Bona Vertriebsgesellschaft mbH Deutschland

Bona bringt mehr Produkte schneller zum Kunden


Mit dem neuen Limburger Distribution Center erhöht Bona die Warenverfügbarkeit erheblich. Das Logistikzentrum verdoppelt die bisherige Lagerkapazität und steht für die größte Einzelinvestition der Unternehmenshistorie.

Wer durch die Hallen von Bonas neuem Distrubution Center (DC) in Limburg geht, erblickt sechsstöckige Hochregallager, die nach dem Prinzip der dynamischen, auch chaotisch genannten Lagerhaltung bestückt sind. Im vorherigen Logistikzentrum in der Industriestraße standen noch alle Lacke und Öle feinsäuberlich nebeneinander. Heute sind die Produktgruppen bewusst "bunt" gemischt und wechseln während der Lagerzeit auch mal den Platz, erklärt Logistik-Teamleiter Helmut Kasper und nennt den Vorteil: "Seitdem nicht mehr ähnliche Produkte nebeneinander stehen, ist die Fehleranfälligkeit beim Kommissionieren gesunken, weil nicht mehr so leicht ein falsches Produkt ausgewählt wird."

Insgesamt sind die Prozesse bei Bona, dem Systemanbieter rund ums Parkett, nach eigenen Angaben jetzt schneller: Der Weg von der Bestellung bis zum Kunden ist dank eines neuen Lagerverwaltungssystems deutlich kompakter.

Üblicherweise kommt bei Bona die Bestellung eines Kunden an, wird von einem Mitarbeiter des Customer Service überprüft und direkt an das Warehouse Management-System weitergeleitet. Die Daten gelangen unmittelbar auf die Scanner der Lageristen, die die Ware kommissionieren und für den Versand vorbereiten. "Innerhalb Deutschlands kann man davon ausgehen, dass bis 14 Uhr bestellte Ware am kommenden Tag bei Händlern und Handwerkern ankommt", weiß Bona-Marketingleiter Rüdiger Weil aus Erfahrung.

Von Limburg in die Welt

Bona hat mit Limburg in der Mitte Deutschlands einen echten Standortvorteil. Da trifft es sich gut, dass Deutschland der größte Markt für die Schweden in Europa ist. Vom neuen Lager- und Logistikzentrum, in das der Hersteller mit rund 12 Mio. EUR die größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte gesteckt hat, werden sämtliche Tochtergesellschaften mit dem kompletten Sortiment in Europa, den USA, Lateinamerika und Asien beliefert. Das gilt auch für die Bona-Center, Vertriebspartner und Handwerker. Keine Regel ohne Ausnahme: In den USA gibt es für den dortigen Markt zusätzlich ein angemietetes Lager für alle Produktgruppen.

Das in Limburg gelagerte Sortiment reicht von der Untergrundvorbereitung, Spachtelmassen und Klebstoffen über Versiegelungen für Parkett bis hin zu Schleifmitteln und Schleifmaschinen zur Parkettrenovierung. Hinzu kommen Reinigungsmittel, Wachse, Öle, das Reinigungsgerät Spraymop, aber auch Werkzeuge wie Auftragsrollen und Ersatzteile für die Schleif- und Reinigungsmaschinen. Den Warenwert im DC schätzt Logistikleiter Helmut Kasper Ende Februar 2019 insgesamt auf rund 9 Mio. EUR. Zu diesem Zeitpunkt war das Lager ungefähr zu 75 % gefüllt.

Derzeit werden im neuen Logistikzentrum durchschnittlich 150 Europaletten pro Tag umgeschlagen; das entspricht im Schnitt fünf Lkw. "Darunter sind auch Klebstoffe, die aus der Produktion in der Limburger Zentrale (Jahnstraße) ins DC transportiert werden", berichtet Kasper.

Die Reparaturen der Schleif- und Reinigungsmaschinen werden in einer eigenen Abteilung ausgeführt, die in das DC integriert ist. Diese Kombination bot sich an, da bei Servicearbeiten Ersatzteile benötigt werden, die auch über den Logistikstandort weltweit versendet werden. Für diese hat Bona zwei raumsparende Hightech-Liftregale mit jeweils 80 Regalflächen installiert. Der Clou: Mittels eines roten Laserpointers wird dem Mitarbeiter sogar das korrekte Fach mit dem Ersatzteil optisch angezeigt.

Umweltaspekte berücksichtigt

Bona hat bei diesem Neubau Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltaspekte gelegt: Das Dach ist mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, die bis zu 616 kW elektrische Energie erzeugt. Diese Menge deckt nicht nur den eigenen Bedarf, sondern kann teilweise auch in das öffentliche Netz eingespeist werden. Die Verantwortlichen beschäftigen sich gerade mit der Anschaffung eines elektrischen Lkw-Shuttles, der zwischen der Klebstoffproduktion in der nur 3,5 km entfernten Jahnstraße und dem Logistikzentrum pendeln soll. Der E-Shuttle würde mit dem regenerativen Strom "betankt" werden und für einen geringeren Partikelausstoß sorgen, so die Idee der Bona-Verantwortlichen. Weitere "grüne" Ausstattungsmerkmale des neuen Lagers sind Wärmepumpen zum Heizen sowie Ladestationen für E-Bikes.

Um für zukünftiges Wachstum gerüstet zu sein, hat Bona auf dem Gelände hinter dem Gebäude so viel Platz, dass es ein zweites Mal "gespiegelt" werden kann. Alle Beteiligten sind sich einig, dass diese Reserve die nächsten Jahrzehnte ausreichen sollte.
aus BTH Heimtex 04/19 (Wirtschaft)