MZE Möbel-Zentral-Einkauf GmbH

Die Leitmesse Schlafen setzt auf Zukunftsthemen


Göttingen. Die Schlafbranche wandelt sich, und der MZE will Mut zur Zukunft machen: Auf der Leitmesse Schlafen in Göttingen stehen am 23. und 24. Juni nicht nur zahlreiche Aussteller und ihre Produkte im Mittelpunkt. Ein anspruchsvolles Vortragsprogramm greift wichtige Fragestellungen für den Bettenfachhandel auf. Auch die Messe selbst wartet mit einer Neuerung auf: Künftig findet sie alle zwei Jahre statt.

Kaufzurückhaltung, Hitze-Sommer, Online-Wettbewerb - das vergangene Jahr hatte es für die Schlafbranche in sich. Der stationäre Bettenfachhandel hat gelitten, beim MZE beispielsweise wurde im Bereich Schlafen 2018 ein Minus von rund acht Prozent verbucht. Immerhin unter dem Branchendurchschnitt, wie Vertriebsleiter Helmut Stauner betont, der trotz allem optimistisch in die Zukunft schaut: "Vieles deutet darauf hin, dass die großen Möbelhäuser den Hochwertbereich immer schwieriger abdecken können. Hier ergibt sich eine Lücke, die auch das Internet oder die Filialisten, wenn überhaupt, nur bedingt schließen können."

Eine Chance also für die meist inhabergeführten, kleineren Häuser. Je hochwertiger das Produkt sei, desto vertrauensvoller müsse der Berater und das dahinterstehende Geschäft sein, so Stauner: "In der Produktgruppe Schlafen sollte also der Bettenfachhandel die erste Adresse sein. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass Unternehmen und Unternehmer zeitgemäß agieren, zum Beispiel die Verbindung von Off-, und Online schaffen."

Folgerichtig nehmen neben den Ausstellern auch die Zukunftsthemen einen zentralen Stellenwert der Leitmesse Schlafen ein, die in der Lokhalle Göttingen wieder ihren angemessenen Rahmen findet. Eines davon bringt der MZE selbst mit zur Messe: die " bettenlounge by MZE". Dahinter verbirgt sich ein Onlineshop, der ab der Messe allen MZE-Mitgliedern zu Verfügung steht. Er ist von den vergleichbaren Aktivitäten der ABK inspiriert und dient ausschließlich als verlängerte Ladentheke, ist also nicht als Onlineshop im Netz gedacht. Alle teilnehmenden Händler können den Shop über ein vom MZE zur Verfügung gestelltes Terminal oder in jedem anderen webtauglichen Medium nutzen.

Der Shop umfasst Bettwaren, Bettwäsche, Spannbetttücher, Frottierwaren und sonstige Haustextilien vieler führenden Hersteller, wie Stauner ankündigt. Alle darin befindlichen Artikel seien am Lager: "Der Kunde kann die Produkte verschiedener Lieferanten aussuchen und wählen, ob er die Artikel nach Hause geschickt haben oder im Geschäft abholen möchte. Am gleichen Tag noch geht die Bestellung an den Kunden oder den vermittelnden Händler raus." Der Shop sei hochaktuell, topmodern und nach neuester Technik ausgestattet: "Mit diesem Modul liefert der MZE seinen Händlern einen Mehrwert", betont der Vertriebsleiter.

Fester Bestandteil der Messe ist seit jeher das Vortragsprogramm. Auch dies ist 2019 klar auf Zukunftsthemen ausgerichtet (siehe Kasten). Als Top-Redner engagierte der Verband Edgar K. Geffroy. Mit 35 Jahren Erfahrung als Strategieberater, Top-Keynote Speaker und Bestsellerautor ist er für viele Unternehmer heute Maßstab für Kontinuität, Innovationskraft und Pioniergeist, wie der MZE betont. In Göttingen stellt er außerdem die Ergebnisse des vorangegangenen "Zukunfts-Workshops" vor, den der Verband initiiert und mit ausgewählten Teilnehmern aus Handel und Industrie im Vorfeld der Messe durchgeführt hat.

