B.I.G. Floorcoverings: Parkett, Laminat und Designbeläge aus eigener Produktion

Mehr Vertriebskraft für Berry Alloc


Mit einem Umsatz von 1,7 Mrd. EUR (2016) gehört die B.I.G.-Group zu den größten Bodenbelagsanbietern Europas. Unter der Marke Berry Alloc führen die Belgier Parkett, Laminat - übrigens als einzige noch HPL-Produkte - und Designbeläge, alles aus eigener Fertigung. Angesichts der wachsenden Umsätze in den deutschsprachigen Ländern wurde der Vertrieb Hard Flooring DACH neu aufgestellt.

Die belgische Beaulieu International Group, kurz B.I.G., wächst seit Jahren in fast allen wichtigen Regionen der Welt. Zuletzt notierte der Konzern im Besitz der Industriellenfamilie De Clerck einen Umsatz von 1,7 Mrd. EUR (2016). Ein Wachstumstreiber im Geschäftsbereich Bodenbeläge, einer von drei Sparten, sind die jungen Designbeläge und dies primär in den deutschsprachigen Märkten. "Vor allem Klickprodukte legen enorm zu", hat man in Wielsbeke beobachtet und daraus Konsequenzen für die Vertriebsstruktur für Hard Flooring (CV-Beläge, Designbeläge, Parkett, Laminat) in den DACH-Ländern gezogen.

Dabei war der hiesige Vertrieb erst vor wenigen Jahren unter der Leitung von Hans-Jürgen Ihrig konzentriert worden. Zur Jahreswende wurde er nun wieder aufgespalten in Rollenware, sprich CV-Beläge (Marke Beauflor), für die Branchenprofi Ihrig verantwortlich bleibt, sowie modulare Beläge (Marke Berry Alloc) mit Designbelägen, Parkett und Laminat, für die Michael Kopp zum 1. Januar 2018 zum Vertriebsleiter ernannt wurde. Der 38-Jährige hat eine steile Karriere bei B.I.G. hinter sich; erst 2015 war er bei den Belgiern angetreten und schnell aufgestiegen. Zuletzt wirkte er als Key Account Manager unter Ihrig.

Rolle rückwärts mit der erneuten Umstrukturierung sollte man meinen? "Keinesfalls", sagt Kurt Van Ryssel, Vertriebsdirektor Hard Flooring. Aber das umfangreiche Produktportfolio von B.I.G. , die raschen Umsatzsteigerungen und die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen Kundenzielgruppen vom Holzhandel über den Baustoffhandel bis zum Bodenbelagshandel, hätten das Vertriebsteam vor zunehmende Herausforderungen gestellt. "Wir haben erkannt, dass wir wieder reorganisieren müssen, wenn wir unsere Wachstumsambitionen realisieren wollen. Jetzt können wir stärker fokussieren und mehr in die Tiefe gehen. Das kommt auch den Kunden zugute."

Dazu wurde der Außendienst auch personell noch weiter aufgestockt. Und mit Jochen Ritter steht den Kunden ein Techniker für anwendungstechnische Unterstützung zur Verfügung. Wenn Designbeläge - wie erwartet - weiterhin zulegen, soll noch mehr in Manpower investiert werden.

DPL-Programm relauncht, HPL folgt Mitte 2018

Produktseitig ist in Wielsbeke ebenfalls viel in Bewegung. Laminat hat es in Westeuropa gerade schwer, speziell in den deutschsprachigen Ländern; für B.I.G. ist es international dennoch ein Wachstumsprodukt, konstatiert Van Ryssel. Zur Domotex wird daher das DPL-Programm relauncht - mit neuen Formaten, neuen Dekoren und einer optimierten Klickverbindung. Außerdem wird die Range auf Kundenwunsch mit einem 12 mm-Produkt mit vierseitiger V-Fuge, extramatter Oberfläche und wasserresistenter Hydroplus-Ausstattung nach oben abgerundet. Corinne Vergès, Marketing Manager Hard Flooring und Senior Product Manager Parquet, verweist auf die zahlreichen B.I.G.-exklusiven Dekore, für die Original-Holz gescannt wurde.

Eine Alleinstellung nehmen die Belgier mit ihren HPL-Qualitäten mit speziellem Aluminium-Locking-System ein und propagieren die Produkte als Problemlöser für bestimmte Einsatzgebiete - beispielsweise Autohäuser, wo die extreme Zugfestigkeit der Verriegelung zum Tragen kommt oder auch stark frequentierte Flächen. Auf dem Londoner Flughafen Heathrow liege der Boden schon seit zehn Jahren ohne jegliche Beanstandungen, argumentiert Kopp, der vor allem im Objektgeschäft noch vielversprechende Möglichkeiten für HPL identifiziert hat. Die Kollektion wird gerade überarbeitet und soll Mitte 2018 auf den Markt kommen.Mit Parkett ist die Gruppe sehr stark in Frankreich, dort wird es im Übrigen auch produziert wird. In der DACH-Region lief das Geschäft bislang eher über Private Label und Aktionsware. Auch hier sieht man noch Potenzial. Um sich hier von Wettbewerbern absetzen und auch ein Stück weit der Preisdiskussion entziehen zu können, experimentiert B.I.G. derzeit mit digitalbedrucktem Parkett. Ihrig: "Damit können wir Optiken erzielen, die andere nicht haben, und Parkett auf ein anderes Niveau heben." Und man könne die B.I.G-typische Produktvielfalt strategisch nutzen, indem man dekoridentische Bodenbeläge für verschiedene Einsatzbereiche vom Feuchtraum bis zum Foyer schaffen kann. "Das ist für den Architekten hochinteressant."

Bei Designbelägen bieten die Belgier sowohl Klickvarianten (0,55 mm und 0,40 mm-Nutzschicht) aus eigener (belgischer) Fertigung an, mit RCB-Träger und CV-Beschichtung, wie auch Klebesheets mit 0,55 mm-Nutzschicht, die noch importiert werden. USP der Klickrange ist das patentierte 360°-Verriegelungssystem Dreamclick, mit dem keine Verlegerichtung vorgegeben ist. Die einzelnen Element lassen sich an allen vier Seiten zusammenfügen und die Installation kann in jeder beliebigen Raumecke beginnen. Derzeit wird in Wielsbeke an der dritten Generation der Designbeläge gearbeitet, verrät Van Ryssel, mit einer neuen, eigen entwickelten Rigid Trägerplatte und noch tiefer geprägt.
aus Parkett Magazin 01/18 (Wirtschaft)