Proline: Prosecure Fibretec 2.0 bei RK Autowelt in Enningerloh

Fliesen und Untergrund nachhaltig entkoppeln


Ein einheitlicher Markenauftritt ist für die Automobilhersteller auch bei ihren Vertragspartnern eine grundsätzliche Bedingung. Dazu müssen die Ausstellungs- und Verkaufsräume der Händler bestimmte Kriterien erfüllen. Eines davon ist der Bodenbelag, der nun im Zuge der Erweiterung der RK -Autowelt in Enningerloh in einer von Seat vorgegebenen 60 x 60 cm großen keramischen Fliese des italienischen Herstellers Casalgrande Padana ausgeführt wurde.

Doch bis es so weit war, musste eine alte, nicht beheizbare Halle aufwendig saniert und für ihre neue Funktion als Verkaufsraum hergerichtet werden. Von der dort vorhandenen vorderen Brandschutztür aus führte eine mit Pflastersteinen belegte Rampe in die eigentliche Halle, die komplett mit Waschbetonplatten ausgestattet war. Der bestehende Fußboden wurde ausgekoffert und ausgegraben, die Waschbetonplatten fachgerecht entsorgt. Anschließend kam eine Bodenplatte mit einer abdichtenden Dampfsperre und einer Wärmedämmung auf die freigewordene Fläche. Auf dieser Konstruk-tion wurde schließlich eine Fuß-bodenheizung verlegt.

Da die verantwortlichen Planer auf der rund 500 m2 großen Bodenfläche keine Dehn-fugen wollten, entschieden sie sich für einen Calciumsulfatestrich. "In den Oberflächen habe ich allerdings schon Dehnfugen eingearbeitet. Das heißt, im Bereich der Fliesen-beläge habe ich quasi entkoppelte Felder anstatt einer elastischen Silikonfuge", erklärt Manuel Kittner, Fliesenlegermeister aus Beckum-Vellern, der die Arbeiten ausführte. "Bei großen Fliesen besteht immer das Problem auftretender Spannungen bei thermischen oder statischen Veränderungen, wenn die schweren Fahrzeuge bewegt werden. Das Problem sind die Scherkräfte, die gegeneinander wirken. In der Praxis schieben sich dann die Platten an der einen Stelle zusammen, während sie an der anderen reißen bzw. sich lösen. Und deshalb muss man ja logischerweise den ganzen Boden entkoppeln."

Rissbildung in der
Oberfläche vermeiden

Häufig entstehen während des Trocknungsprozesses Spannungsrisse im Estrich. Um die Gefahr der Übertragung einer möglichen Rissbildung im Estrich auf den Fliesenbelag zu reduzieren bzw. komplett zu vermeiden, setzte Manuel Kitttner auf die komplette Entkopplung von Untergrund und Fliesen. "Da ich bereits seit vielen Jahren mit Proline zusammenarbeite, habe ich mich auch dieses Mal wieder entschieden, das Mattensystem Prosecure Fibretec 2.0 zu verwenden. Um Risse zu überbrücken, die nicht größer als 0,5 mm sind und keinen Höhenversatz aufweisen, reicht es völlig aus", betont Kittner.

Zunächst aber wurde der Untergrund komplett angeschliffen und grundiert. Dank der Beschaffenheit der Prosecure Fibretec 2.0 ließ sich die Matte einfach auf dem Boden ausrollen und direkt passend zuschneiden. Dabei wurde zunächst die gesamte Fläche ausgelegt. Bei der anschließenden Verarbeitung mittels eines Dünnbettmörtels der Güteklasse C2 schlugen die Fliesenleger die einzelnen Bahnen halbseitig zurück und trugen den Kleber mit einer 4-mm-Zahnkelle auf. Dann legten sie die Matten in das frische Kleberbett und achteten dabei auf eine parallele Verlegung mit einem Abstand von 3 bis 5 mm. Für eine starke Verklebung drückten sie jede Bahn mit Hilfe eines geeigneten Werkzeuges fest auf den Boden. Im Anschluss stellten sie mit dem Stoßverbindungsband "Proband" einen lückenlosen Übergang zwischen den einzelnen Bahnen her.

Die neuen Fliesen wurden im Buttering-Floating-Verfahren verlegt. Dabei wird der Dünnbettmörtel oder Kleber sowohl auf den Untergrund als auch auf die Rückseite der Fliesen oder Platten vollflächig aufgebracht. "Auch die Prosecure Fibretec 2.0 wird immer vollflächig verklebt. Sie reduziert so das Risiko der Schadensbildung für den Verarbeiter. Die permanenten Lastwechsel durch Sonneneinstrahlung und wechselnde Fahrzeuge werden von Prosecure Fibretec 2.0 aufgenommen", betont Kittner.

Sicherer Verbund
zum Untergrund

Durch Formveränderungen in Folge von wechselnden Temperaturen können Risse im Untergrund entstehen. Je nach Größe verursachen diese statische Probleme im Bodensystem, die zu Beschädigungen des Belags führen können. Dank ihrer entkoppelnden Funktion beugt Prosecure Fibretec 2.0 solchen Schäden vor, indem sie Riss-aufweitungen bei Zugkräften bis zu 13,8 kN entgegenwirkt. Das Glasfasergewebe nimmt Spannungen auf, verteilt sie gleichmäßig über das Gewebe und verhindert so die Rissbildung im Belag.

Der neue Fußboden in den Seat-Verkaufsräumen in Enningerloh überzeugt nicht nur durch seine handwerkliche Qualität, sondern auch durch ungewöhnliche optische Details. "Sämtliche Fliesen wurden nach Vorgaben von Seat in einem Winkel von 46° zur Glaswand verlegt. Vom Eingang aus führt praktisch ein Laufweg in den hinteren Bereich, der von im Boden eingelassenen Edelstahlschienen geführt wird. Diese Schienen sind im Abstand von zwei Fliesendiagonalen verlegt", erklärt Kittner.

Im Zentrum des Verkaufsraums schuf der Fliesenlegermeister eine mit anthrazitfarbenen Fliesen ausgelegte Fläche, die ebenfalls mit Edelstahlschienen eingefasst ist und sich deutlich von dem Beige der übrigen Fliesen abhebt. In dieser Zone sollen einzelne Fahrzeuge besonders hervorgehoben werden. Die Profile von Proline sind 4 cm breit und 250 cm lang.

Kittner legt noch auf ein weiteres Detail großen Wert, dass auch viele Planer und Architekten wertschätzen. "Die Edelstahlschienen, die als gestalterisches Mittel die Bodenfläche in verschiedene Zonen gliedern, habe ich auf Gehrung geschnitten, anstatt sie stumpf nebeneinander zu stellen. Das sind i-Tüpfelchen, die beim Bauherrn und Architekten gut ankommen, weil auch ihre gestalterischen Wünsche erfüllt werden."
aus FussbodenTechnik 01/19 (Referenz)