Aber natürlich wäre eine Messe nichts ohne ihre Aussteller. Von hochwertigen Matratzen- und Bettwaren, Textilien, Accessoires und Möbeln bis hin zu exklusiven Schlafsystemen bieten die führenden Hersteller ein breites Spektrum. Allerdings sind nicht mehr alle Namen vertreten, die noch in den vergangenen Jahren dabei waren. Traumina, Centa-Star, Dermapur oder Auping, um nur einige zu nennen, sparen sich den Auftritt in Göttingen.

Auf 9.400 Quadratmetern finden die Besucher gleichwohl Topmarken, neue Schlafkonzepte und alles rund um den Schlafraum, der inzwischen für viele Endkunden nicht mehr nur zum Schlafen dient, sondern zum Rückzugsort, Ruheraum und zur Wellness-Oase geworden ist. Dabei setzt Helmut Stauner auch auf ein Thema, das den Ergonomie-Experten des Fachhandels eher ein Dorn im Auge ist: Boxspring-Betten. Stauner will die Messe nutzen, um die MZE-Händler zu sensibilisieren, ihre Boxspringbetten-Flächen auszuweiten.

"Es handelt sich um eine richtige Platzierungsoffensive des Verbandes, die wir Boxspring-Place nennen", betont er und verweist auf die Marktzahlen: "Experten prognostizieren diesen Betten dauerhaft einen Marktanteil von 45 Prozent. Wenn 100 Kunden vor zehn, 15 Jahren ein Schlafsystem beim Bettenfachhandel gekauft haben, kaufen heute also 45 von ihnen ein Boxspring-Bett. Ich schätze, dass nur ein Drittel davon bei uns ankommt." Der Bettenfachhandel sei aber nicht die erste Anlaufadresse für diese Betten. Das will Stauner ändern: "Es gibt viele Beispiele, dass auch Bettenfachhändler Boxspringbetten erfolgreich verkaufen können. Voraussetzung hierfür ist jedoch immer eine ausreichende und inspirierende Ausstellung und die Bereitschaft, Boxspringbetten zu bewerben."

Dem Thema Leben und Wohnen im Alter ist das neue Konzept Keno Kent Care gewidmet, das in Göttingen vorgestellt wird, unter anderem mit einem Altersanzug, der auf der Sonderfläche des Verbandes gezeigt wird. Das Konzept ist auf altersgerechte Schlafraumlösungen ausgelegt, die eine Alternative zu herkömmlichen Pflegebetten sein soll. "Wer, wenn nicht der Bettenfachhandel, wäre prädestiniert dafür, sich dieser Aufgabe zu stellen", betont Stauner. Nach der Messe wird es eine eigene Veranstaltung dazu geben, zu der alle textilen Einrichter, alle Bettenhäuser, alle Möbelhäuser und alle Schreiner im MZE eingeladen werden.

Auch der persönliche Austausch soll auf der Messe nicht zu kurz kommen. Die beliebte Abendveranstaltung mit Dinner-Büffet und musikalischer Untermalung ist ein fester Treffpunkt der Branche, und lädt zu Gesprächen mit Kollegen ein. Der Betten-Award des MZE wird in diesem Jahr zum dritten Mal verliehen und rückt Unternehmen in den Mittelpunkt, die für eine überdurchschnittliche Service- beziehungsweise Beratungsleistung stehen, oder sich dem Thema "Natürlich Schlafen" verschrieben haben.

Die wichtigste Veränderung der Leitmesse betrifft ihren Turnus: Künftig wird der MZE nur noch alle zwei Jahre nach Göttingen einladen. Man müsse akzeptieren, dass die DLS keine Ordermesse sei und deshalb keine unmittelbare Notwendigkeit für einen Besuch bestehe, so Stauner, der auch eine gewisse Übersättigung von Veranstaltungen in der Branche sieht. Kosten und Personaleinsatz müssten in dem Zusammenhang hinterfragt werden. "Wir haben uns deshalb entschlossen, die DLS ab diesem Jahr nur noch im zweijährigen Rhythmus zu veranstalten", sagt der Vertriebsleiter. "Wir glauben, dass das der richtige Zyklus ist, um sowohl für Händler als auch für Industrie attraktiv zu sein."
aus Haustex 05/19 (Marketing)