Rigromont GmbH

Die Rigromont verschafft sich neue Perspektiven


Der Einkaufsverbund Rigromont spricht nach dem Austritt aus der Copa mit möglichen neuen Partnern. Ziel ist, den heutigen und zukünftigen Ansprüchen an eine moderne Großhandelskooperation für Bodenbeläge besser gerecht zu werden.

Die Rigromont hat im Dezember 2017 beschlossen, aus der Copa auszutreten. Alle Kooperationen sind zum Jahresende 2018 vertragskonform gekündigt worden. Rigromont-Geschäftsführer Claus Hoffmann hat sein Amt als ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Copa Ende Dezember 2017 niedergelegt. Darüber informierte Hoffmann auf der Domotex. Er berichtete, dass bis auf Ruhe & Co. alle Rigromont-Gesellschafter ebenfalls ihre Copa-Mitgliedschaft zum Jahresende 2018 gekündigt haben.

Was war passiert? Seit der Gründung der Copa 1964 hat sich die Einkaufsgenossenschaft für Bodenbeläge und Zubehör innerhalb von 50 Jahren zur größten ihrer Art in Europa entwickelt. Die Rigromont als selbstständige Kooperation sowie alle heutigen sieben Gesellschafter sind seit 2009 Mitglieder der Copa. Die Austritte der beiden größten Mitglieder - der Steffel-Gruppe Ende 2015 und Jordan Ende 2016 - markierten für die Copa eine Zäsur.

Austritt nach zehn Jahren in der Copa

Unter Josef Führes sahen die verbliebenen Mitglieder - die Rigromont-Gesellschafter eingeschlossen - diesen Einschnitt als Chance für eine "neue, moderne und schlagkräftige Copa". Führes war in dieser Umbruchphase Anfang 2016 zur Genossenschaft gekommen, um im September auf den langjährigen geschäftsführenden Copa-Vorstand Manfred Birkenstock zu folgen.

Heute teilt die Rigromont diese Sicht nicht mehr. In den rund zwei Jahren nach dem "Neustart" sei die Gelegenheit nicht genutzt worden, auf Basis der homogeneren Mitgliederstruktur Möglichkeiten einer vertieften Kooperation untereinander zu nutzen, stellt Claus Hoffmann fest. "Die Entwicklung einer klaren Perspektive, zielführender inhaltlicher Konzepte und konkreter Projekte ist bis heute noch nicht überzeugend gelungen oder absehbar", fasst er zusammen.

Über die reine Addition von Einkaufsumsätzen und ein paar Dienstleistungen hinaus wäre eine verstärkte Zusammenarbeit im Sortiments-, Kollektions- und Logistikbereich notwendig. Auf diesem Gebiet habe die Rigromont innerhalb der eigenen Strukturen schon viel erreicht.

Mit der Loslösung von der Copa will sich die Einkaufskooperation aus Breckerfeld neue und aus ihrer Sicht, bessere Zukunftsperspektiven verschaffen: "Um im mittelständischen Bodenbelagsgroßhandel überleben und wachsen zu können, bedarf es einer vertieften Kooperation von Partnern auf Augenhöhe. Diesen Weg wollen wir in der Rigromont konsequent weitergehen", so Hoffmann.

Das gelte z.B. auch für die Digitalisierung. Hoffmann nennt hier Stichworte wie Vernetzung der IT, virtuelle Zentralläger, Produkt- und Stammdatenpflege sowie moderne Schulungs- und Vertriebskonzepte.

Gespräche mit neuen Partnern

Die Rigromont führt derzeit unter der Leitung des weiterhin alleinigen Geschäftsführers Hoffmann Sondierungsgespräche, um alternative Kooperationsmöglichkeiten für die Zeit ab 2019 zu prüfen. Erste Ergebnisse erwartet Hoffmann im März oder April. "Wir sind in der Lage, ab 2019 wieder vollumfänglich als Einkaufs-, Marketing- und Servicegesellschaft für unsere Gesellschafter und neue Kooperationspartner zu handeln - Zentralregulierung eingeschlossen", so Hoffmann. Marketing, Produktlistungen und die Kollektionen würden ja seit je her völlig selbstständig und in enger Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern durchgeführt, seit einiger Zeit unter der Leitung von Prokurist Dr. Christian Flüshöh.
aus BTH Heimtex 03/18 (Wirtschaft)