Ausbildungsbetrieb Hammer Fachmarkt in Gronau

Zwischen Kaufmann und Bodenleger

Seit Kurzem bildet der Hammer Fachmarkt in Gronau auch Bodenleger aus. Marktleiter Konstantin Eiseminger kann weitere Mitarbeiter gut gebrauchen, denn immer mehr Kunden nutzen den Service, ihren ausgewählten Bodenbelag daheim von den angestellten Handwerkern einbauen zu lassen. Daneben gehören auch Hotels und das örtliche Krankenhaus zu den Auftraggebern des Fachmarkts.

Unter warmweißem Neonlicht präsentieren sich Gardinenstoffe, Badarmaturen, Tapeten und abgepasste Teppiche. Der Hammer Fachmarkt in Gronau bietet alles rund ums Wohnen. Weiter hinten beginnen die Bodenbelagsauslagen. Neben Laminat finden Kunden vor allem PVC-Designbeläge in verschiedensten Optiken. Dahinter - direkt an der Wand - sind Teppichböden und CV-Beläge auf langen Stangen aufgerollt. "Wir werden häufig mit einem Baumarkt verglichen. Allerdings bieten wir durch unsere angestellten Handwerker einen höheren Service", erklärt Marktleiter Konstantin Eiseminger. So lassen 70 % der Kunden ihre Einkäufe direkt von Angestellten einbauen. Dafür stehen ihnen Maler, Badmonteure, Dekorateure und Bodenleger zur Verfügung. Insgesamt sind es neun Mitarbeiter. 20 weitere sind als Kaufleute im Markt angestellt.

Die Bodenleger des Fachmarkts sind in einem Umkreis von 20 bis 25 km tätig. Und sie arbeiten nicht nur auf privaten Baustellen. "Regelmäßig verlegen wir Böden in größeren Objekten, wie das örtliche Krankenhaus, Hotels, Kindergärten und Schulen", sagt Eiseminger. Ein Objektberater im Fachmarkt kümmert sich ausschließlich um Objekt-Bewerbungen und die spätere Kommunikation mit den Bauherren. Verlangt werden für Privat- wie Objektkunden vor allem PVC-Designbeläge. "Vor Kurzem haben wir ein LVT-Fischgrät in einem exklusiven Hotel ganz in der Nähe verlegt." Eiseminger zeigt stolz ein Foto auf seinem Smartphone. Immer wieder kämen auch Aufträge aus dem niederländischen Enschede herein. Die Handwerker brauchen von Gronau nur 10 Minuten, um vor Ort zu sein. "Die Holländer schätzen das deutsche Handwerk. Einerseits für die hohe Qualität und andererseits, weil es günstiger als örtliche Betriebe ist." Eiseminger lacht.

Besuch vor Ort beim Kunden

Aber auch der deutsche Kunde hat hohe Ansprüche. "Der Boden muss perfekt sein", gibt Eiseminger zu. Einige Kunden besuchen gar nicht mehr den Markt, sondern lassen einen Mitarbeiter mit Mustern kommen. "Auch das gehört zu unserem Service. So können wir direkt vor Ort das Aufmaß berechnen." Immer beliebter werden Laminat und LVT im Bad und der Küche. Für Eisemingers Team ist das kein Problem: "Neben Klickware empfehlen wir Spachtelung und feste Verklebung. Damit haben wir gute Erfahrung gemacht. Außerdem können wir leichter mal etwas austauschen oder ausbessern."
In der Region ist das Servicebewusstsein von Eisemingers Team hoch angesehen. Seit 1995 gibt es den Markt. Hammer kaufte den zuvor etablierten Baumarkt. Auch dieser hatte Handwerker für Kunden angestellt. "Daher sind die Einwohner unseren Service gewohnt. Die Umstellung war leicht", erklärt Eiseminger. Damit er auch weiterhin die Wünsche der Kunden erfüllen kann, schickt er seine Mitarbeiter regelmäßig auf Schulungen. "Jeder Markt hat ein festes Budget für Weiterbildung. Ich versuche es bestmöglich auf meine Kollegen zu verteilen." Vor einigen Jahren hat Eiseminger etwa die Ausbildereignung erlangt. Seither werden auch Bodenleger im Markt ausgebildet.

Schnuppertage für Bewerber

Die Auswahl der Auszubildenden erfolgt immer vor Ort durch den Marktleiter bzw. dem zuständigen Ausbilder. "Das sind ja auch diejenigen, die langfristig mit dem Azubi zusammenarbeiten. Daher mischen wir uns in die Entscheidung nicht ein", erklärt Annika Brinkmann von der Personalausbildung bei Hammer. Der Gesamteindruck bei den Auszubildenden muss stimmen. Ein bestimmter Schulabschluss oder Noten sind nachrangig. Wichtiger ist, dass die Bewerber wissen, was auf sie zukommt. Daher gibt es für jeden ein Praktikum oder sogenannte "Schnuppertage".

Nach der Einstellung folgen für alle Auszubildenden die "Azubi-Starter-Wochen". In dieser Zeit lernen sich alle Auszubildenden der jeweiligen Regionen untereinander kennen und werden mit dem Unternehmen vertraut gemacht. Es finden auch schon erste Seminare statt, u. a. "Fit für den Verkauf" und ein Handwerker-Knigge. "Natürlich kommt auch die Freizeit nicht zu kurz, es gibt gemeinsame Abendveranstaltungen: Grillen und Bowling. Zum Abschluss auch einen Ausflug in den Kletterpark", berichtet Brinkmann. Nach den Seminaren gehen die Auszubildenden voller Elan in ihren Markt, so Brinkmann.

In der Ausbildung verfolgen die Hammer Fachmärkte genaue Ausbildungspläne. "Alle unsere Bodenleger sollen auch im direkten Verkauf ausgebildet werden - natürlich nur in Bezug auf die verschiedenen Bodenbeläge", sagt Brinkmann. Hammer erhofft sich dadurch eine reibungslosere Zusammenarbeit zwischen Innen- und Außendienst. "Immerhin verkauft der Innendienst das, was die Bodenleger nachher beim Kunden verlegen müssen", ergänzt sie. Daneben gibt es einen Lernzielkatalog in Form einer Checkliste, der genau vorgibt, was die Auszubildenden in welchem Umfang im Rahmen ihrer Ausbildung erlernen sollen. So werden die jungen Kollegen bestens auf die Prüfung vorbereitet. Zusätzlich bucht Eiseminger einen Vorbereitungskurs bei der Handwerkskammer und sorgt für genügend Zeit und Material zum Üben. Der Bodenleger-Azubi Vladimir Rose nutzt dies im besonderen Maße, immerhin steht er knapp vor der Prüfung. Daher findet man ihn täglich zwischen den verschiedenen Bodenbelägen des Hammer Fachmarkts im Gang beim Üben.

Hammer Fachmarkt in Gronau im Überblick
Gronauer Straße 118
48599 Gronau-Epe
Tel.: 0 25 65 / 10 77
www.hammer-zuhause.de

Marktleiter: Konstantin Eiseminger

Gründung: 1995

Geschäftsfeld: Farben, Tapeten, Gardinen, Sonnenschutz, Bodenbeläge, Teppiche, Badausstattung, Betten, Wohnaccessoires und Serviceleistungen

Mitarbeiter: 29, davon 2 Azubis

Fuhrpark: 10 Fahrzeuge
aus Parkett Magazin 05/19 (Wirtschaft)