Agrob Buchtal GmbH

Agrob Buchtal bringt die keramische Fliese für Bodenleger


Keramische Fliesen sind normalerweise nichts für Bodenleger und Maler. Hersteller Agrob Buchtal will das ändern: Die trocken zu verlegende Neuentwicklung Drytile mit Korkrücken verspricht diesen Gewerken ein zusätzliches, lukratives Betätigungsfeld.

Innovative Bodenleger und Maler gesucht - so könnte der Aufruf von Deutsche Steinzeug-Tochter Agrob Buchtal lauten. Der Hersteller keramischer Fliesen hat Anfang 2018 mit Drytile erstmals eine keramische Fliese auf den Markt gebracht, die keinen Fliesenkleber benötigt.

Das Produkt besteht aus klassischen, keramischen Bodenfliesen mit rückseitiger 2,5 mm starker Korkschicht, die rundherum exakt definiert übersteht, so dass sich beim Aneinanderstoßen eine präzise Schmalfuge bildet. Sie wird mit einer speziell entwickelten Systemfugmasse verfüllt. Unverfugt ist Drytile sofort begehbar. Nach Verfugung ist die Fläche nach ca. zwölf Stunden begehbar und nach 24 Stunden voll belastbar. Das System ermöglicht eine bis zu achtmal schnellere Verlegung als klassische Fliesen, so der Hersteller. Der Austausch oder Rückbau ist ebenfalls unkompliziert: Fuge aufschneiden und Drytile-Fliese mit Saugheber entnehmen.

Erhältlich sind Drytile-Fliesen in diversen Designs und den Formaten 30 x 60, 60 x 60 und 60 x 120 cm. Das Standard-Sortiment umfasst fünf Serien in Normalstärke (Aufbauhöhe 13 mm) und drei Serien in "Überstärke" (17,5 mm).

Drytile eignet sich mit seinen beiden Varianten für die Belastungsgruppen 2 bzw. 3 bis 4 des Merkblatts des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) für mechanisch hochbelastete keramische Beläge. Die besondere Konstruktion mit Korkrücken und Spezialfugenmasse ist gleichzeitig interessant für Objekte mit kurzen Austauschintervallen oder wenn es besonders schnell gehen muss, erklärt Werner Ziegelmeier, Leiter Public Relations bei Agrob Buchtal. Das Unternehmen hat Ladenbau, Hospitality, Büro/ Verwaltung sowie Lagerflächen als Einsatzsegmente für Drytile ausgemacht. Den Entscheidern dort werde es mit dem neuen Produkt auch leichter fallen, mit wechselnden Fliesentrends zu gehen: Der große Aufwand für den Austausch keramischer Fliesen entfalle.

Bei der herkömmlichen Verlegung wird ein Fliesenkleber eingesetzt, der bei Drytile entfällt. Einzige Voraussetzung bei der Verlegung ist die Herstellung einer planebenen Fläche (Stichmaß 2 mm auf einer Länge von 2 m). "Bodenleger, Maler und Objekteure können sich somit erstmals ein lukratives Zusatzgeschäft mit keramischen Bodenbelägen mit absolut überschaubarem Investitionsaufwand sichern", stellt Ziegelmeier in Aussicht.

Der Vertrieb läuft selektiv über Bodenbelags- und Fliesenhändler sowie größere Bodenlegerbetriebe. Die Händler werden für Beratung und Marktbetreuung geschult und verkaufen Drytile ausschließlich an zertifizierte Fachhandwerker. Bevor diese wiederum mit dem neuen Produkt loslegen dürfen, ist ebenfalls eine Schulung bei Agrob-Buchtal nötig. Die Teilnehmer erhalten ein entsprechendes Zertifikat und werden auf www.trison-drytile.de mit ihren Kontaktdaten genannt. Auf dieser Webseite finden sich auch sämtliche Details zu den Kursen. Das Training haben bisher rund 350 Handwerker durchlaufen, berichtet Ziegelmeier - noch überwiegend aufgeschlossene Fliesenleger.

Drytile - Die Entwicklung
Erstmals gezeigt wurde das Produkt im Jahr 2012 beim Kölner Objekt-Forum von FussbodenTechnik, der Schwesterzeitschrift von BTH Heimtex. Bodenbelagserfinder Karl-Heinz Scholz stellte dort die Ur-Form vor. "Es gab natürlich eine Lernkurve bei der ,Kultivierung’ der einzelnen Systemkomponenten - jetzt ist die Zeit reif dafür", begründet Werner Ziegelmeier von Agrob Buchtal die lange Vorlaufphase bis 2018. Die heutige Drytile-Fliese ist ein Gemeinschaftsprojekt von Agrob Buchtal (Fliese, Marktbetreuung, Anwendungsberatung) mit dem technischen Systempartner Trison. Er liefert den Korkrücken, die Spezial-Fugenmasse und das handwerkliche Know-how.
aus BTH Heimtex 10/18 (Wirtschaft)