Barth & Co.: Mit Holzland auf Lieferantenbesuch in China

Partnerschaften auf Augenhöhe


Barth & Co. und Holzland verbindet eine lange und erfolgreiche Partnerschaft. Ebenso fruchtbar ist die Zusammenarbeit des Importeurs mit den chinesischen Produzenten K&C (Designbeläge) und Sentai (BPC-Terrassendielen). Auf einer Exkursion ins Reich der Mitte kamen Kunden und Lieferanten zusammen, um die gemeinsamen Interessen aller Partner zu vertiefen.

In jeder Branche gibt es Unternehmen, die unauffällig, geräuschlos und nachhaltig ihr Geschäft betreiben. Dazu gehört auch Barth & Co. Der traditionsreiche Importeur und Dienstleister hat es im Laufe seiner mittlerweile fast 150-jährigen Geschichte verstanden, sich immer wieder flexibel auf veränderte Marktverhältnisse einzustellen, frühzeitig Trends zu erkennen und Produktportfolio und Strategie danach auszurichten. Das ist eine Säule des Erfolges. Eine andere sind Kundenorientierung und Verbindlichkeit - auch gegenüber den Lieferanten.

Wenn auch Parkett unverändert das Kerngeschäft des Unternehmens ist und deutlich mehr als die Hälfte des Umsatzes einbringt, gewinnen doch andere Sortimente wie Designbeläge und Terrassendielen immer mehr an Bedeutung. "Mehrschichtparkett läuft konstant mit positiven Tendenzen", heißt es aus Korschenbroich. Die Nachfrage nach Designbelägen wachse hingegen ungebremst, auch der Outdoor-Bereich entwickele sich gut, wobei Hartholz leicht verliere, während Composite-Dielen zulegten.

Schon früh hat das Handelshaus China als Lieferquelle für sich entdeckt. Heute bezieht Barth & Co. dort von verschiedenen Herstellern einen bedeutenden Teil seines Sortiments und setzt dabei auf langfristige Verbindungen. "Kontinuität ist wichtig, opportunistische Käufe sind unklug", weiß der geschäftsführende Gesellschafter Sebastian Kruczek. "Unser Bestreben ist es, dauerhafte Partnerschaften aufzubauen, um mit unseren Kunden und Lieferanten gemeinsam nachhaltig erfolgreich im Markt agieren zu können."

Exklusivipartner von K&C

Zu den langjährigen Lieferanten zählt Designbelagsproduzent Zhangjiagang K&C Tech, kurz K&C. 2008 erkannte man in Korschenbroich das Potenzial des Segments und startete zunächst mit Dryback-Ware von einem anderen Anbieter aus Südkorea. 2011 wurden die ersten Klick-Produkte aufgenommen, dann das Angebot kontinuierlich immer weiter ausgebaut. Heute ist Barth & Co Exklusivpartner für die hochwertigen Designbeläge von K&C für die DACH-Länder und führt ein Vollsortiment mit Klebesheets, Multilayer-Konstruktionen mit HDF-Träger und Korkgegenzug - hierfür werden Slaps von K&C in Deutschland weiterverarbeitet - und den trendigen Rigid-Böden, wobei hier auf SPC-Varianten (Solid Polymer Core) gesetzt wird.

Kruczek, der den Bereich Designbeläge verantwortet, beobachtet eine hochgradige Dynamik in dem Markt, auf Produkt- wie auf Anbieterseite. Während klassische 4- und 5 mm-Vollvinylware unter Preisverfall leidet, befinden sich Rigid-Alternativen im Aufwind. Die Konsequenz für Barth & Co.: Rückzug aus dem preisintensiven Massivvinylgeschäft und Forcierung der SPC-Böden.

BPC als wertige Alternative zu WPC

Bei Terrassendielen kommt Barth & Co. traditionell aus dem Holzbereich. Der Handel mit Bangkirai wurde inzwischen eingestellt, weil diese Holzart, die ausschließlich in Indonesien vorkommt, ökologisch kritisch zu betrachten ist. Stattdessen setzt man voll auf Surinam-Holz; Walaba, Guyana Teak, Ipe und Tanimbuca stammen sowohl aus dem Brokopondo-Stausee in dem südamerikanischen Land wie auch aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Neu im Programm sind Bambusdeckings von Dasso mit patentierter XTR-Thermobehandlung oder CTECH-Faserschutz durch Keramikpartikel.

2010 zeichnete sich ab, dass Composite-Produkte ein Thema werden. "Anfangs waren das ausschließlich Hohlkammer-Dielen", erinnert sich der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Kamps, der zwischen seiner Wahlheimat Thailand, Deutschland und China pendelt. Mittlerweile sei der Markt umgeschwenkt von den billigen Hohlkammer-Einstiegsprodukten, "die häufig über das Internet verramscht werden", zu wertigeren Massivprofilen und durch Coextrusion veredelten Oberflächen. Die Verteilung schätzt Kamps aktuell auf 40 % Hohlkammer, 40 % Massiv und 20 % coextrudiert.

Unter anderem, weil bei WPC enormer Wettbewerb herrsche und "viel über den Preis geht", konzentriert sich Barth & Co. seit zwei Jahren auf BPC (Bambus Polymer Composite), das im übrigen als härter gilt als WPC (Wood Polymer Composite). Das Material werde in seiner Komplexität häufig unterschätzt: "Die Formel muss stimmen. Wichtigste Komponenten sind die Kunststoffe." Lieferant Sentai verfügt als einer der führenden Anbieter über profundes Know-how und gewährleiste damit Qualität. Auch hier gibt es eine exklusive Vertriebsvereinbarung für die DACH-Länder. | Claudia Weidt

Auf Exkursion in China
Holzland:
Andreas Ridder (Geschäftsführer bis Juni 2019), Lothar Kramer (Bereichsleitung Warenmanagement bis Juli 2019), Jens Mundthal (Warenmanager Boden, Wand, Decke)

Holzland-Gesellschafter:
Hilmar Bühler (Holzland Saum), Frank Mehring (Holz-Mehring), Martin Roeren (Holz-Roeren), Frank Sturm (Geschäftsführer Holz-Jung Gentil), Beatrice und Erkki Tommila (Holzland Tomwood), Dirk Waterkamp (Holzland Waterkamp)

Barth & Co.:
Andreas Kamps (geschäftsführender Gesellschafter), Sebastian Kruczek (geschäftsführender Gesellschafter), Fabian Kleophas (Bereichsleiter Gartenholz), Roxy Tong (Qualitätssicherung Terrassendielen in China), Sandy Yang (Qualitätssicherung Designbeläge in China)


i Barth & Co
F.W. Barth & Co. GmbH
Fuggerstr. 25, 41352 Korschenbroich
Tel.: 021 61/99 55 99
www.barth1873.de
info@barth1873.de

Gründung: 1873
Mitarbeiter: 45
Vertrieb: Büros in Asien und Spanien
Lager: Korschenbroich, B-Antwerpen, B-Overpelt
Märkte: Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Luxemburg, Spanien
Geschäftsführende Gesellschafter: Stephan von Schreitter, Andreas Kamps, Sebastian Kruczek, Thomas von Schreitter
aus Parkett Magazin 05/19 (Wirtschaft)