit im Kuratorium des Förderpreises. "Die Liebe zum Handwerk habe ich bei Ihnen immer gespürt und von Ihnen übernommen. Die Zusammenarbeit war mir eine Ehre."
aus BTH Heimtex 01/20 (Marketing)