Verband der Bettenfachgeschäfte

Werbekampagne startet mit 100 Fachhändlern


Köln. Die Motive sind da, rund 100 Häuser sind beteiligt: Die vom VDB initiierte Werbekampagne für den Bettenfachhandel soll in Kürze starten. Spätestens im Oktober können die beteiligten Händler mit der Online-Werbung beginnen. VDB-Geschäftsführer Axel Augustin erklärt im Haustex-Interview, wie es geht.

Haustex: Seit der Bekanntgabe der VDB-Kampagne "Jeder schläft anders" auf der VDB-Tagung Ende April in Braunschweig sind drei Monate vergangen. Was ist in der Zwischenzeit passiert?

Axel Augustin: Auf der VDB-Tagung hat die Agentur aus Kostengründen nur eine vorläufige Präsentation mit Beispielbildern gezeigt. Nachdem aufgrund der tollen Zustimmung schnell klar wurde, dass wir die Kampagne realisieren werden, haben wir im Juni aus Gründen der Rechtssicherheit eigene Motive fotografieren lassen. Die bilden jetzt die Basis unter anderem für Anzeigenmotive und die Website der Kampagne. Und natürlich für eine Informationsmappe, die in Kürze an alle VDB-Mitglieder und interessierte Bettenfachhändler verschickt wird.

Haustex: Wie ist denn das aktuelle Interesse im Handel an der Kampagne?

Augustin: Unverändert groß! Allein auf der DLS in Göttingen und auf der ABK Open in Halle haben wir rund 20 Bettenhändler gewinnen können, die aufgrund der Kampagne Mitglied im VDB geworden sind. Aktuell rechne ich damit, dass rund 100 Bettenhäusern beziehungsweise Standorte mitmachen.

Haustex: Worauf führen Sie das Interesse zurück?

Augustin: Der Druck zum Handeln ist weiter gestiegen. Die Mehrheit der Bettengeschäfte hat im ersten Halbjahr 2018 erneut ein Umsatzminus eingefahren, und zwar vor allem im Bereich der Matratzen und Systeme. Und das meist auf der Basis von bereits mäßigen Vorjahren. Gleichzeitig kann man sich täglich im Fernsehen davon überzeugen, dass Bett1 dank massiver Werbung anscheinend weiter auf dem Wachstumspfad ist. Viele Bettenhändler merken einfach, dass Abwarten und Untätigkeit keine Lösung für die aktuellen Probleme sind.

Haustex: Der Bettenfachhandel rückt also angesichts der starken Mitbewerber zusammen?

Augustin: Richtig. Viele haben erkannt, dass der beratungsorientierte Fachhandel erst mal sein Terrain verteidigen muss. Der Anteil der Fachgeschäfte am Umsatzkuchen ist zuletzt weiter geschrumpft. Dem Kunden wird ja durch die Einheitsmatratzen-Anbieter suggeriert, dass er gar keine Beratung braucht. Dieser These müssen wir als Bettenfachhandel als erstes entgegentreten und unsere Argumente stärker propagieren. Eine tolle Beratung kann nur dann als Werbeargument fungieren, wenn es Bedarf beziehungsweise Nachfrage danach gibt. Daran müssen wir arbeiten. Hier sitzen alle Bettenhändler in einem Boot.

Haustex: Aber eine gemeinsame Branchenwerbung funktioniert leider nur selten.

Augustin: In der Vergangenheit was das tatsächlich oft der Fall. Das Hauptproblem ist meist die Trittbrettfahrerei. Durch die Online-Ausrichtung unserer Kampagne haben wir dieses Problem jedoch minimiert. Und durch die Zusammenarbeit mit den Internet-Plattformen moebel.de und schoener-wohnen.de gibt es auch kaum Streuverluste. Die Online-Werbung wird ja nur potentiellen Kunden angezeigt, die im Einzugsgebiet eines teilnehmenden Bettenhändlers wohnen und die sich für das Thema Bett interessiert haben. Darüber hinaus werden wir anbieten, Werbung bei Facebook zu schalten. Alle Anzeigen werden dann mit der Kampagnen-Website verlinkt, wo nur die teilnehmenden Bettenhäuser aufgeführt sind.

Haustex: Das klingt effizient, aber reichen die geforderten 1.000 Euro pro teilnehmenden Bettenhaus oder Standort für eine breite Sichtbarkeit denn aus?

Augustin: Natürlich sind wir damit noch lange nicht auf Augenhöhe mit Casper, Emma oder Bodyguard. Aber es ist ein Anfang, darauf kann man aufbauen. Man darf auch nicht vergessen, dass die Basiskosten der Kampagne komplett aus dem VDB-Etat bezahlt werden. 90 Prozent der 1.000 Euro pro Teilnehmer fließt ja direkt in den Mediaetat für die Online-Werbung. Oder anders gesagt: Der VDB stellt kostenfrei das Auto für die Reise bereit, der teilnehmende Bettenhändler muss "nur noch" das Benzin zahlen.

Haustex: Läuft die Kampagne denn nur online?

Augustin: Nein, wir werden allen VDB-Mitgliedern zusätzlich kostenfreie Vorlagen für Zeitungsanzeigen, Schaufenster und den POS zur Verfügung stellen. Ein Mitglied will zum Beispiel Großflächenplakate mit den Kampagnenmotiven an seinem Standort aufhängen.

Haustex: Und wann startet die Kampagne?

Augustin: Spätestens im September sollen alle notwendigen Vorarbeiten inklusive der Kampagnen-Website und eines Facebook-Auftritts fertiggestellt sein, so dass ab Oktober jeder teilnehmende Händler mit der Online-Werbung starten kann. Er wird dann auch aussuchen können, über welche Plattform(en) die Werbung laufen soll.

Haustex: Was müssen interessierte Bettenhäuser tun?

Augustin: Alle VDB-Mitglieder bekommen spätestens im August unaufgefordert eine Informationsmappe zugeschickt. Alle anderen können sich gerne an den VDB wenden (Kontaktdaten siehe Kasten).

Der VDB - in Kürze
Der VDB Verband der Bettenfachgeschäfte e.V. ist ein Interessenverband ohne Einkaufsfunktion. Neben der VDB-Jahrestagung und regelmäßigen fachlichen und betriebswirtschaftlichen Rundschreiben bietet der VDB zahlreiche Sonderkonditionen u.a. bei Kreditkarten (0,8 % Disagio) oder Paketversand. Der Jahresbeitrag ist nach Umsatzgröße gestaffelt und liegt meist bei 205 oder 255 Euro. Für 2018 wird für Neu-Mitglieder kein Beitrag mehr erhoben. Weitere Informationen beim VDB, Axel Augustin, E-Mail vdb@bte.de, Web www.vdb-verband.org.
aus Haustex 07/18 (Wirtschaft)