Agrob Buchtal: Fliesen ohne Kleber

So gelingt die Verlegung von Dry-Tile


Mit Dry-Tile hat Agrob Buchtal eine keramische Fliese auf den Markt gebracht, die keinen Fliesen-kleber benötigt. Sie soll die positiven Eigenschaften von Keramik um weitere Vorzüge ergänzen, wie beispielsweise die bis zu achtmal schnellere Verlegung als bei herkömmlichen Fliesenböden oder einen einfachen rückstandsfreien Rückbau. In FussbodenTechnik 04/2018 haben wir den außergewöhnlichen Belag bereits vorgestellt. In dieser Ausgabe geht es nun um die Frage: Wie funktioniert eine Verlegung Schritt für Schritt?

Dry-Tile ermöglicht es, in kurzer Zeit große Flächen mit Keramikfliesen zu belegen. Dies ist überall dort von Vorteil, wo in kurzen Zyklen renoviert bzw. der Boden ohne lange Ausfallzeiten erneuert werden muss. Prädestiniert sind Autohäuser, Supermärkte, Hotels und Gastronomie. Eine wesentliche Rolle bei der bis zu achtmal schnelleren Verlegung - im Vergleich zu klassischen Verlegungen - spielt die rückseitig applizierte 2,5 mm dicke Korkschicht. Sie steht allseitig exakt definiert leicht über, sodass sich beim Aneinanderstoßen der Fliesen eine präzise Schmalfuge ergibt.

Für das Gelingen der Verlegung ist die Ebenheit des Untergrunds sowie die speziell entwickelte Systemfugenmasse Voraussetzung. Die Anforderungen an die Ebenheit gehen über die großzügigen Toleranzen der DIN 18202 hinaus und verlangen ein Stichmaß von 2 mm auf 2 m. Sollte dies nicht erreicht werden, ist mittels Nivelliermasse nachzubessern oder bei kleineren Unebenheiten abzuschleifen oder zu spachteln.

Spezialfugenmasse richtig verarbeiten

Ein weiterer elementarer Bestandteil ist die speziell entwickelte Systemfuge. Sie sorgt für eine starke Flankenhaftung und Elastizität zugleich. Sie wird eingebracht, nachdem die Fliesen lose verlegt wurden. Die rückseitige Korkschicht fungiert dabei als Fixierhilfe, denn sie saugt sich am Untergrund leicht an und ermöglicht damit auch die sofortige Begehbarkeit der unverfugten Fläche.

Für ein korrektes Endergebnis sind unbedingt die Angaben zum Anmischen und Verarbeiten der Fugenmasse zu beachten. Diese ist mit sauberem Wasser im Verhältnis 150 ml auf 1 kg Fugenmasse anzurühren, mit einem Hartgummi-Fugbrett in die Fugenkammer einzubringen und abzuziehen. Bei rauen Oberflächen kann es hilfreich sein, die Fläche vorher leicht anzufeuchten. Danach sofort mit Schwammbrett und Wasser nachwaschen. Dies gilt auch für Fugenrückstände auf der Fliese (Zwei-Eimer-Methode praktizieren) und benutztes Werkzeug. Nach dem Verfugen ist die Fläche nach 12 Stunden begehbar und nach weiteren 12 Stunden belastbar.

Da die Fliese trocken ohne Kleber verlegt wird, ist das System unkompliziert revisionierbar und auch einzelne Keramikfliesen lassen sich ohne Probleme austauschen: Hierfür einfach die Fuge mit Multimaster oder Winkelschleifer aufschneiden, mit dem Saugheber die einzelne Fliese entfernen, eine neue einsetzen und wieder verfugen.

Know-how mit Zertifizierungsschulungen

Die Dry-Tile-Fliesen dürfen nur durch zertifizierte Handwerker verlegt werden. Auf diese Weise möchte Agrob Buchtal die Qualität der Verlegung sowie die Funktionsfähigkeit des Systems sicherstellen. Bei der halbtägigen Zertifizierungsschulung werden die drei Komponenten des Systems (Keramikfliese, Korkschicht und Spezialfuge) in Theorie und Praxis vorgestellt. Inhalte sind unter anderem: Der Aufbau des Systems, das Sortiment, die Untergrundvorbereitung und -beschaffenheit sowie die Verlegung und Verfugung. Darüber hinaus wird der Rückbau demonstriert.
aus FussbodenTechnik 06/18 (Sortiment)