Centa-Star Bettwaren GmbH & Co. KG

Geschäftsfüher Thomas Müller: "Die Marke konsequent weiterentwickeln"


Haustex: Herr Müller, Sie haben vor fünf Jahren das Ziel ausgegeben, mit Centa-Star wieder zur alten Stärke zurückzukommen. Ist das gelungen?

Thomas Müller: Wir haben in den letzten fünf Jahren sehr viel erreicht. Seither haben wir ein Umsatzplus von 25 Prozent erzielt, im Jubiläumsjahr aktuell zwölf Prozent, während die Heimtex-Branche gerade ein deutliches Minus schreibt.

Haustex: Wie haben Sie das geschafft?

Müller: Damals haben wir uns auf die Fahne geschrieben, dass wir die Schnellsten werden wollen. Als einzige der Branche haben wir heute einen 24-Stunden-Service: Der Kunde bestellt bis 11 Uhr und die Ware geht noch am gleichen Tag raus. Das ist mir heilig.

Daneben haben wir die Themen Qualität und Innovation nach vorne gestellt. Damit sind wir ganz weit vorne - ob das jetzt die Kissenbar ist, Smart Pillow oder Allergo Protect. Das sind keine Innovatiönchen, sondern Innovationen. Das alles ist am Markt sehr gut angekommen. Für uns ist auch das Marketing sehr wichtig, die Emotionalisierung des POS. Wir haben uns das Ziel gesetzt, die beste Beraterorganisation Deutschlands draußen zu haben. Diese Punkte haben wir alle erreicht. Wir mussten sehr viel Vertrauen bei den Kunden zurückgewinnen, und ich glaube, dass wir jetzt ernten, was wir in den letzten Jahren gesät haben.

Haustex: Alle sprechen über Frequenz. Sie nicht?

Müller: Wir haben aktuell rund 120 Shopflächen und das große Glück, dass wir in diesem Jahr etwa 25 Shops neu aufgebaut haben. Das sind fast alles neue Kunden. Diese Flächen sind mindestens vier Jahre von uns belegt, das heißt, dass der Kunde mindestens vier Jahre bei uns bestellt, was zu einer nachhaltigen Umsatzsteigerung führt.

Haustex: Warum arbeiten Sie auf den Flächen mit eigenen Beraterinnen?

Müller: Mit diesem System haben wir vor ungefähr 15 Jahren begonnen, und es ist eine unserer ganz wichtigen Säulen. Wenn sie heute zum Produkt nichts zu sagen haben, dann kauft der Kunde irgendein x-beliebiges Produkt. Unsere Bettwaren sind Funktionsprodukte, zu denen man etwas erzählen muss. So wie man zu einer guten Matratze auch etwas erzählen können muss. Sie haben beim Kunden maximal drei Argumente, mehr Zeit ist da meistens nicht - und die müssen einfach sitzen.

Haustex: Eines davon muss der Preis sein

Müller: Sicherlich muss eines der Preis sein. Aber wie beim einem guten Anzug gilt: Der Kunde muss es fühlen - gut, besser, am besten. Das muss leicht nachvollziehbar sein und eine gute Story haben. Keep it simple - das ist die Kunst. Die Kunden sind heute sehr gut informiert und kommen auch sehr gut informiert in den stationären Handel. Die merken sofort, wenn eine Beraterin nicht sattelfest ist.

Haustex: Waren die letzten fünf Jahre die erfolgreichsten in der Geschichte von Centa-Star?

Müller: Ich würde sagen ja. Wir haben eine tolle Entwicklung gemacht und momentan eher das Problem, dass wir in der Produktion kaum hinterherkommen. Aber das ist ein lösbares Problem - fehlende Aufträge wären ein sehr viel schwierigeres. Die Übernahme durch die Frankenstolz-Gruppe hat sich sehr bewährt. Wir befinden uns in einem sehr leistungs- und finanzstarken Unternehmen. Das halte ich für außerordentlich wichtig. Wir arbeiten gut zusammen und schaffen Synergien innerhalb der Gruppe. Aber wir haben gleichzeitig die Möglichkeit, unsere Markenführung eigenständig zu entwickeln - man lässt uns da wirklich arbeiten.

Haustex: Wo sehen Sie das Unternehmen in fünf Jahren?

Müller: Mein Ziel ist, dass wir uns in dem Rahmen weiterentwicklen, wie wir das in den letzten fünf Jahren getan haben. Wir werden die Marke Centa-Star in den kommenden Jahren konsequent weiterentwickeln. Ich denke, dass wir uns eine gute Position erarbeiten werden, wenn wir die drei Parameter Qualität, Innovation und Service und die entsprechende Logistik weiter verbessern.
aus Haustex 10/18 (Wirtschaft)