Maler- und Lackiererinnungsverband Westfalen

Innungen werben für den Malerberuf

"Werde Maler" lautet der Titel einer Imagekampagne, die der Maler- und Lackiererinnungsverband 2014 gestartet hat. Sie wirbt mit viel ehrenamtlichem Engagement für den Beruf des Malers - unter anderem auf einem Bus der Hamburger Hochbahn.

Die Handwerksbranche leidet seit Jahren am nachlassenden Interesse junger Menschen an einer Ausbildung. Darauf reagierte der Maler- und Lackiererinnungsverband Westfalen schon 2013 mit der Entwicklung der Imagekampagne "Werde Maler", die 2014 bundesweit an den Start ging. Sie sorgt im kleinen Budgetrahmen mit pragmatischen Aktionen für Aufmerksamkeit. So ist in Hamburg seit November 2018 ein Bus der Hamburger Hochbahn im Stadtgebiet unterwegs, der den Schriftzug "Werde Maler" trägt und auf die Webseite www.werde-maler.de mit ihrer Ausbildungs- und Praktikumsbörse verweist.

"Da die Kampagne großen Anklang bei den Hamburger Innungsbetrieben, aber auch bei den Neu-Azubis findet, haben wir uns entschlossen, sie auf die Straße zu bringen. Davon versprechen wir uns noch mehr hoch motivierte Lehrlinge für unsere Mitgliedsbetriebe, denen das Lehrstellenportal exklusiv zur Verfügung steht", erklärt Thomas Rath, Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung Hamburg sowie Vorsitzender des Ausschusses für Öffentlichkeit. Der Werbe-Bus fährt mehrmals täglich durch Hamburg.

Fünf Landesinnungen aktiv

"Unsere Aktivitäten sichern den Fortbestand des Maler- und Lackiererhandwerks durch eine gezielte Nachwuchsansprache. Wir machen die Vorzüge einer Ausbildung im Handwerk einer bereiten Öffentlichkeit gegenüber transparent und bieten jungen Menschen die Eintrittskarte in eine sichere Zukunft in einem der schönsten Berufe, die es gibt", ist Peter Schuchart überzeugt, Geschäftsführer beim ursprünglichen Initiator, dem Maler- und Lackiererinnungsverband Westfalen. Mittlerweile beteiligen sich auch die Verbände Nordrhein, Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin/Brandenburg an dem Förderprojekt. Damit ist "Werde Maler" bislang die flächenmäßig größte Nachwuchskampagne im Maler- und Lackiererhandwerk, die nicht von einem Industrieunternehmen auf den Weg gebracht wurde.

In die verschiedenen Aktionen werden alle im Handwerk tätigen Akteure wie Innungen, Betriebe, Gesellen, Auszubildende sowie dem Handwerk zugewandte Unternehmen, Institutionen und Personen einbezogen. Für das dauerhafte Kampagnenmanagement zeichnet die Kölner Werbeagentur "Die Copiloten" verantwortlich. Unter ihrer organisatorischen Leitung wurde nicht nur der Hamburger Bus beklebt. Der Schriftzug "Werde Maler" ziert auch die Trikots von Sportmannschaften und Seifenkisten. Die Kampagne besucht zudem Berufsbildungsbörsen, präsentiert sich auf anderen Events, unterhält ein Netzwerk mit Schulen und zeichnet außergewöhnliche Leistungen von Auszubildenden aus.

Webseite
mit Ausbildungsbörse

Herzstück der Kampagne ist die Website www.werde-maler.de mit einer umfangreichen Ausbildungs- und Praktikumsbörse, bei der Innungsbetriebe ihre freien Stellen melden können. Zudem steht ein umfangreicher Werbemittel- und Aktionsfundus zur Verfügung.

Mittlerweile hat die Kampagne aber nicht allein das Ziel der Nachwuchsgewinnung, sondern ist auch im Bereich der Nachwuchsbindung aktiv. Dazu wurde das Event "Dein Werkstofftag" für Auszubildende ins Leben gerufen. Zur Veranstaltung im April in Hagen hatten acht Maler- und Lackiererinnungen aus Westfalen eingeladen. Sie begrüßten 550 Auszubildende, die sich innovative Techniken vorführen ließen und selbst Produkte ausprobierten.

Kerstin Kammann, Inhaberin Die Copiloten, macht deutlich: "Die Verbände verfügen nur über sehr geringe Geldmittel, so dass die Manpower der Menschen, die die Kampagne vor Ort betreuen, fast ausschließlich von Ehrenamtsträgern und somit unentgeltlich eingebracht wird. Das ist sicherlich einzigartig in Deutschland."
aus BTH Heimtex 10/19 (Marketing)