Tarkett

Vielfalt, Funktion, Design und Nachhaltigkeit


Von einem "sehr guten Jahr 2018 in der DACH-Region" berichtet Christian Claus, Tarkett Vice President Central Europa und auch Geschäftsführer der deutschen Tochter in Frankenthal. "Wir konnten in Umsatz und Volumen deutlich einstellig zulegen", konkretisierte er, "vor allem resultierend aus einem starken Wachstum bei Designbelägen". Außerdem habe Tarkett mit Linoleum von den Umständen bei anderen Anbietern profitiert. Auf europäischer Ebene sei das Geschäft schwieriger gewesen, bedingt durch Rohmaterialverteuerungen und Wechselkurseffekte. Im Parkettbereich sei man in Österreich und der Schweiz besser vorangekommen als in Deutschland, wo größerer Preisdruck geherrscht habe, ergänzt Dirk Beneke, Business Manager Hardflooring DACH. Überproportional gewinnen konnten die Frankenthaler dabei im Objektgeschäft.

In den 1980er Jahren diversifiziert, dann devestiert mit der Konzentration auf die Kernkompetenzen und nun wieder diversifiziert: Tarkett versteht sich heute als Multiproduct-Anbieter, der nahezu alle Marktsegmente bedient und bei all seinen Produkten auf die vier Säulen Vielfalt, Funktion, Design und Nachhaltigkeit baut. "Jeder versucht, sich breiter aufzustellen. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von Tarkett", weiß allerdings Fabrice Barthélemy. Der 50-jährige Franzose, seit Januar CEO des Konzerns, hat einen wesentlichen Vorteil gegenüber seinen Vorgängern: Er wurde nicht von außen geholt, sondern kennt das Unternehmen schon lange. Bereits seit 2008 ist er Vorstandsmitglied, war dort zunächst für die Finanzen zuständig, später für die Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika). Der Aufsichtsrat bescheinigt ihm "Führungsqualitäten und eine ehrgeizige, aber realistische strategische Vision für Tarkett". Barthélemy kündigte an, die Finanzleistung der Gruppe verbessern zu wollen, Investitionen auf die dynamischsten Segmente und Regionen zu konzentrieren und Tarkett zudem agiler zu machen und zu digitalisieren.

Auf der Bau rückte Tarkett die Aspekte Langlebigkeit, Materialgesundheit und Recycling in den Mittelpunkt und demonstrierte anhand seiner zertifizierten Produkte, wie eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft in der Fußbodenbranche aussieht. Dass darunter weder Optik noch Funktion leiden müssten, soll ID Revolution beweisen, der "weltweit erste Designboden ohne PVC, der das Cradle to Cradle Gold-Zertifikat trägt". Das erhalten Produkte, die zu 100 % recycelbar sind. ID Revolution besteht zu über 80 % aus recycelten oder bio-basierten bzw. mineralischen Materialien. Dazu gehören 23 % recyceltes PVB (Polyvinylbutyral), das etwa aus Windschutzscheiben gewonnen wird, 11 % des "Biokunststoffs" PLA, einem Polyester-Polymer und 49 % Kreide. Die 2,5 mm dicken Planken und Fliesen zur vollflächigen Verklebung verfügen über eine 0,55 mm Nutzschicht mit Topclean-Oberflächenschutz und sind in 12 hochaufgelösten Holz- und Steindekoren erhältlich. Eine Klickversion soll kommen.

Das Parkettsortiment erfuhr ein leichtes Upgrade; weitere Veränderungen und Aktualisierungen sind für das dritte Quartal angekündigt. Die 14 mm-Kollektion Prestige mit gebürsteten Einstab-Landhausdielen und Dreistab-Schiffsboden wurde mit zwei Farben in trendigen, dunklen und mittleren Grautönen ergänzt: Eiche Graphite und Eiche Granite. Auch die Shade-Linie mit Einstab-Landhausdielen in drei Formaten, Zwei- und Dreistab-Schiffsboden wartet mit neuen gebeizten oder farbig geölten Oberflächen auf. Eiche und Esche erscheinen in sanften, natürlichen Sand-, Weiß-, Grau- und Braunabstufungen.

Obgleich Tarkett verkündet hat, sein Laminat-Joint Venture mit Sonae/Arauco einzustellen, gibt es dennoch Neues im Laminatprogramm: Die Nordic Soul Collection folgt mit Eiche- und Esche-Dekoren in weichen, hellen Farbtönen dem skandinavischen Stil. Ausgefallener ist die Lamin’Art-Serie mit versetztem Fischgrätmuster (Eiche Manor) oder alten Zementfliesen in Beige, Weißgrau und Schwarz.
aus Parkett Magazin 02/19 (Wirtschaft)