Otto (GmbH & Co. KG)

Digitale Kompetenz: beim Verbraucher "ausbaufähig"


"Unter den shopping-relevanten technologischen Angeboten sind vor allem solche beliebt, die den Konsumenten das Einkaufen von der Bestellung bis zur Lieferung so bequem wie möglich machen. Damit eine Technologie kundenseitig angenommen wird, muss diese Zeit oder Kosten sparen, flexibel und ortsunabhängig nutzbar sein, unterhalten, Kommunikation ermöglichen und das zuvor genannte Convenience-Level steigern." So fassen die Marktforscher vom ECC Köln und die Otto Group einen Aspekt aus ihrer Studie "Handel mit der Zukunft" zusammen. Noch kürzer: Der Verbraucher wünscht sich von digitale Services einen Mehrwert.

Datensicherheit spielt in der Wahrnehmung der Konsumenten zwar eine Rolle, de facto aber wohl eher eine untergeordnete. Vermutlich auch, weil sie eine falsche Vorstellung davon haben, wo und wie sie Daten an die Anbieter digitaler Dienstleistungen übermitteln: 63 % sind der Meinung, noch nie persönliche Kontakte freigegeben zu haben - 95 % von ihnen nutzen aber WhatsApp, was ohne Zugriff auf eben diese Kontakte gar nicht möglich ist. 74 % nutzen Kundenkarten, 90 % kaufen online - immer wird auch mit Daten "bezahlt".

Die digitale Kompetenz der Verbraucher bezeichnet die Studie daher als ausbaufähig. Das ist bei der Preisgabe persönlicher Daten für den Handel nützlich, schreckt den Konsumenten aber auch von der Nutzung digitaler Angebote ab. So wussten lediglich 33 % etwas mit dem Begriff Augmented Reality anzufangen. "Neben dem Technologiemehrwert an sich, ist es essentiell, dass neue digitale Services verständlich vermittelt werden. Transparente Kommunikation, auch in Sachen Datenfreigabe, unterstützt den Abbau von Nutzungsbarrieren auf Konsumentenseite", lautet der Rat der Studienautoren.
Digitale Kompetenz: beim Verbraucher "ausbaufähig"
Foto/Grafik: ECC Köln
Viele Verbraucher wissen nicht, dass sie Daten über Kaufverhalten oder persönliche Kontakte digitalen Dienstleistern preisgeben.
aus BTH Heimtex 09/19 (Wirtschaft)