Wulff: Seminar über den mineralischen Designspachtelboden Design-Flooring (DF)

Unikate am Boden

Wulff aus Lotte bei Osnabrück ist bekannt für Verlegewerkstoffe aller Art. Derzeit sorgen die Norddeutschen mit der Kampagne "Freunde des Handwerks" (ââ www.freundedeshandwerks.de) für Gesprächsstoff. Im Seminar über den mineralischen Designboden Design-Flooring (Wulff DF) bei Großhändler Ruhe in Hamburg stellte das Unternehmen unter Beweis, dass es auch an der Belagsoberfläche zu Hause ist.

Ein erlesener Kreis von 20 Bodenlegern, Parkettlegern und Raumausstattern wollte beim Wulff-Seminar in den Räumen von Großhändler Ruhe den mineralischen Designspachtelboden kennenlernen. Als Gastgeber stellten Anwendungstechniker Sebastian Ewers, Anwendungstechnikleiter Ralf Hummelt, Harm Siemer vom Produktmarketing und Kommunikation sowie Vertriebsleiter Jörg Dronia die Böden in Theorie und Praxis vor.

Bei Wulff ist man von dem Designspachtelboden Design-Flooring (DF) überzeugt, da bodenlegende Gewerke mit ihm unverwechselbare und einmalige Designflächen verlegen können. Von Natur aus sind die Design-Flooring Massen grau (Wulff DF 35) und weiß (Wulff DF 40). Sie können deshalb ideal mit Pigmenten (schwarz, rot, gelb, grün und blau) eingefärbt werden und sorgen so für kreative Möglichkeiten. Aufgrund eines geringen Zementanteils ist Design-Flooring sehr spannungs- und schwindungsarm. Wulff legt Wert darauf, dass die eingesetzten Rohstoffe ökologisch, VOC-frei und nicht kennungszeichnungspflichtig sind. Ein Beispiel dafür ist die Flugasche, die als Sekundärrohstoff verwendet wird und ein Abfallprodukt aus der Eisengewinnung ist. Vorteilhaft in der späteren Nutzung ist eine starke mechanische Belastbarkeit und eine hohe Abriebfestigkeit. Dronia machte zu Beginn deutlich: "Wer einen Designspachtelboden verlegen möchte, sollte Lust haben, am Boden kreativ etwas zu gestalten."

Verarbeitung ähnelt konventioneller Spachtelmassenverarbeitung

Die Verarbeitung von Design-Flooring ist kein "Hexenwerk" und ähnelt der konventionellen Spachtelmassenverarbeitung. Das Pulver wird in abgemessenes kaltes Wasser eingerührt, bis eine klumpenfreie, homogene Masse entsteht. Empfohlen wird der Einsatz einer Rühmaschine mit 600 U/Min. Idealerweise wird das Material erst zwei Minuten intensiv vermischt und nach drei Minuten Reifezeit nochmals eine Minute nachgerührt. Das fertige Material muss im Anschluss durch ein Sieb (max. 2 mm Weite) in einen sauberen Eimer umgetopft werden.

Im nächsten Schritt kann der Verarbeiter die Spachtelmasse ausgießen und mit einer Glättkelle, einem Estrichrakel oder einem Zahnleistenrakel verteilen. Der Einsatz eines Rakel ermöglicht gleichmäßige Flächen zu erzielen. Für größere Flächen wird der Einsatz der Mischpumpe Duomix 2000 oder der halbautomatische Chargenmischer CM von M-Tec empfohlen. Die Mischzeit für Letztere beträgt 4 bis 6 Minuten bei rund 100 kg Pulver.

Oberfläche durch
Versiegelung schützen

Nach dem Mischvorgang wird DF 35 auf den grundierten Untergrund gegossen und in der vorgesehenen Schichtdicke mittels Zahnrakel oder Traufel gleichmäßig verteilt. Während der ersten 24 Stunden ist Zugluft und intensive Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Die fertige Oberfläche darf nicht mit Folien oder anderen Materialien abgedeckt werden. Man sollte Einwegüberschuhe beim Begehen benutzen bis die Oberfläche gegen Schmutz und Feuchtigkeit versiegelt ist. Für die Versiegelung empfiehlt Wulff 2K Anticolor von Dr. Schutz. Der strapazierfähige Siegelfilm reduziert die Schmutzanhaftung und den Pflegeaufwand. Der Glanzgrad kann matt oder glänzend eingestellt werden.

Die Anwendungstechniker von Wulff schätzen, dass man rund 40 bis 50 m2 Fläche pro Tag schaffen kann. Sie empfehlen, deutlich langsamer zu arbeiten als bei einer konventionellen Spachtelmasse. Die Masse ist nach ungefähr vier Stunden begehbar. Vertriebsleiter Jörg Dronia weiß aus Erfahrung: "Man muss sich erst einmal an eine geringere Arbeitsgeschwindigkeit gewöhnen." Wer ganz sicher gehen will, sollte eine mindestens 1 m2 große Testfläche anlegen. Sehr große Flächen sollten in kleinere Arbeitsabschnitte eingeteilt werden.

Tipps zur Verarbeitung von Wulff Design-Flooring (DF)
-Vor Beginn der Arbeiten Fenster abdunkeln, damit die Fläche in den ersten 24 Stunden nicht zu schnell durch Sonne oder Durchzug austrocknet
-Fliegengitter montieren, da Insekten die frische Oberfläche dauerhaft beeinträchtigen
-Als Untergründe kommen Zementestrich Calciumsulfatestrich, Magnesiaestrich, Beton, keramische Fliesen, Epoxidharz, PU, Gipsfaser- und Faserzementplatten in Frage
-Nur geschlossene Säcke verarbeiten
-Nicht versiegelte Fläche nur mit Schutzüberziehern betreten
-Staubsaugerrollen und Schläuche abkleben bzw. darauf achten, das nichts abfärbt
-Material im Überschuss bestellen
-Abdecken der Flächen erst nach 10 bis 14 Tagen möglich
-Kombination der beiden Spachtelmassen DF 35 und DF 40 weiß nicht möglich
-Nacharbeiten sind nicht möglich
-Spachtelmasse ist pumpbar
-Beim ersten Einbau nicht zu bunte Farben wählen, sondern lieber zwei Grautöne
-Das Einfärben mit Pigmenten muss mit einem Rührgerät erfolgen, um eine gleichmäßige Durchmischung zu erreichen
-Das Einstreuen von Chips oder Glassplittern ist möglich
-Bewährt hat sich das Tragen von alten Fußballschuhen mit Stollen; Nagelschuhe beschädigen die Grundierung
-Es empfiehlt sich, die benötige Pigment- und Wassermenge je Sack vor Beginn des Mischens abzuwiegen
-Pigmente im Anmachwasser auflösen
-Bei jeder Arbeitsunterbrechung sind Arbeitsgeräte wie Mischgeräte, Kelle, Rakel und Stachelwalze mit Wasser zu reinigen
aus FussbodenTechnik 04/18 (Marketing)